MH Deutsch https://de.meetinghalfway.eu Wo Europa sich trifft Tue, 20 Jul 2021 16:34:25 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.6 Unser Sommer 2021 https://de.meetinghalfway.eu/2021/07/unser-sommer-2021/ https://de.meetinghalfway.eu/2021/07/unser-sommer-2021/#respond Tue, 20 Jul 2021 16:34:24 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2090 Wie verbringen junge Leute in den verschiedensten Teilen Europas ihren Sommer? Wir haben einige unserer Kolleg:innen gefragt, um genau das herauszufinden...

Der Beitrag Unser Sommer 2021 erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
Wie verbringen junge Leute in den verschiedensten Teilen Europas ihren Sommer? Wir haben einige unserer Kolleg:innen gefragt, um genau das herauszufinden…

Meeting Halfway team / 20.07.2021

1. Name und Nationalität

L: Lobke Maene, Belgisch

J: Julia Mayer, deutsch

A: Ana, Spanisch

F: Filippo Zimmaro, Italienisch

2. Wie hat die Corona-Pandemie dein tägliches Leben und deine Gewohnheiten verändert? Unterscheidet sich dein momentaner Alltag von jenem im letzten Winter?

L: Ich habe einen neuen Job während der Pandemie gefunden! Ich arbeite seit Januar 2021 dort.

J: Die Corona-Pandemie hat mein tägliches Leben sehr verändert, insbesondere hinsichtlich der Kommunikation, der Zusammenarbeit und dem Austausch mit anderen. Ende des Jahres 2020 befand ich mich im letzten Semester meines Studiums. Als bekannt gegeben wurde, dass dieses Semester digital stattfinden soll, waren wir alle sehr enttäuscht, da wir uns schon gefreut hatten, die anderen Kommilitonen am Ende des Studiums nochmals zu sehen. Auch wenn der direkte Kontakt aufgrund der digitalen Veranstaltungen sehr eingeschränkt war, haben wir dadurch viele neue und interessante Tools kennengelernt. Auf Dauer ist es jedoch sehr anstrengend den ganzen Tag in Videokonferenzen zu sein – irgendwann stellte sich die sogenannte „Zoom-Fatigue“ bei uns ein. Umso mehr freute ich mich darauf, im März dieses Jahres ins Arbeitsleben gestartet zu sein. Dadurch erhöhte sich mein direkter persönlicher Kontakt (mit Maske) sehr stark. Mit Blick auf die Sommerzeit ist in dieser Hinsicht ebenfalls mehr denkbar. Anfang Juli kam ich im Rahmen einer politischen Veranstaltung beispielsweise einmal wieder mit mehreren Personen „im echten Leben“ zusammen – und das tat sehr gut. Ich hoffe, dass es so weitergeht, blicke jedoch mit Respekt auf den Herbstbeginn.

A: Natürlich hat Covid meinen Tagesablauf auf verschiedene Weisen beeinflusst, seit alles angefangen hat. Früher bin ich jeden Tag zu meinem Arbeitsplatz spaziert, wo ich Musik unterrichte. Dann habe ich angefangen, aus dem Homeoffice zu unterrichten, was schon eine Herausforderung war, vor allem, wenn man bedenkt, wie wichtig es ist, genau über die Entwicklung meiner Schüler im Bilde zu sein. Mittlerweile studiere ich wieder und mache ein Praktikum in einem ganz anderen Bereich, nämlich internationale Beziehungen, unter einem hybriden Lernprozess, der sowohl aus Online- als auch aus Präsenzunterricht besteht.

F: Die Pandemie hat mich in einen Schockzustand versetzt und mein Leben am Anfang, wie bei den meisten Menschen auch, komplett ausgebremst. Da ich aber schon immer gerne Zeit alleine verbracht habe, blieb mir viel Zeit zum Lesen, Schreiben oder einfach nur… zum Nachdenken! Nun ja, nach zwei Monaten hatte ich dann die Nase voll.. Jetzt denke ich, dass ich reflektierter bin, aber ich weiß nicht wirklich, ob das an an der Pandemie liegt oder daran, dass ich zwei Jahre älter und weiser bin!

3. Wie verbringst du deine Zeit? Studierst du, arbeitest du oder hast du neue Hobbys durch die Corona-Zeit entdeckt?

L: Ich arbeite im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten in Belgien. Genauer gesagt bin ich Kommunikationsbeauftragte im Special Evaluation Office der belgischen Entwicklungszusammenarbeit. Außerdem bin ich freiberufliche Journalistin/Content Creator. 

J: Wie oben bereits ausgeführt habe ich in der Corona-Zeit sowohl studiert als auch gearbeitet. Nach einer langen Zeit des Online-Studiums war die Arbeit eine willkommene Abwechslung für mich. Neue Hobbys habe ich im Zuge der Corona-Pandemie nicht entdeckt, jedoch viele neue Kollaborationstools. Ferner habe ich die ortsunabhängigen Online-Meetings als sehr zeitsparend und umweltfreundlich erlebt und hoffe, dass in Zukunft für das ein oder andere Meeting auf digitale Formate zurückgegriffen wird.

A: Im Moment arbeite und studiere ich. Ich lerne mehr über meinen Job: das Unterrichten und Arbeiten in einem Büro an einer Universität. In diesem Sinne hat mir Corona die Möglichkeit gegeben, mehr über etwas zu lernen, für das ich bereits ausgebildet wurde, und meine Fähigkeiten und meinen beruflichen Werdegang zu erweitern.

F: Ich mache derzeit ein Praktikum in Grenoble, Frankreich, für meinen Master in Physik. Meine (etwas begrenzte) Freizeit nutze ich normalerweise zum Reisen.

4. Hast du Pläne für die Sommerzeit? Gehst du auf Reise oder wirst du zu Hause bleiben? Gibt es einen Traumort, an dem du gerne wärst?

L:  Ich werde nach Mailand reisen und einen Roadtrip in Griechenland machen.

J: Ich werde drei Wochen innerhalb Deutschlands unterwegs sein. Aufgrund der Unsicherheit wie sich die Corona-Pandemie und die diesbezüglichen Reisebestimmungen ändern, fiel die Wahl auf Deutschland. Deutschland hat jedoch auch sehr schöne Reiseziele, die viel Abwechslung bieten; bei mir geht es zum Beispiel zunächst in die Berge und dann an die Grenze zu Frankreich.

A:  Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich im Sommer machen werde, außer dass ich mir im August eine Auszeit nehmen werde. Wenn die Fallzahlen niedrig bleiben, könnte ich versuchen, Freunde in Europa zu besuchen, die ich seit fast zwei Jahren nicht gesehen habe! Ich denke, wir müssen alle vorsichtig sein, da es immer noch nicht klar ist, wie sich neue Varianten des Virus entwickeln, und wir können nicht riskieren, den Lebensstandard zu verlieren, den wir in den letzten Monaten zurückgewonnen haben; nach all den Einschränkungen und unseren Anstrengungen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

F: Leider denke ich, dass ich diesen Sommer damit verbringen werde, zu versuchen, meine Abschlussprüfungen zu beenden und dann im Oktober meinen Abschluss zu machen. Sollte es mir jedoch nicht gelingen, eine Promotionsförderung zu bekommen, plane ich für das nächste Jahr eine Solo-Reise (oder eine Reise zu zweit) nach Russland, China und Japan!

5. Was sind deine Pläne für die Zukunft? Wie soll es im nächsten Jahr weitergehen?

L: Ich hoffe, wir können alle wieder in unser normales Leben zurückkehren! Wir müssen auch von Zeit zu Zeit durchatmen und nicht jeden Tag überstürzen. Wir sollten unser Leben leben, aber manchmal innehalten und darüber nachdenken, wo wir im Moment sind.

J: Ich hoffe sehr, dass sich die Corona-Pandemie positiv für uns alle entwickelt. Auch wenn wir höchstwahrscheinlich zumindest noch ein paar Jahre mit Maske und Einschränkungen leben werden müssen hoffe ich, dass sich die Situation entspannt und immer mehr Normalität einkehrt. Alles Gute für die kommende Zeit! 

A: Ich denke, wir alle wünschen uns, dass die Pandemie bald vorbei ist, aber ehrlich gesagt erwarte ich einfach, dass ich mich daran gewöhne, mit ihr unter kontrollierten Bedingungen zu leben. Ich möchte die Fähigkeiten, die ich im letzten Jahr erworben habe, weiterentwickeln und mich hoffentlich sicher fühlen, wieder Menschen im Ausland zu treffen.

F: Im Moment versuche ich intensiv, mich selbst zu verstehen und wie mein Werdegang ausschauen sollte. Die Verlockung eines sicheren und durchschnittlichen Jobs mit einem sehr guten Gehalt ist groß, aber es gibt auch eine starke Stimme, die mir immer wieder sagt “Geh und folge deinen Träumen!”. Die einzige Herausforderung besteht darin, zu verstehen, was meine Träume sind (Schreiben, Unterrichten oder soziales Engagement?), und was der beste Weg ist, sie zu verwirklichen!

