In den letzten zehn Jahren hat Armenien an der Veranstaltung „Die Lange Nacht der Museen” teilgenommen und organisiert sie jetzt mit viel Engagement. Dieses Jahr ist für Armenien ein ganz besonderes Jahr, da 100 Museen im ganzen Land an der Veranstaltung teilnehmen. Von ihnen befinden sich 39 in Jerewan. Am 17. Mai ist der Eintritt in die Museen umsonst und für alle Besucher von 18 bis 24 Uhr geöffnet. Also schnappte ich mir meine Kamera und besuchte in der knappen Zeit so viele Museen wie möglich.
Moderne Kunst im Cafesjian Center for the Arts
Zuerst besuchte ich das Cafesijan Center for the Arts, das im Zentrum von Jerewan liegt. Draußen vor dem Museum haben viele Menschen gesungen und mit ihren Kindern gespielt, während vor dem Eingang eine lange Schlange war. Die meisten Menschen standen für den 1. Stock an, in welchem Glasskulpturen von Dale Chihuly, Stanislav Libenský und Jaroslava Brychtová ausgestellt waren. Das ganze Museum war voller Menschen, die diese moderne Kunst sehen wollten.
Cafesjian Center for the Arts
Schlange vor der Museumshalle
Kunstwerke aus Glas von Dale Chihuly
Ein Mix aus Tanz und der Geschichte Aram Khachaturians
Danach besuchte ich das Museum von Aram Khachaturian, einem großartigen armenischen Komponisten und Dirigenten. Dieses Museum war eher leer. Der Museumsführer erzählte den wenigen Besuchern die Liebesgeschichte von Aram Khachaturian. Ein Stockwerk weiter oben sah es ganz anders aus: Dort haben Menschen den traditionellen Tanz Armeniens gelernt oder mit professionellen Tänzern Walzer getanzt. Ein ganz besonderes Event, das nur nachts stattfindet.
Eingang des Aram Khachaturian Museums
Hier wird den Interessierten der armenische Tanz beigebracht.
Der wunderschöne Garten von Avetik Isahakyan
Ganz in der Nähe dieses Museums befindet sich das Museum von Avetik Isahakyan, einem armenischen Schriftsteller, Dichter und poltischen Aktivisten. Das wunderschöne, kleine Haus dieses Mannes mit dem kleinen Garten wirkte warm und freundlich. Bevor ich zum nächsten Museum weiterzog, machte ich eine Pause in diesem Garten voller Rosen, und fing an mir vorzustellen, wie viele berühmte Persönlichkeiten hier wohl schon eine Tasse Tee oder Kaffee mit Isahakyan getrunken haben.
Skulptur von Avetik Isahakyan in seinem Garten
Eine Reise zu meinen Kindheitserinnerungen
Was auf keinen Fall fehlen durfte, ist das Museum meiner Kindheitserinnerungen, der Ort, an welchen mich mein Großvater oft mitgenommen hat: Das Museum von Hovhannes Tumanyan, einem armenischen Dichter und Aktivisten. Er gilt als Nationaldichter Armeniens. Von draußen sieht sein Haus ganz gewöhnlich aus, aber von innen ist es traumhaft. Viele der Charaktäre und Helden aus Tumanyans Geschichten wurden für das Museum als Puppen zum Leben erweckt.
Miniaturaufbau von Hovhannes Tumanyans Geschichte
Skulptur Hovhannes Tumanyans
Und zum Schluss: moderne Künstler
Das letzte Museum, dass ich besuchen konnte, war das Modern Art Museum of Yerevan, das Werke moderner Künstler aus Armenien und von außerhalb ausstellt.
Besucher im Modern Art Museum
Besucher, die sich die moderne Kunst kreativer Künstler ansehen
Viele wundervolle Museen meiner Stadt wie die National Art Gallery, das History Museum, die Museen von Sergei Parajanov, Yervand Kochar, Yeghishe Charents sowie Alexander Spendiarian und viele andere konnte ich in der Museumsnacht leider nicht besuchen, sie sind aber nicht weniger schön.
Ich gehe immer gerne ins Museum, aber es ist eine großartige Idee, den Museen einen Tag zu widmen. Museen sind für jede Generation von großer Bedeutung, da jedes von ihnen eine einzigartige Geschichte schildert, eine Geschichte der Kunst, der Menschen und ihrer Vergangenheiten – das ist Teil unseres Lebens.
[crp]
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