Europäischer Tag der Sprachen und Zweisprachigkeit

26. September 2001: Der Europarat und die Europäische Union haben den Internationalen Tag der Europäischen Sprachen eingeführt, um die sprachliche Vielfalt zu feiern und die Bürger zum Erlernen einer Fremdsprache zu motivieren.

Von Giulia Barjona / 27.10.2020

Das Erlernen einer Sprache bietet die Möglichkeit, eine neue Kultur zu entdecken, und sich mit dieser auseinanderzusetzen. Es geht darum, sich den Herausforderungen des Lernens zu stellen, und einen Teil des Gehirns weiterzuentwickeln, der normalerweise nur begrenzt benutzt wird.

Viele Kinder lernen bereits von Geburt an mehr als nur eine Sprache: Sie sind zweisprachig. Aufgrund von Forschungs- und Recherchearbeit  hat sich diese Definition  im Laufe der Jahre verändert, und Mythen wurden aufgeklärt.

Zunächst einmal hat hat die Erfahrung gezeigt, dass die Hälfte der Welt zweisprachig ist. Das heißt, dass es Länder gibt, in denen es innerhalb der Familie zur Gewohnheit, und manchmal sogar zur Regel wird, zwei oder mehr Sprachen zu sprechen. Darüber hinaus sind Schulen, in denen das Erlernen einer Fremdsprache einen festen Platz im Lehrplan hat, ebenfalls weit verbreitet.

Zweitens wird heutzutage das Wort zweisprachig verwendet, um Menschen zu bezeichnen, die in ihrem Alltag regelmäßig zwei Sprachen verwenden. Andererseits hat sich die Erwartung, dass eine zweisprachige Person beide Sprachen problemlos beherrscht, weiterentwickelt: Sie kann zum Beispiel einen Akzent haben, oder die Fremdsprache nur in bestimmten Situationen oder abgestimmt auf spezifische Aktivitäten, welche in jedem Sozialbereich unterschiedlich sind, beherrschen. 

Drittens haben Forscher falsche Überzeugungen, wie zum Beispiel der Glaube, dass Zweisprachigkeit eine Ursache für Sprachverzögerung und Sprachbeeinträchtigung sei, beseitigt. Insbesondere haben sie festgestellt, dass es eine Vielzahl an Vorteilen für Kinder gibt. Die Probanden konnten beispielsweise zwischen verschiedenen Lauten unterscheiden, sie waren geistig flexibler, und ihre Gedanken waren komplexer. Darüber hinaus trägt eine ausgeprägtere neuropsychologische Entwicklung dazu bei, das Konzentrationsniveau und die Intuition zu verbessern, und hilft bei der Vorbeugung gegen Alzheimer.

Warum sollte man sich also nicht auf das Studium einer neuen Sprache oder die Verwendung und Vertiefung einer bereits erlernten Fremdsprache einlassen?

Autorin

Giulia Barjona (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Französisch 

Studium:  Erziehungswissenschaft

Europa ist... eine riesige Inspirationsquelle

Übersetzerin

Martine Wilmes (Luxemburg)

Sprachen: Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch, ein bisschen Spanisch

Studium:  MA in englischer Literatur

Europa ist... interkulturelle Beziehungen aufzubauen

Author: alessandra

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