Übersetzer

Martine Wilmes (Luxemburg)

Sprachen: Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch, ein bisschen Spanisch

Studium:  MA in englischer Literatur

Europa ist... interkulturelle Beziehungen aufzubauen

Der Beitrag Unser Sommer 2021 erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2021/07/unser-sommer-2021/feed/ 0
Wie Sie nach Jahren in den Sozialen Medien wieder zum Lesen kommen https://de.meetinghalfway.eu/2021/01/wie-sie-nach-jahren-in-den-sozialen-medien-wieder-zum-lesen-kommen/ https://de.meetinghalfway.eu/2021/01/wie-sie-nach-jahren-in-den-sozialen-medien-wieder-zum-lesen-kommen/#respond Mon, 11 Jan 2021 09:54:39 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2080 “A reader lives a thousand lives before he dies… The man who never reads lives only one.” – George R.R. Martin

Der Beitrag Wie Sie nach Jahren in den Sozialen Medien wieder zum Lesen kommen erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
“A reader lives a thousand lives before he dies… The man who never reads lives only one.” – George R.R. Martin

Von Milena Parotti / 11.1.2020

Erinnern Sie sich noch, wie schön das Lesen in Ihrer Kindheit war? Mit Fantasy- und den Abenteuerromanen verloren wir uns in fernen Welten, die uns so nah erschienen. So nah, dass wir sie fast berühren, sehen und spüren konnten. Die Stunden vergingen und wir konnten uns von Heldinnen und Helden, Hauptfiguren mit Superkräften, Zauberinnen und Zaubern nicht trennen. Heute fällt es uns aber nicht mehr so leicht, und in einem guten Buch zu verlieren, zumindest den meisten.

In den letzten zehn Jahren haben Smartphones und Soziale Medien unsere Aufmerksamkeit immer mehr an sich gerissen. Viele von uns, insbesondere die Jüngeren, verbringen zwei oder drei Stunden pro Tag vor dem Smartphonebildschirm und springen dabei von einem Sozialen Netzwerk zum anderen. Dies bewirkt, dass wir stärker miteinander vernetzt sind. Während der Pandemie ist diese technologische Vernetzung eine großartige Möglichkeit, um in Verbindung mit Freunden und Verwandten zu bleiben. Aber gleichzeitig sind wir dadurch immer abgelenkt, auch während wir arbeiten, lernen, einen Film sehen oder ein Buch lesen.

Insbesondere finden wir Lesen immer schwieriger und mühsamer. Unsere Aufmerksamkeitsspanne und Konzentration verringerten sich im Laufe der Zeit. Wir haben uns daran gewöhnt, jedem Post, Artikel, Bild oder Video im Internet oder den sozialen Medien wenige Sekunden zu widmen. Dagegen ist das Lesen eine lineare, kontinuierliche Tätigkeit, die Zeit benötigt. Und wir denken immer, nie genug Zeit zu haben und dass sie uns von jemandem gestohlen werden würde. 

Und vielleicht wird uns wirklich Zeit gestohlen – die zwei oder drei Stunden, die wir jeden Tag den Sozialen Medien widmen, hätten wir in der Vergangenheit für etwas Anderes verwendet. Vielleicht hätten wir diese Stunden dazu genutzt, einen guten Film zu sehen, mit entfernten Freunden zu telefonieren, ein Brettspiel zu spielen oder, warum nicht, ein gutes Buch zu lesen. Und jedes Jahr versprechen wir uns selbst, dass wir mehr lesen werden, weil wir wissen, dass es den Stress verringert und das Gedächtnis verbessert, uns neue Sachen lernen lässt und sich einfach gut anfühlt! Aber wie können wir unsere verlorene Zeit zurücknehmen? Mit etwas Arbeit können wir wieder lernen, zu lesen – wirklich zu lesen, ohne Ablenkungen.

In diesem Zusammenhang schlagen wir von MH drei einfache Ratschläge vor:

  1. Wählen Sie ein Buch, das Ihnen wirklich gefällt

Oft sagen wir uns selbst, dass wir die großen Klassiker lesen werden, die Bücher, die alle vorschlagen und die man zumindest einmal im Leben gelesen haben sollte. Aber die sind oft auch die „langsamsten“ Bücher, die eine große Aufmerksamkeit erfordern und für unsere niedrige Aufmerksamkeitsspanne nicht einfach zu lesen sind. Um nach Jahren, welche wir in den Sozialen Medien verbracht haben, wieder lesen zu können, ist es das Beste, ein einfaches Buch zu wählen – schnell, einprägsam und vielleicht auch lustig. Und obwohl wir zu Hause schon viele Bücher zu lesen haben, lohnt es sich, ins Buchladen oder in die Bibliothek zu gehen und nach einem geeigneteren Buch zu suchen, das uns hilft, wieder zu lesen.

  1. Fühlen Sie sich frei – lesen Sie wann, wo und wie (viel) Sie möchten

Wie oft haben wir uns am 1. Januar gesagt: „Dieses Jahr werde ich 20, 30, nein 50 Bücher lesen?“ Aber warum stellen wir uns unerreichbare Ziele? Lesen wir, um uns zu entspannen und den Stress zu verringern, nicht um ihn zu verstärken. Unter den Leserechten von Daniel Pennac findet man auch das Recht, Seiten zu überspringen, das Buch nicht zu beenden und zu naschen. Das bedeutet keine Beschränkungen!

  1. Sprechen Sie mit jemandem über die Bücher, die Sie lesen

Nicht alle von uns haben Freunde oder Verwandte, die gern lesen – aber die Technologie bietet auch hier Möglichkeiten. Die Sozialen Medien lenken und nicht nur vom Lesen ab, ganz im Gegenteil. Es gibt sogar ein Soziales Netzwerk, in welchem Leser absolut richtig sind: Goodreads. In dieser Webseite/App kann man seine eigene virtuelle Bibliothek schaffen, neue Bücher finden, Lesergruppen beitreten und Vieles mehr. Und das ist nicht alles – in den Sozialen Medien kann man ganz neue Lesercommunities herausfinden, zum Beispiel #bookstagram. Dort kann man Ratschläge und Reviews teilen oder an virtuellen Buchclubs teilnehmen kann oder, warum nicht, seinen eigenen Buchclub erschaffen.

Und Sie? Welche Mittel haben Sie, um sich nicht ablenken zu lassen und mehr Zeit dem Lesen widmen zu können?

Autorin

Milena Parotti (Italy)

Studium: Öffentliche und politische Kommunikation

Sprachen: Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch

Europa ist… eine große Familie, in der Unterschiede Stärken sind.

Übersetzerin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Proofreader

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Wie Sie nach Jahren in den Sozialen Medien wieder zum Lesen kommen erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2021/01/wie-sie-nach-jahren-in-den-sozialen-medien-wieder-zum-lesen-kommen/feed/ 0
Ein großes Dankeschön an das Meeting Halfway-Team mit seinen fleißigen Mitarbeitern https://de.meetinghalfway.eu/2020/12/ein-grosses-dankeschoen-an-das-meeting-halfway-team-mit-seinen-fleissigen-mitarbeitern/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/12/ein-grosses-dankeschoen-an-das-meeting-halfway-team-mit-seinen-fleissigen-mitarbeitern/#respond Sun, 27 Dec 2020 18:49:42 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2071 Wir gehen in ein neues Jahr, das sicherlich voller Überraschungen sein wird. Bevor wir in das Jahr 2021 gehen, möchten wir jedoch gerne einen Blick auf das zurückliegende Jahr werfen. Denn Meeting Halfway hat sich auf seine Art mit dem wohl merkwürdigsten und drastischsten Jahr auseinandergesetzt, das uns passieren konnte - das Jahr 2020.

Der Beitrag Ein großes Dankeschön an das Meeting Halfway-Team mit seinen fleißigen Mitarbeitern erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
Wir gehen in ein neues Jahr, das sicherlich voller Überraschungen sein wird. Bevor wir in das Jahr 2021 gehen, möchten wir jedoch gerne einen Blick auf das zurückliegende Jahr werfen. Denn Meeting Halfway hat sich auf seine Art mit dem wohl merkwürdigsten und drastischsten Jahr auseinandergesetzt, das uns passieren konnte – das Jahr 2020.

Von Alessandra Ivaldi / 27.12.2020

2020 haben sich unsere Mitarbeiter sehr intensiv mit dem Projekt Meeting Halfway beschäftigt. Die Covid-19-Pandemie war oft im Zentrum unserer Gedanken, wie Milena Parotti, Ramona Di Bella und Ana Alvarez Calleja mit ihren Artikeln gezeigt haben, welche die verschiedenen Aspekte des Alltagslebens zur Zeit des Coronavirus fokussieren.

Um unsere Tage zu Hause zu versüßen, hat uns unsere Autorin Monica Nicol einige ihrer leckeren Rezepte geschenkt – beispielsweise die Torrijas mit Milch und die Salami aus Schokolade.

Verbunden mit dem Thema Essen sind auch zwei weitere Artikel entstanden, in denen sehr berühmte Produkte der italienischen Tradition näher beleuchtet werden – Nudeln und Kaffee.

Unsere unermüdliche Autorin und Übersetzerin Julia Mayer hat die Erfahrungen ihres Praktikums in Brüssel, im Herzen der EU, mit uns geteilt. Daraus ist eine sehr interessante Artikelserie entstanden, welche persönliche Eindrücke, die Faszination bei der Entdeckung neuer Orte sowie die Vertiefung der Kenntnisse über die europäischen Institutionen vereinen.

Nach dieser detaillierten Betrachtung des Brüsseler „Savoir Vivre“, hat Julia gemeinsam mit Milena und Elena Noventa eine neue Serie erschaffen – You and the EU, eine Serie über die Arbeit der EU und deren Einflüsse auf unser Leben.

Sehr interessant war die Kollaboration mit dem Team des Magazins Treffpunkt Europa, bei der wir darüber berichtet haben, wie Covid-19 das Leben der Asylsuchenden auf der Insel Mayotte, einem französischen überseeischen Departement, beeinflusst hat.

Und dank der Mitarbeit bei Europe on Track konnten wir unseren Lesern eine sehr interessante Möglichkeit mitteilen: EU Botschafter zu werden, verbunden mit der Aufgabe, für ein Monat mit dem Interrail durch 21 europäische Städte zu reisen und andere junge Leute über ihre Meinung zur EU zu interviewen.

Selbst wenn viele Reisen aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht realisiert werden konnten, fehlte es uns nicht an Artikeln zum Thema Reisen. Meeting Halfway hat seine Vorstellungskraft spielen lassen und die Leser mittels einer Serie auf Reisen durch das Elsass und die Schweiz mitgenommen.

Außerdem haben wir den Karneval gefeiert und dabei eine der wahrscheinlich merkwürdigsten Traditionen Italiens herausgefunden – der Kampf mit Orangen beim Karneval in Ivrea! Und gemeinsam haben wir Erzählungen von verschiedenen europäischen Staaten gesammelt, um herauszufinden, wie Ostern in der EU gefeiert wird.

Wir haben uns jedoch nicht nur auf die traditionellen Feste beschränkt. Wir haben ebenso den Europatag am 9. Mai und den Europäischen Tag der Sprachen am 26. September mit den Artikeln unserer Autorin Giulia Barjona gefeiert.

Giulia hat sich auch mit aktuellen Themen wie der “Eroberung des Weltraums” durch Elon Musk, dem Einfluss der Globalisierung auf die Modewelt und den tragischen Mord eines französischen Lehrers am vergangenen 16. Oktober auseinandergesetzt. Und abschließend können Sie unter den aktuellen Themen auch unseren Artikel “The Freedom to Love: Yesterday, Today and Tomorrow” – Homosexualität seit der Antike bis in die heutige Zeit – finden.

An dieser Stelle möchten wir uns herzlichst bei all unseren unermüdlichen Übersetzern und Korrekturlesern bedanken, ohne welche Meeting Halfway nicht existieren könnte.

Folgende Übersetzer haben an den oben ausgeführten Artikeln mitgearbeitet:

Fern Dinsdale, Danielle Kramer, Jason Chern, Nazzareno Lacidogna, Monica Nicol, Arina Agafonova, Julia Mayer, Ramona Di Bella, Eleonora Di Gaetano, Irina Dubovko, Eszter Szabò, Lorena Diana, Anastasia Ushakova, Birger Niehaus, Milena Parotti, Lucy Gannon, Jenneke van der Velden, Elena Bzania, Maria Porenkova, Daria Samokhina, Ricard Lluc, Francesca Barmaz, Alexandra Wood, Ivo Ivanov, Susanna Polakov, Martine Wilmes, Helen Gerasimova, Lise Moncey, Albina Pavlova, Arianna Bordi, Roza Evangelia Ladopoulou, Veronika Zhiliakova, Alex Jedwab, Lobke Maene, Camille Defix, Sara Pitardi, Alejandro Manjón Aspe.

Ergänzend danken wir unserer Illustratorin Daria Subkhangulova.

Vielen herzlichen Dank an alle! Wir wünschen euch ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2021! 

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Proofreader

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Ein großes Dankeschön an das Meeting Halfway-Team mit seinen fleißigen Mitarbeitern erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2020/12/ein-grosses-dankeschoen-an-das-meeting-halfway-team-mit-seinen-fleissigen-mitarbeitern/feed/ 0
Die Wunder der Schweiz: Ein reiches historisches Erbe https://de.meetinghalfway.eu/2020/11/die-wunder-der-schweiz-ein-reiches-historisches-erbe/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/11/die-wunder-der-schweiz-ein-reiches-historisches-erbe/#respond Wed, 18 Nov 2020 16:56:11 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2064 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Im dritten und letzten Artikel dieser kurzen Serie stellen wir euch St, Gallen, die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, vor.

Der Beitrag Die Wunder der Schweiz: Ein reiches historisches Erbe erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Im dritten und letzten Artikel dieser kurzen Serie stellen wir euch St, Gallen, die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, vor.

Von Alessandra Ivaldi / 18.11.2020

In den vorherigen Artikeln dieser Serie haben wir die Städte von Schaffhausen und Stein am Rhein mit Hilfe unserer Fantasie erkundet, und dabei einen Halt am wunderschönen Rheinfall eingelegt. Nun ist es an der Zeit, unsere Reise mit dem letzten, sehr bekannten Ziel zu beenden: St. Gallen.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale im Barockstil, welche Teil einer weitläufigen und spektakulären religiösen Anlage ist. Zu diesem Komplex gehört auch eine prachtvolle Bibliothek, die etwa 170.000 Bände enthält, von denen einige sogar handgeschrieben und tausend Jahre alt sind! Das gesamte Gebiet gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. 

In der Bibliothek befindet sich der wunderschöne Rokokosaal der Schweiz, ein unerreichtes Meisterwerk, das nur mit den korrekten “Pantoffeln” besichtigt werden kann. Diese ermöglichen es, diesen magischen Ort zu erkunden, ohne dabei die prächtigen Fußböden mit Holzintarsien zu schädigen. Das Bibliothekspersonal verteilt die Pantoffeln vor dem Eintreten an die Besucher. 

Neben den sehr kostbaren und antiken Büchern können die Besucher auch eine ägyptische Mumie aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. und ein anderes, faszinierendes Objekt bewundern: Eine originalgetreue Kopie eines Globus aus dem 16. Jahrhundert. Dieser basiert auf einer der ersten Karten der Menschheitsgeschichte – das Original wurde gestohlen und befindet sich heute in Zürich.

Vergesst nach der Bibliothek nicht, die wundervolle Kathedrale aus dem Spätbarock zu besichtigen. Die imposante Fassade, die mit traumhaft schönen Dekorationen beeindruckt, ist nur ein Vorgeschmack auf die Pracht, die euch im im Inneren erwartet.

Der Name der Stadt entstammt dem legendären irischen Mönch St. Gallus, der hier im 7. Jahrhundert n. Chr. eine Wallfahrtskapelle gründete. Die bescheidene Kapelle wurde im Laufe der Zeit zu einer der größten Benediktinerabteien Europas, einem Zentrum der Macht und Kultur. Tatsächlich war der Abt viele Jahrhunderte lang auch Herr der Stadt und der angrenzenden Gebiete.

Der Legende nach soll der heilige Gallus einem hungrigen Bären ein Stück Brot gegeben haben, einem Tier, das damals eine gefährliche Bedrohung für die Dorfgemeinschaft darstellte. Um den heiligen Gallus für seine Großzügigkeit zu belohnen, half ihm der Bär beim Bau einer Kapelle des zukünftigen Klosters, indem er ihm das für diese harte Arbeit benötigte Holz brachte. Der Bär ist auch heute noch eines der Wahrzeichen der Stadt: In der gesamten Altstadt von St. Gallen findet man Statuen und andere Darstellung des Tieres.

In dieser Hinsicht ist die Altstadt wirklich schön, und die Behörden haben beschlossen, diese Schönheit zu schützen und erhalten, indem sie die gesamte Zone für den Verkehr gesperrt haben. Nehmt euch die Zeit für einen Besuch dieses faszinierenden Ortes, an dem sich wichtige Zeugnisse der reichen Vergangenheit St. Gallens mit dem pulsierenden Leben einer modernen Universitätsstadt vermischen. St. Gallen und seine Altstadt bieten viele verschiedenen Möglichkeiten für Besucher, die auf ihren Reisen nach Spaß suchen… Und damit ist unsere Reise durch die Wunder der Schweiz vorerst vorbei. Kennt ihr weitere Orte im Nordwesten dieses kleinen, aber faszinierenden Landes, die eurer Meinung nach einen Besuch wert sind? Lasst es uns wissen, indem ihr einen Kommentar auf der Meeting Halfway Website oder auf unseren sozialen Medien hinterlasst!

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Übersetzung

Martine Wilmes (Luxemburg)

Sprachen: Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch, ein bisschen Spanisch

Studium:  MA in englischer Literatur

Europa ist... interkulturelle Beziehungen aufzubauen

Der Beitrag Die Wunder der Schweiz: Ein reiches historisches Erbe erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2020/11/die-wunder-der-schweiz-ein-reiches-historisches-erbe/feed/ 0
Europäischer Tag der Sprachen und Zweisprachigkeit https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/europaeischer-tag-der-sprachen-und-zweisprachigkeit/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/europaeischer-tag-der-sprachen-und-zweisprachigkeit/#respond Tue, 27 Oct 2020 17:25:56 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2052 26. September 2001: Der Europarat und die Europäische Union haben den Internationalen Tag der Europäischen Sprachen eingeführt, um die sprachliche Vielfalt zu feiern und die Bürger zum Erlernen einer Fremdsprache zu motivieren.

Der Beitrag Europäischer Tag der Sprachen und Zweisprachigkeit erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
26. September 2001: Der Europarat und die Europäische Union haben den Internationalen Tag der Europäischen Sprachen eingeführt, um die sprachliche Vielfalt zu feiern und die Bürger zum Erlernen einer Fremdsprache zu motivieren.

Von Giulia Barjona / 27.10.2020

Das Erlernen einer Sprache bietet die Möglichkeit, eine neue Kultur zu entdecken, und sich mit dieser auseinanderzusetzen. Es geht darum, sich den Herausforderungen des Lernens zu stellen, und einen Teil des Gehirns weiterzuentwickeln, der normalerweise nur begrenzt benutzt wird.

Viele Kinder lernen bereits von Geburt an mehr als nur eine Sprache: Sie sind zweisprachig. Aufgrund von Forschungs- und Recherchearbeit  hat sich diese Definition  im Laufe der Jahre verändert, und Mythen wurden aufgeklärt.

Zunächst einmal hat hat die Erfahrung gezeigt, dass die Hälfte der Welt zweisprachig ist. Das heißt, dass es Länder gibt, in denen es innerhalb der Familie zur Gewohnheit, und manchmal sogar zur Regel wird, zwei oder mehr Sprachen zu sprechen. Darüber hinaus sind Schulen, in denen das Erlernen einer Fremdsprache einen festen Platz im Lehrplan hat, ebenfalls weit verbreitet.

Zweitens wird heutzutage das Wort zweisprachig verwendet, um Menschen zu bezeichnen, die in ihrem Alltag regelmäßig zwei Sprachen verwenden. Andererseits hat sich die Erwartung, dass eine zweisprachige Person beide Sprachen problemlos beherrscht, weiterentwickelt: Sie kann zum Beispiel einen Akzent haben, oder die Fremdsprache nur in bestimmten Situationen oder abgestimmt auf spezifische Aktivitäten, welche in jedem Sozialbereich unterschiedlich sind, beherrschen. 

Drittens haben Forscher falsche Überzeugungen, wie zum Beispiel der Glaube, dass Zweisprachigkeit eine Ursache für Sprachverzögerung und Sprachbeeinträchtigung sei, beseitigt. Insbesondere haben sie festgestellt, dass es eine Vielzahl an Vorteilen für Kinder gibt. Die Probanden konnten beispielsweise zwischen verschiedenen Lauten unterscheiden, sie waren geistig flexibler, und ihre Gedanken waren komplexer. Darüber hinaus trägt eine ausgeprägtere neuropsychologische Entwicklung dazu bei, das Konzentrationsniveau und die Intuition zu verbessern, und hilft bei der Vorbeugung gegen Alzheimer.

Warum sollte man sich also nicht auf das Studium einer neuen Sprache oder die Verwendung und Vertiefung einer bereits erlernten Fremdsprache einlassen?

Autorin

Giulia Barjona (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Französisch 

Studium:  Erziehungswissenschaft

Europa ist... eine riesige Inspirationsquelle

Übersetzerin

Martine Wilmes (Luxemburg)

Sprachen: Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch, ein bisschen Spanisch

Studium:  MA in englischer Literatur

Europa ist... interkulturelle Beziehungen aufzubauen

Der Beitrag Europäischer Tag der Sprachen und Zweisprachigkeit erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/europaeischer-tag-der-sprachen-und-zweisprachigkeit/feed/ 0
Die Wunder der Schweiz: Die Entdeckung eines versteckten Schatzes https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/die-wunder-der-schweiz-die-entdeckung-eines-versteckten-schatzes/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/die-wunder-der-schweiz-die-entdeckung-eines-versteckten-schatzes/#respond Tue, 13 Oct 2020 20:30:07 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2037 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Heute werden wir euch die Existenz eines fabelhaften Schatzes verraten, der am Ufer des Rheins liegt und von der lokalen Gemeinschaft gut gehütet wird.

Der Beitrag Die Wunder der Schweiz: Die Entdeckung eines versteckten Schatzes erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Heute werden wir euch die Existenz eines fabelhaften Schatzes verraten, der am Ufer des Rheins liegt und von der lokalen Gemeinschaft gut gehütet wird.

Von Alessandra Ivaldi / 13.10.2020

Der erste Artikel unserer kurzen Serie über die “Wunder der Schweiz” hat uns nach Schaffhausen geführt. Dort haben wir die Altstadt und das Rheinufer mit dem spektakulären Rheinfall, wo die Kraft der Natur sogar bei den am wenigsten empfindlichen Besuchern für Erstaunen sorgt, bewundert.

Etwa 20 Minuten von Schaffhausen entfernt befindet sich ein Dorf, in dem sich ein sehr wertvoller Schatz versteckt. Dieses kann mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Das Dort heißt Stein am Rhein und bildet die Stelle an der der Bodensee und der Rhein zusammentreffen. 1972 bekam es den Wakkerpreis – eine Anerkennung, welche der Schweizer Heimatschutz jeder Jahr einer schweizerischen Gemeinde vergibt, die sich für die Erhaltung und die Entwicklung des architektonischen Erbes einsetzt. Stein am Rhein war die erste Gemeinde, die einen solchen Preis bekommen hat. Sicherlich würde keine andere Stadt diese Anerkennung mehr verdienen als dieses wundervolle mittelalterliche Dorf. Insbesondere die  Altstadt von Stein am Rhein wird euch sprachlos machen.

Trotz der begrenzten Dimensionen – man kann in kurzer Zeit Stein am Rhein zu Fuß erkunden – könnte man einen ganzen Tag unter den Gebäuden der Altstadt verbringen und dabei die Einzelheiten ihrer Fassaden bewundern. Selbst bei einer erneuten Erkundung der Altstadt am darauffolgenden Tag würde man noch einige neue, überraschende Details herausfinden! Diese Gebäude sind einzigartig. Es scheint, als könnten die großartigen Fresken mit ihren dekorierten und farbenfrohen Fassaden die Besucher in eine fabelhafte Welt führen – weit entfernt vom chaotischen alltäglichen Leben.

Es ist kein roter Faden erkennbar, der die Geschichten verbindet, die die Fresken dieser Gebäude darstellen. Jedes Haus ist ein Universum in sich selbst. Die Namen der verschiedenen Gebäude entstammen den Verzierungen, die sie kennzeichnet. Das Haus zur Sonne wurde beispielsweise wegen der Legende in seiner Fassade so benannt. Dort kann man Alexander den Großen und den Philosophen Diogenes sehen. Im Fresko werden sie von den langen Strahlen einer Sonne erleuchtet, die ein menschliches Gesicht hat und Alexander und Diogenes anguckt.

Die Legende besagt, dass der große Anführer den berühmten Philosoph würdigen wollte und ihm anbot, Diogenes einen Wunsch zu erfüllen. Diogenes wohnte in einem Faß als extremes Beispiel seiner Verpflichtung für Selbstkontrolle und Selbstversorgung. Deshalb musste Alexander das Faß betreten, um mit ihm zu sprechen. Dabei verdeckte er mit seinem Körper die Sonnenstrahlen, die das “Haus” des Philosophen erleuchteten. Als Wunsch bat Diogenes Alexander den Großen darum, dass der mächtige König “aus seinem Licht herausstehe”.

Ein anderes bemerkenswertes Gebäude ist das Haus zum roten Ochsen. Der Name einer der ältesten Tavernen der Schweiz entstammt selbstverständlich dem Tier, das sich unter den zahlreichen Details an den Wänden dieses Gebäudes befindet.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, Stein am Rhein zu besuchen, könnt ihr das älteste Fresko der Schweiz bewundern. Erkennen könnte ihr das Fresko an dem weißen Adler, der darauf dargestellt ist. Das Gebäude wird – wenig verwunderlich – Haus zum weißen Adler genannt. Das Fresko stammt aus den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts und stellt Bilder aus den Geschichten vom Dekameron des italienischen Poets Giovanni Boccaccio und aus den Gesta Romanorum, einer Sammlung von Anekdoten und Erzählungen aus dem 13.-14. Jahrhundert, dar.

Die Liste der Sehenswürdigkeiten, die ihr mit einem einfachen Spaziergang durch die  Altstadt von Stein am Rhein bewundern könnt, ist unendlich. Das Dorf hat nicht nur wegen seiner wunderschönen Altstadt den Wakkerpreis gewonnen. Eins seiner Museen, das Museum Lindwurm (Bezeichnung für eine legendäre Kreatur der Vergangenheit, vergleichbar mit einem Drachen), wurde nämlich 1995 als “Europäisches Museum des Jahres” anerkannt. Ihr könnt dieses Museum anhand der Drachenfigur erkennen, die fast überall im Umfeld dieses Gebäudes dargestellt wird.  Im Museum wird das Leben der Mittelschicht im 19. Jahrhundert dargestellt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das  Kloster St. Georgen, welches den Rhein überblickt. Es handelt sich um ein Benediktinerkloster mit einer Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Seine gut erhaltenen Zimmer enthalten ein Geschichtsmuseum.

Unsere imaginäre Reise durch den Nordosten der Schweiz geht weiter: Mit dem nächsten Artikel erreichen wir die berühmte Stadt von Sankt Gallen.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Korrektur

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Die Wunder der Schweiz: Die Entdeckung eines versteckten Schatzes erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/die-wunder-der-schweiz-die-entdeckung-eines-versteckten-schatzes/feed/ 0
Kohäsionspolitik und Covid-19: Die Coronavirus Response Investment Initiative https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/kohaesionspolitik-und-covid-19-die-coronavirus-response-investment-initiative/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/kohaesionspolitik-und-covid-19-die-coronavirus-response-investment-initiative/#respond Sat, 03 Oct 2020 21:37:11 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2042 “Kohäsionspolitik” heißt die Strategie der EU, um eine gleichmäßige Entwicklung aller europäischen Regionen zu fördern. Ihr Ziel ist es deshalb, den ökonomischen und sozialen Zusammenhalt zu stärken und Ungleichheiten innerhalb der Regionen zu reduzieren. In den Jahren von 2014 bis 2020 erhielt die Kohäsionspolitik (auch Regionalpolitik genannt) zirka 32,5 % des gesamten EU-Haushalts.

Der Beitrag Kohäsionspolitik und Covid-19: Die Coronavirus Response Investment Initiative erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
“Kohäsionspolitik” heißt die Strategie der EU, um eine gleichmäßige Entwicklung aller europäischen Regionen zu fördern. Ihr Ziel ist es deshalb, den ökonomischen und sozialen Zusammenhalt zu stärken und Ungleichheiten innerhalb der Regionen zu reduzieren. In den Jahren von 2014 bis 2020 erhielt die Kohäsionspolitik (auch Regionalpolitik genannt) zirka 32,5 % des gesamten EU-Haushalts.

Von Milena Parotti / 3.10.2020

Die finanziellen Grundpfeiler der Regionalpolitik sind drei Fonds aus den europäischen Struktur- und Investmentfonds (ESIF): Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF) und der Kohäsionsfonds (KF).

Im Gegensatz zu anderen Sorten europäischer Fördergelder (Direktförderung) basiert diese Politik auf dem Subsidaritätsprinzip, dessen Ziel es ist, sicherzustellen, dass Entscheidungen so bürgernah wie möglich getroffen werden: von Mitgliedstaaten, Regionen und Städten. Das bedeutet, dass jeder Staat alle sieben Jahre eine gewisse Fördersumme, abhängig von dessen BIP, erhält und dafür einem Partnerschaftsabkommen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission zustimmt. Danach setzt jede Region ein “operationelles Programm” auf, das heißt einen detaillierten Plan, um zu erklären, wie die ESIF während dieser sieben Jahre verwendet werden sollen.

Das mag kompliziert erscheinen, aber es ist eine effiziente und gerechte Methode, um sicherzustellen, dass jede Region ihr Geld in wirkliche wichtige Dinge investiert.

Als sich Covid-19 im März 2020 in Europa auszubreiten begann, beschloss die Europäische Kommission, sich dieses finanzielle Instrument in ihrer ersten Reaktion auf den Notfall zunutze zu machen. Der EFRE wurde für Gesundheitsausgaben und kleine bis mittlere Unternehmen eingesetzt. Der ESF wurde stattdessen für Smart-Working, Lohnsubventionen, E-Learning und vieles andere auf dem Arbeitsmarkt verwendet.

Vor allem jedoch wurden Beschränkungen aufgehoben, damit Regionen die verbleibenden Fördermittel für die Pandemie ausgeben konnten. Die Vereinfachung bürokratischer Vorgänge half den Regionen dabei, ihre Ressourcen für den Notfall umzuverteilen, als die Mitgliedsstaaten immer noch weit entfernt von einer Einigung hinsichtlich des Europäischen Aufbauplans 

Diese Maßnahmen wurden im April 2020 als Coronavirus Response Investment Initiative (CRII) und Coronavirus Response Investment Initiative Plus (CRII+) lanciert, unterstützt vom Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat und dann vom REACT-EU-Paket ergänzt.

Nach Elisa Ferreira, Beauftragte für Zusammenhalt und Reformen, „nutzen die Mitgliedstaaten drei Monate nach Annahme von CRII+ und einer bevorstehenden Einigung zum REACT-EU-Paket die vom Kohäsionsfonds zur Verfügung gestellten flexiblen Möglichkeiten und Mittel voll aus, um die am schwersten Betroffenen zu unterstützen: die Arbeitskräfte im Gesundheitswesen und Krankenhäuser, KMUs und Arbeitnehmer*Innen. […] CRII hat Notfallhilfe dort geleistet, wo sie am meisten gebraucht wurde. Es gibt großartige Beispiele für die Mobilisierung von Fördergeldern und umgesetzten Maßnahmen in vielen Städten und Regionen in ganz Europa.“

Ein Beispiel: Bulgarien hat 20 Millionen Euro an Geldern aus dem Kohäsionspolitikfonds umverteilt, um die Gegenmaßnahmen des Gesundheitswesens gegen den Ausbruch des Coronavirus zu fördern. Die meisten EU-Mitgliedstaaten haben dasselbe getan. Neugierig geworden? Hier kannst du weitere Informationen und Beispiele finden:

https://ec.europa.eu/regional_policy/en/newsroom/coronavirus-response/

Autorin

Milena Parotti (Italy)

Studium: Öffentliche und politische Kommunikation

Sprachen: Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch

Europa ist… eine große Familie, in der Unterschiede Stärken sind.

Übersetzer

Birger Niehaus (Deutschland)

Studium: Deutsch / Skandinavistik

Sprachen: Deutsch, Englisch, Schwedisch, ein bisschen Isländisch und Finnisch

Europa ist … dieses Fleckchen zwischen Alaska und Västerås.

Blog: anseranser.blog

Der Beitrag Kohäsionspolitik und Covid-19: Die Coronavirus Response Investment Initiative erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/kohaesionspolitik-und-covid-19-die-coronavirus-response-investment-initiative/feed/ 0
Die Wunder der Schweiz: Schaffhausen und der Rheinfall https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/die-wunder-der-schweiz-schaffhausen-und-der-rheinfall/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/die-wunder-der-schweiz-schaffhausen-und-der-rheinfall/#respond Wed, 26 Aug 2020 16:49:38 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2033 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Meeting Halfway nimmt euch mit auf eine imaginäre Entdeckungsreise durch den Nordosten der Schweiz, welcher an Deutschland grenzt.

Der Beitrag Die Wunder der Schweiz: Schaffhausen und der Rheinfall erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Meeting Halfway nimmt euch mit auf eine imaginäre Entdeckungsreise durch den Nordosten der Schweiz, welcher an Deutschland grenzt.

Von Alessandra Ivaldi / 26.8.2020

Unsere Reise beginnt in Schaffhausen, dem Hauptort des gleichnamigen Kantons, an der nördlichsten Ecke der Schweiz, den Ufern des Rheins und nicht weit entfernt von der deutschen Grenze. Die Stadt entstand an diesem Ort insbesondere aufgrund dieses nahegelegenen Flusses, der Güterverkehr ermöglichte, jedoch auch zu einem schwierig zu lösenden Problem führte: Denn nicht weit davon entfernt, befindet sich  der Rheinfall, der größte Wasserfall Europas, der mit den Schiffen unpassierbar ist. Um den Rheinfall zu überschreiten, benötigt man einen sicheren Hafen, in welchem die Waren, die entlang des Flusses bis hierher transportiert werden, hinterlegt werden können. Deshalb entstand die heutige Stadt Schaffhausen. Damals diente sie als Entladeort für die Händler auf dem Rhein. Heute ist sie eine sehr beliebte Destination, nicht nur für europäische Touristen. Nicht weit vom Schwarzwald und Bodensee entfernt und umgeben von eindrucksvollen Rebflächen, stellt Schaffhausen ein perfektes Ziel für spannende Ausflüge oder Aufenthalte dar.

Die Festung Munot

Die beeindruckende Festung Munot erhebt sich über der Altstadt und ist eines der Hauptsymbole von Schaffhausen. Sie wurde im 16. Jahrhundert, in der turbulenten Periode der Reformation, gebaut. Jeden Abend um 21 Uhr lässt ein Wachmann, der im Turm der Festung wohnt, eine Glocke läuten. Die Glockenschläge betonten in der Vergangenheit die Schließung der Tore der Stadt.

Die Altstadt Schaffhausens beeindruckt mit ihren nach dem traditionellen Stil dieser Schweizer Region bemalten Fassaden sowie ihren großzügig dekorierten Balkonen. Besonders hervorzuheben sind hier die herrliche Fassade des Haus zum Ritter, die durch Renaissancefreskomalereien, die Aspekte der ritterlichen Tradition illustrieren, dekoriert wurde oder das Portal der Schmiedstube, welches vor dem Haus der alten Schmiedezunft liegt und durch den barocken Stil sowie die berufsspezifischen Dekorationen gekennzeichnet ist.

Das Haus zum Ritter
Die Schmiedstube

Das Herz der Stadt ist der Fronwagplatz, welcher bereits im Mittelalter einen Marktplatz darstellte und insbesondere aufgrund seiner Brunnen aus dem 16. Jahrhundert bekannt ist, auf denen die Statuen eines Landsknechts und eines Mohrenkönigs sitzen. Von diesem Platz aus ist es möglich, die Fußgängerzone mit ihren unterschiedlichen Geschäften, welche Shopping-Fans begeistern, zu besuchen. 

Auch das Kloster Allerheiligen muss man gesehen haben. In seinem Hof befindet sich die sogenannte Schillerglocke aus dem Jahre 1486. Ihr Name geht auf den berühmten Schriftsteller Friedrich Schiller, der während seines  Aufenthalts in Schaffhausen vom Klang der Glocken dieses Klosters dazu inspiriert wurde, das Lied von der Glocke zu schreiben. Das Kloster umfasst eine Kirche aus dem 11.-12. Jahrhundert und ein Museum, das verschiedene prähistorische und mittelalterliche Artefakte sowie eine Sammlung von Skulpturen und Gemälden schweizerischen Ursprungs enthält.

Der Fronwagplatz

Nach dem Besuch in Schaffhausen muss man unbedingt einen Ausflug zum wunderschönen Rheinfall machen, der nur 4 Kilometer von der Stadt Schaffhausen entfernt liegt. Wenn ihr gerne wandert, dann könnt ihr den Fall auch zu Fuß erreichen, indem ihr dem ausgeschilderten Weg folgt, welcher in der Altstadt Schaffhausens beginnt.

Wie bereits ausgeführt, handelt es sich dabei um den größten Wasserfall Europas, mit einer Breite von 150 Metern und einer Höhe von 23 Metern. Ich empfehle euch, eine aufregende Exkursion vorzubereiten oder euch auf einen Bootsausflug auf dem Rhein einzulassen, damit ihr die Schönheit des Wasserfalls aus der Nähe bewundern könnt. Auf jeden Fall werdet ihr vom unglaublichen Anblick der Natur nicht enttäuscht!

In der Mitte des Flusses, am Fuße des Wasserfalls, erhebt sich ein mächtiger Fels, der seit Jahrtausenden die Gewalt des Wassers übersteht und auf dem eine Aussichtsplattform gebaut wurde. Die Plattform kann per Boot erreicht werden. Von dort aus können die Besucher den wunderschönen Rheinfall aus nächster Nähe bewundern.

Zum Schluss zeigt sich das Schloss Laufen über den Rheinfall. Die mittelalterliche Festung ist heutzutage für Touristen geöffnet, bietet einen einzigartigen Ausblick und lädt zum Entspannen und Genießen über dem Wasserfall ein..

Und wenn euch das alles noch nicht genug ist, dann reist weiter mit uns und  unserem nächsten Artikel über die Wunder der Schweiz! Die nächste Etappe ist Sankt Gallen und die fabelhafte Stadt Stein am Rhein.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Korrektur

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Die Wunder der Schweiz: Schaffhausen und der Rheinfall erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/die-wunder-der-schweiz-schaffhausen-und-der-rheinfall/feed/ 0
WENN MAYOTTES ASYLBEWERBER*INNEN ZU ALLTAGSHELD*INNEN WERDEN https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/wenn-mayottes-asylbewerberinnen-zu-alltagsheldinnen-werden/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/wenn-mayottes-asylbewerberinnen-zu-alltagsheldinnen-werden/#respond Fri, 21 Aug 2020 07:20:16 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2022 In Mayotte, Frankreichs jüngstem Überseedepartement im Indischen Ozean, war das tägliche Leben für Asylsuchende zwischen verwehrten Rechten, Diskriminierung und nicht enden wollender Bürokratie von Anfang an eine Herausforderung. Die strengen Ausgangsbeschränkungen der Regierung während der Covid-19-Pandemie haben ihre prekäre Situation noch verschärft. Statt ihre Situation zu bedauern, beschlossen zwei Asylsuchende jedoch, anderen zu helfen und ihre Geschichten zu erzählen.

Der Beitrag WENN MAYOTTES ASYLBEWERBER*INNEN ZU ALLTAGSHELD*INNEN WERDEN erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
In Mayotte, Frankreichs jüngstem Überseedepartement im Indischen Ozean, war das tägliche Leben für Asylsuchende zwischen verwehrten Rechten, Diskriminierung und nicht enden wollender Bürokratie von Anfang an eine Herausforderung. Die strengen Ausgangsbeschränkungen der Regierung während der Covid-19-Pandemie haben ihre prekäre Situation noch verschärft. Statt ihre Situation zu bedauern, beschlossen zwei Asylsuchende jedoch, anderen zu helfen und ihre Geschichten zu erzählen.

Von Celina Wald, Elena Iwanski, Malek S, Pierre, Stéphanie-Fabienne Lacombe / 21.8.2020

Malek ist 30 Jahre alt, hat einen Master-Abschluss in Englisch und Linguistik und sieht sich aktuell mit einem Durcheinander konfrontiert, mit dem er nicht gerechnet hatte, als er 2019 beschloss, in Mayotte Asyl zu beantragen. Er und seine beiden Zimmergenossen müssen ihr Zimmer bis Ende des Monats verlassen. Infolge der Ausgangsbeschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie konnten sie ihre Miete nicht zahlen, und ihr Vermieter scheint inzwischen die Geduld verloren zu haben.

Der Boden des winzigen Zimmers in Mamoudzou, der Hauptstadt von Mayotte, ist mit bemalten Fliesen ausgelegt. Darauf liegen stellenweise einige Decken und Kissen: drei improvisierte Schlafplätze. Ein kleiner Schrank und ein schäbiges Sofa wurden von früheren Mieter*innen zurückgelassen, die in Mayotte, einem französischen Überseedepartement, Asyl beantragt hatten. Ebenso wie Malek. Der junge Mann aus dem Jemen versucht, den Kopf nicht hängen zu lassen, aber manchmal ist er von den Auswirkungen der Ausgangssperre schlichtweg überwältigt. “Ich habe das Gefühl, die verbleibenden Tage meines Lebens zu zählen”, beginnt er Anfang Mai unseren Videoanruf.

Derzeit sind 2434 Fälle von Covid-19 auf der Insel bestätigt worden. Die von der französischen Regierung erlassenen Verordnungen halten die Bewohner*innen der Überseedepartements in ihren Häusern. Im Falle von Asylsuchenden in Mayotte bestehen diese jedoch oft nur aus einem einzigen Raum, den sie mit anderen teilen, oder aus winzigen Hütten aus Blech.

Photo: Elena Iwanski

Mayotte: ein Ort mit zunehmenden Asylanträgen

Mayotte, eine Insel auf dem Komoren-Archipel zwischen Madagaskar und Mosambik, wurde 2011 zunächst als Überseedepartement Frankreichs und 2014 als ein Gebiet in äußerster Randlage der EU anerkannt. Aufgrund seiner geografischen Lage erhält Mayotte zunehmend Asylanträge von den Komoren, aber auch aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC), Burundi, Ruanda sowie aus Syrien, Jemen und Kamerun. Im Jahr 2018 wurden offziellen Berichten zufolge insgesamt 809 Asylgesuche auf der Insel registriert.

Die meisten Antragsteller*innen sind sich der prekären Situation der Asylsuchenden in Mayotte sowie der Gefahr, langfristig auf der Insel gestrandet zu sein, nicht bewusst. „Ich glaubte, in Mayotte die gleichen Rechte zu haben wie Asylsuchende in anderen Teilen der EU“, erklärt Malek, der sich vor der Reise im Internet informierte. Welche Information ihm allerdings fehlte: die große Diskrepanz zwischen dem französischen Festland und Mayotte, wenn es um das Durchsetzen der Rechte von Asylsuchenden geht.

Ein Teil der EU, in dem die Rechte Asylsuchender missachtet werden

Maleks Reise vom Jemen nach Mayotte dauerte fast zwei Monate und kostete ihn einige tausend Dollar. Wegen der restriktiven Visabestimmungen für Jemenit*innen hatte er nach mehreren Flügen keine andere Wahl, als mit dem Boot von Madagaskar auf die Komoren überzusetzen. „Diese 26 Stunden waren die gefährlichste Situation, der ich in meinem Leben je ausgesetzt war“, beschreibt er die Fahrt auf dem winzigen Segelboot mit 20 Personen an Bord, die alle auf eine sicherere Zukunft hofften.

Bei ihrer Ankunft waren die Asylsuchenden auf sich allein gestellt. Malek wusste, dass Solidarité Mayotte, eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Mamoudzou, Hauptakteur hinsichtlich der Unterstützung von Asylbewerber*innen auf der Insel ist. Da er ihre Kontaktdaten vorsorglich notiert hatte, wandte er sich an ihr Büro. Solidarité Mayotte bietet in erster Linie Hilfe bei bürokratischen Abläufen und gewährt Asylsuchenden eine kleine finanzielle Unterstützung. Die Organisation verfügt sogar über ein paar Unterkünfte, die für die Zahl der ankommenden Menschen jedoch nicht ausreichen. „Im Grunde genommen habe ich mir selbst geholfen“, berichtet Malek, der in einer Moschee Unterschlupf suchte, wo er die ersten 15 Tage verbrachte.

Theoretisch gilt in Mayotte das gleiche Asylgesetz wie auf dem französischen Festland. In Frankreich haben registrierte Asylsuchende das Recht auf eine Unterkunft, finanzielle Unterstützung sowie medizinische Versorgung und können nach sechs Monaten eine Arbeitserlaubnis beantragen. Faktisch werden den Asylsuchenden in Mayotte diese Rechte jedoch systematisch verweigert: Die Behörden stellen keine Unterkunft zur Verfügung und das Anmieten eines Zimmers ist ohne offizielle Dokumente oft unmöglich. Arbeitserlaubnisse sind in der Realität fast nicht zu bekommen und ein vergleichbares System finanzieller Unterstützung gibt es auf der französischen Insel nicht. Solidarité Mayotte hat diese sehr besorgniserregende Situation bereits in ihrem ersten Tätigkeitsbericht von 2008 angeprangert. Seitdem hat sich nichts geändert.

Dokumente beschaffen – ein umständlicher Prozess…

Pierre [1], ein politischer Flüchtling aus Burundi, der vor ein paar Jahren in Mayotte ankam, suchte anfangs ebenfalls Zuflucht in einer Moschee, bevor er eine andere Bleibe fand. „Am Anfang muss man sich hier wirklich allein durchschlagen und neu gewonnene Freund*innen um Hilfe bitten“, sagt er heute. „Gib niemals auf“ – das ist in dieser Zeit zu seinem Mantra geworden.

Malek und Pierre wurde nicht nur jegliche Unterstützung verweigert, auch der bürokratische Prozess erwies sich deutlich schwieriger als auf dem europäischen Kontinent. Es dauerte fast ein Jahr, bis Malek eine erste Anhörung bei OFPRA, dem französischen Amt zum Schutz von Asylsuchenden und Staatenlosen, erhielt. OFPRA ist für alle Asylanträge zuständig, die bei der französischen Departementverwaltung, sowohl auf dem Festland als auch in den Überseegebieten, gestellt werden. In Mayotte verfügt OFPRA jedoch über keinen ständigen Sitz, weshalb Malek auf die Ankunft der OFPRA-Delegation warten musste. Diese reist einmal jährlich nach Mayotte, um ihre Untersuchungsmission durchzuführen.

„Ich bitte die französische Regierung, den Menschen in Mayotte zu helfen und das Bewerbungsverfahren zu verbessern, damit die Menschen nicht so lange auf ihre Papiere warten müssen“, verlangt Pierre. In der Tat erfordert das gesamte Verfahren lange Wartezeiten, die oft mit wiederholtem Anstehen vor der „Präfektur“ verbunden sind, der Institution des Departements, die die Anmeldungen bearbeitet. Termine können zwar online vereinbart werden, sind aber nur auf ein Datum und auf keine bestimmte Uhrzeit festgelegt. Um sich Gehör zu verschaffen, ist eine frühe Anreise erforderlich, was wiederum zu einer langen Schlange vor der „Präfektur“ führt. Da die Online-Einreichung von Dokumenten nicht möglich ist, muss man dieses Verfahren im Zweifelsfall sogar mehrmals durchlaufen, sollte etwas fehlen. Hinzu kommt, dass eine kurzfristige Absage lang erwarteter Anhörungen vor dem Nationalen Asylgericht (CNDA) aufgrund infrastruktureller Probleme wie Stromausfällen keine Seltenheit ist. Die Anhörungen finden gewöhnlich per Videoanruf statt, da auch diese Institution in Mayotte nicht ständig präsent ist.

Photo: Elena Iwanski

Die Zeit überbrücken: Von Geduld und Tatendrang

Für Malek bedeutete dieses Verfahren elf Monate voller Unsicherheit, in denen er nicht arbeiten durfte. Während der ersten sechs Monate, in denen ein Fall von OFPRA bearbeitet wird, ist es unmöglich, eine Arbeitserlaubnis zu erhalten – und es ist grundsätzlich ein langwieriger Prozess. Keine sinnvolle Beschäftigung zu haben bezeichnet Malek als „langsamen Tod“. Deshalb begann er, sich freiwillig für andere zu engagieren. Da sich Malek der Bedeutung und des Mangels an emotionaler und praktischer Unterstützung für Asylsuchende bewusst ist, hilft er nun anderen Asylbewerber*innen, die in Mayotte ankommen. Als Übersetzer begleitet er sie ins Krankenhaus oder bei Behördengängen – und hilft, wo immer er kann.

Einerseits fehlt es Mayotte an qualifiziertem Personal für seinen defizitären Gesundheitssektor und die überfüllten öffentlichen Schulen. So erreichen die Ausgaben Frankreichs pro Schüler*in in Mayotte beispielsweise nur zwei Drittel von dem, was der Staat für eine*n Schüler*in auf dem Festland ausgibt. Andererseits bringen Ankommende oft die erforderlichen akademischen Qualifikationen mit, dürfen diese aber nicht nutzen. Stattdessen sind sie gezwungen, sich dem informellen Sektor zuzuwenden, werden anfällig für Ausbeutung und erwirtschaften ihr Einkommen als Straßenverkäufer*innen, Haushaltshilfen oder Arbeiter*innen auf Baustellen. „Im Jemen war ich Akademiker – in Mayotte verkaufte ich Zwiebeln“, sagt Pierre. Paradoxerweise wurde er häufig von seiner Kundschaft beschuldigt, aus seinem Land geflohen zu sein, um den Reichtum Mayottes auszunutzen.

Das gesellschaftliche Umfeld von Mayotte ist zweifellos alles andere als einladend. Malek erlebte einige verbal anstößige Begegnungen mit den Einwohner*innen, ist aber allgemein davon überzeugt, dass „die Mahorianer*innen gut sind“. Pierre hat andere Erfahrungen gemacht: Seinem Asylgesuch wurde stattgegeben und er hat in Mayotte eine Stelle gefunden. Dennoch leidet er unter Rassismus und plant, die Insel wieder zu verlassen: „Einige Mahorianer*innen sind der Meinung, dass wir kein Recht haben, hier zu leben.“ Mayotte hat die höchste Arbeitslosenquote in der EU, während niedrige Löhne in Verbindung mit hohen Lebenshaltungskosten zusätzlichen Druck auf die Einwohner*innen ausüben. Diese alltäglichen Herausforderungen sind einer der Gründe für die teils negativen Reaktionen der Mahorianer*innen auf die Einwandernden. Und als ob die administrativen und sozialen Widrigkeiten nicht schon genug gewesen wären, „kam im März 2020 das Chaos“, führt Malek fort.

Photo: Elena Iwanski

Zunehmende Probleme im Zusammenhang mit den Einschränkungen durch Covid-19

Tatsächlich haben Frankreichs strenge Vorschriften als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie die Schwächsten in Mayotte am härtesten getroffen. 40% der Bevölkerung leben in Blechhütten, wo der Zugang zu sanitärer Infrastruktur nicht gewährleistet ist. 30% aller Häuser haben kein fließendes Wasser. Für Asylsuchende ist die Situation besonders heikel. Die strengen Corona-Maßnahmen von Präsident Macron berauben die Menschen der Möglichkeit, ein tägliches Einkommen zu erwirtschaften, was die Einhaltung der Vorschriften beinah unmöglich macht. Oder wie Malek es ausdrückt: „Draußen tobt das Virus, drinnen sucht uns das Virus namens Hunger heim. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass Covid-19 vor allem Menschen im Alter von 55-60 Jahren tötet, aber Armut und Hunger unterscheiden nicht zwischen den Altersgruppen. Allerdings betreffen sie weder Politiker*innen noch wohlhabende Menschen, sodass diese Bedrohungen systematisch übersehen werden.“

Pierre kommentiert die Unfähigkeit der französischen Behörden so: „Das ist eine Ungerechtigkeit! Die Regierung weiß von unserer Existenz, sobald wir unsere Papiere beantragen. Aber einige Menschen sind einfach vergessen worden“. Die Asylsuchenden wurden bei der öffentlichen Verteilung von Lebensmitteln in der Tat übersehen. An Polizeipräsenz mangelt es auf der Insel nicht. Mit dem Verstoß gegen die Ausgangsbeschränkungen geht daher das Risiko einer Geldstrafe einher. Malek beobachtet: „Die meisten Menschen halten sich an die Beschränkungen, aber andere beachten sie nicht. Sie können nicht mit gefesselten Händen zu Hause bleiben und sich ihrem Schicksal ergeben“.

Ebenso wie Malek entschied Pierre sich zu helfen. Mithilfe von Freund*innen und Verwandten im Ausland baute er ein internationales Netzwerk auf, das Gelder sammelt, um Nahrungsmittel für die Bedürftigen kaufen und verteilen zu können. „Die Menschen hatten ihre Hoffnung verloren, aber die Hilfsaktion hat sie ihnen zurückgegeben. Jetzt können sie wieder leben – dank der Hilfe von Menschen, die sie nicht einmal kennen. Es scheint für sie wie ein Wunder zu sein.“ Nichtsdestotrotz bleiben sie auf die Hilfe von Pierre und seinem Netzwerk angewiesen, zumindest für die Dauer der Ausgangssperre.

Photo: Elena Iwanski

Die Hilfsaktion hat viele Asylsuchende in allerletzter Minute erreicht, aber die grundsätzlichen Probleme bleiben dieselben. Während Präsident Macron die Beschränkungen auf dem Festland langsam (und eine Woche später auch in Mayotte) aufhebt, hat Covid-19 die bestehenden Ungleichheiten weiter verschärft.

„Wir sind nicht nach Mayotte gekommen, um uns zu amüsieren. Wir haben unsere Heimatländer verlassen, weil wir dort mit vielen Problemen konfrontiert waren. Um unser Leben zu retten, mussten wir unser altes Leben hinter uns lassen“, erklärt Pierre. Er wird die Verteilung der Lebensmittel fortsetzen, bis sich die Lage stabilisiert hat.

Auch Malek setzt seine ehrenamtliche Arbeit als Übersetzer fort, während er auf eine positive Entscheidung von OFPRA wartet, und darauf, dass seine Familie sich ihm anschließt. „Die Internetverbindung in den Dörfern im Jemen ist so schlecht, dass ich nicht einmal Videogespräche führen kann, um meine Frau und meine Tochter zu sehen“, bemerkt er. Seine größte Hoffnung ist es, sich endlich niederzulassen und zu arbeiten: „Es spielt keine Rolle, ob es in Mayotte, La Réunion oder auf dem europäischen Festland sein wird. Alles, was ich will, ist in Frieden zu leben“.

Kurz bevor er sein Zimmer verlassen musste, hat Malek glücklicherweise eine andere provisorische Unterkunft gefunden. Es ist zwar nur ein Zimmer im Souterrain, aber immerhin ist es erschwinglich und bietet ihm ein Dach über dem Kopf – ein Hoffnungsschimmer in schwierigen Zeiten.

Dieser Artikel wurde zuerst bei treffpunkteuropa.de veröffentlicht. treffpunkteuropa.de ist das Magazin der Jungen Europäischen Föderalisten. Die dort erscheinenden Inhalte werden auch in französischer, englischer und deutscher Sprache veröffentlicht.

Der Beitrag WENN MAYOTTES ASYLBEWERBER*INNEN ZU ALLTAGSHELD*INNEN WERDEN erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/wenn-mayottes-asylbewerberinnen-zu-alltagsheldinnen-werden/feed/ 0
Der Weltraum, hier treffen sich Wisschenschaft und Kommunikation https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/der-weltraum-hier-treffen-sich-wisschenschaft-und-kommunikation/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/der-weltraum-hier-treffen-sich-wisschenschaft-und-kommunikation/#respond Tue, 28 Jul 2020 14:34:51 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1999 Elon Musk hat unser Bild der Raumfahrt verändert. Basierend auf dem erzielten Erfolg hinsichtlich der Verwendung von Kommunikationsstrategien in der Automobilindustrie, namentlich bei «Tesla», ist Elon Musk zur Eroberung der Internationalen Raumstation übergegangen. Jedoch gibt es jemanden, dem dieser Erfolg nicht gefällt.

Der Beitrag Der Weltraum, hier treffen sich Wisschenschaft und Kommunikation erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
Elon Musk hat unser Bild der Raumfahrt verändert. Basierend auf dem erzielten   Erfolg hinsichtlich der  Verwendung von Kommunikationsstrategien in der Automobilindustrie, namentlich bei «Tesla», ist Elon Musk zur Eroberung der Internationalen Raumstation übergegangen. Jedoch gibt es jemanden, dem dieser Erfolg nicht gefällt.

Von Giulia Barjona / 28.07.2020

Elon Musk betritt 2002 das „Star System“ des Weltraumsektors mit dem Traum, den Menschen auf den Mars zu bringen. «Space X» ist das Unternehmen, mit dem Musk berühmt geworden ist. Er hat damit sein Ziel, eine öffentlich-private Weltraumforschung zu betreiben, erreicht. Beispielsweise demonstrierte er erstmals, dass die Wiederverwendung von Raketenteilen möglich ist. Da die Raumfahrtmissionen immer sehr teuer sind, ist das Musks Ziel, sie billiger und ökologischer zu machen. Aber wie kann das ermöglicht werden?

Die bisher verwendeten Trägerraketen werden zum Abfall, der um die Erde schwebt. Musk schlägt vor, Motoren zu benutzen, die wiederverwendet werden können. Doch wie funktioniert das? Ganz einfach: Nach dem Abschuss sind diese Motoren „fähig“, zurück zur Erde zu fahren. Das ist eine Herausforderung der modernen Welt, um die Notwendigkeit einer Erneuerung dieses Sektors zu vermitteln.

Zweitens hat Musk eine klare Vorstellung darüber, wie man das notwendige Geld sammeln sollte, um solche Projekte zu finanzieren. Zunächst muss man öffentliche und private Investoren finden. Die NASA wendet sich dagegen nur an den öffentlichen Sektor. Musk Ausführungen beinhalten Wege, die Kundenbindung von Privatpersonen zu fordern sowie Träume und Erwartungen zu erschaffen.

Drittens nutzt Musk den amerikanischen Stolz, um Einnahmen zu generieren. Er hat seine Basis in Texas angesiedelt und Hunderte von Profis damit beauftragt. Außerdem hat er den Abschuss der Raketen auf amerikanischen Boden zurückgebracht und hat damit die Abhängigkeit von Russland abgebrochen, die notwendig war, damit die Raketen von Kazakhstan starten konnten.

Wir haben einerseits Elon Musk, der versucht, dem Publikum die Weltraumforschung näherzubringen, andererseits Xavier Pasco, Direktor der Stiftung für strategische Forschung und Weltraumwissenschaftler, der an die Demonstration von Musk nicht glaubt. Pasco zufolge wird der Erfolg von Musk nicht lange dauern, wie seine Projekte offensichtlich zu versprechen scheinen. Pasco hat eine technischere und rationellere Vision vom Raumfahrt. Tatsächlich zeigt Pasco, dass die Vorschläge von Musk nicht so einfach durchzuführen sind. Kurz gesagt, die Raumfahrt auf den Mars ist für ihn unmöglich, da unklar ist, wie die Astronauten von der Strahlung geschützt werden können.

Ein weiteres Beispiel ist die Idee von Musk, Passagiere auf eine Reise an Bord eines Flugzeugs mitzunehmen, welches nicht mit traditionellen Flugzeugen vergleichbar ist und eine Schicht der Erdatmosphäre verwendet, um von einem Ort zum anderen des Weltraums zu reisen. Eine solche Idee ist aber bezüglich der Sicherheit der Passagiere in der Rakete fast unmöglich.

Picture: Milena Parotti

Außerdem gibt es das bereits gestartete Projekt, 42.000 Satelliten über unsere Köpfe zu schicken, um das Internet in die unerreichbarsten Ecken der Welt zu bringen. Ein solches Projekt droht ein Hindernis für die Untersuchungen über die Sternen zu werden, denn die Satelliten würden mit ihren Lichtern die Sterne überdecken, sodass diese nicht mehr erforschbar wären.

Trotz allem ist die Berühmtheit von Elon Musk und seines Ideenreichtums immer wieder für die Titelseite für Programme über die Zukunft von Weltraummissionen geeignet.

Musks Kommunikationsstrategien ähneln jenen Strategien, die man im Internet verwendet. Insbesondere wird jeder neue Prototyp – und sogar jeder Misserfolg – zum großen Ereignis für das Publikum. Für jedes Problem gibt es immer eine Lösung. Fehler und Versuche sind für Musk eine Möglichkeit, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und gleichzeitig auf der Erfolgswelle zu bleiben. Sich und das Projekt «Space X» bekannt zu machen ist nämlich eine gute Strategie, um das Interesse der Menschen zu wecken und das Geld zu verdienen, welches für die Fortsetzung des Experiments benötigt wird.

Entgegen den Ideen von Xavier Pasco ist «Space X» zur Zeit im Wettbewerb für zwei wichtige Aufgaben bei der Mission im Jahr 2024, die den Menschen ebenfalls auf den Mond führen soll. Die Planung eines Landers für den Mond könnte die erste Aufgabe sein. Die zweite betrifft die Belieferung der Astronauten mit Werkzeugen, Lebensmitteln und allem, was sie brauchen, um in der Raumstation, die den Mund umkreisen wird, zu leben und zu arbeiten.

Ein weiterer Erfolg von Musk war die Landung von Bob Behnken und Doug Hurley auf der Internationalen Raumstation. Sie sind vom Space Center JFK in Florida an Bord eines Shuttles abgeflogen. Dieser wurde bereits verwendet, um das „schwebenden Hauptquartier“ zu versorgen.

Letztendlich sind die Strategien von Elon Musk dieselbe Strategien, welche im Marketing verwendet werden, beispielsweise um Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. Wenn diese Art von Kommunikation bei der Fortführung der Weltraumforschung und der Untersuchungen über den Ursprung des Lebens helfen kann, warum sollte man sie aufhalten? Zum Schluss bleibt jedoch eine Frage: wie viel Zeit wird vergehen, bis wir das rote Pulver des Mars berühren können, ohne gefährliche Mikroorganismen für das Ökosystem von unserer Reise mitzubringen?

Autorin

Giulia Barjona (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Französisch 

Studium:  Erziehungswissenschaft

Europa ist... eine riesige Inspirationsquelle

Übersetzerin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Proofreader

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Der Weltraum, hier treffen sich Wisschenschaft und Kommunikation erschien zuerst auf MH Deutsch.

]]>
https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/der-weltraum-hier-treffen-sich-wisschenschaft-und-kommunikation/feed/ 0