Reise | MH Deutsch https://de.meetinghalfway.eu Wo Europa sich trifft Wed, 18 Nov 2020 16:56:12 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.4 Die Wunder der Schweiz: Ein reiches historisches Erbe https://de.meetinghalfway.eu/2020/11/die-wunder-der-schweiz-ein-reiches-historisches-erbe/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/11/die-wunder-der-schweiz-ein-reiches-historisches-erbe/#respond Wed, 18 Nov 2020 16:56:11 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2064 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Im dritten und letzten Artikel dieser kurzen Serie stellen wir euch St, Gallen, die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, vor.

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Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Im dritten und letzten Artikel dieser kurzen Serie stellen wir euch St, Gallen, die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, vor.

Von Alessandra Ivaldi / 18.11.2020

In den vorherigen Artikeln dieser Serie haben wir die Städte von Schaffhausen und Stein am Rhein mit Hilfe unserer Fantasie erkundet, und dabei einen Halt am wunderschönen Rheinfall eingelegt. Nun ist es an der Zeit, unsere Reise mit dem letzten, sehr bekannten Ziel zu beenden: St. Gallen.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale im Barockstil, welche Teil einer weitläufigen und spektakulären religiösen Anlage ist. Zu diesem Komplex gehört auch eine prachtvolle Bibliothek, die etwa 170.000 Bände enthält, von denen einige sogar handgeschrieben und tausend Jahre alt sind! Das gesamte Gebiet gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. 

In der Bibliothek befindet sich der wunderschöne Rokokosaal der Schweiz, ein unerreichtes Meisterwerk, das nur mit den korrekten “Pantoffeln” besichtigt werden kann. Diese ermöglichen es, diesen magischen Ort zu erkunden, ohne dabei die prächtigen Fußböden mit Holzintarsien zu schädigen. Das Bibliothekspersonal verteilt die Pantoffeln vor dem Eintreten an die Besucher. 

Neben den sehr kostbaren und antiken Büchern können die Besucher auch eine ägyptische Mumie aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. und ein anderes, faszinierendes Objekt bewundern: Eine originalgetreue Kopie eines Globus aus dem 16. Jahrhundert. Dieser basiert auf einer der ersten Karten der Menschheitsgeschichte – das Original wurde gestohlen und befindet sich heute in Zürich.

Vergesst nach der Bibliothek nicht, die wundervolle Kathedrale aus dem Spätbarock zu besichtigen. Die imposante Fassade, die mit traumhaft schönen Dekorationen beeindruckt, ist nur ein Vorgeschmack auf die Pracht, die euch im im Inneren erwartet.

Der Name der Stadt entstammt dem legendären irischen Mönch St. Gallus, der hier im 7. Jahrhundert n. Chr. eine Wallfahrtskapelle gründete. Die bescheidene Kapelle wurde im Laufe der Zeit zu einer der größten Benediktinerabteien Europas, einem Zentrum der Macht und Kultur. Tatsächlich war der Abt viele Jahrhunderte lang auch Herr der Stadt und der angrenzenden Gebiete.

Der Legende nach soll der heilige Gallus einem hungrigen Bären ein Stück Brot gegeben haben, einem Tier, das damals eine gefährliche Bedrohung für die Dorfgemeinschaft darstellte. Um den heiligen Gallus für seine Großzügigkeit zu belohnen, half ihm der Bär beim Bau einer Kapelle des zukünftigen Klosters, indem er ihm das für diese harte Arbeit benötigte Holz brachte. Der Bär ist auch heute noch eines der Wahrzeichen der Stadt: In der gesamten Altstadt von St. Gallen findet man Statuen und andere Darstellung des Tieres.

In dieser Hinsicht ist die Altstadt wirklich schön, und die Behörden haben beschlossen, diese Schönheit zu schützen und erhalten, indem sie die gesamte Zone für den Verkehr gesperrt haben. Nehmt euch die Zeit für einen Besuch dieses faszinierenden Ortes, an dem sich wichtige Zeugnisse der reichen Vergangenheit St. Gallens mit dem pulsierenden Leben einer modernen Universitätsstadt vermischen. St. Gallen und seine Altstadt bieten viele verschiedenen Möglichkeiten für Besucher, die auf ihren Reisen nach Spaß suchen… Und damit ist unsere Reise durch die Wunder der Schweiz vorerst vorbei. Kennt ihr weitere Orte im Nordwesten dieses kleinen, aber faszinierenden Landes, die eurer Meinung nach einen Besuch wert sind? Lasst es uns wissen, indem ihr einen Kommentar auf der Meeting Halfway Website oder auf unseren sozialen Medien hinterlasst!

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Übersetzung

Martine Wilmes (Luxemburg)

Sprachen: Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch, ein bisschen Spanisch

Studium:  MA in englischer Literatur

Europa ist... interkulturelle Beziehungen aufzubauen

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Die Wunder der Schweiz: Die Entdeckung eines versteckten Schatzes https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/die-wunder-der-schweiz-die-entdeckung-eines-versteckten-schatzes/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/die-wunder-der-schweiz-die-entdeckung-eines-versteckten-schatzes/#respond Tue, 13 Oct 2020 20:30:07 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2037 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Heute werden wir euch die Existenz eines fabelhaften Schatzes verraten, der am Ufer des Rheins liegt und von der lokalen Gemeinschaft gut gehütet wird.

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Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Heute werden wir euch die Existenz eines fabelhaften Schatzes verraten, der am Ufer des Rheins liegt und von der lokalen Gemeinschaft gut gehütet wird.

Von Alessandra Ivaldi / 13.10.2020

Der erste Artikel unserer kurzen Serie über die “Wunder der Schweiz” hat uns nach Schaffhausen geführt. Dort haben wir die Altstadt und das Rheinufer mit dem spektakulären Rheinfall, wo die Kraft der Natur sogar bei den am wenigsten empfindlichen Besuchern für Erstaunen sorgt, bewundert.

Etwa 20 Minuten von Schaffhausen entfernt befindet sich ein Dorf, in dem sich ein sehr wertvoller Schatz versteckt. Dieses kann mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Das Dort heißt Stein am Rhein und bildet die Stelle an der der Bodensee und der Rhein zusammentreffen. 1972 bekam es den Wakkerpreis – eine Anerkennung, welche der Schweizer Heimatschutz jeder Jahr einer schweizerischen Gemeinde vergibt, die sich für die Erhaltung und die Entwicklung des architektonischen Erbes einsetzt. Stein am Rhein war die erste Gemeinde, die einen solchen Preis bekommen hat. Sicherlich würde keine andere Stadt diese Anerkennung mehr verdienen als dieses wundervolle mittelalterliche Dorf. Insbesondere die  Altstadt von Stein am Rhein wird euch sprachlos machen.

Trotz der begrenzten Dimensionen – man kann in kurzer Zeit Stein am Rhein zu Fuß erkunden – könnte man einen ganzen Tag unter den Gebäuden der Altstadt verbringen und dabei die Einzelheiten ihrer Fassaden bewundern. Selbst bei einer erneuten Erkundung der Altstadt am darauffolgenden Tag würde man noch einige neue, überraschende Details herausfinden! Diese Gebäude sind einzigartig. Es scheint, als könnten die großartigen Fresken mit ihren dekorierten und farbenfrohen Fassaden die Besucher in eine fabelhafte Welt führen – weit entfernt vom chaotischen alltäglichen Leben.

Es ist kein roter Faden erkennbar, der die Geschichten verbindet, die die Fresken dieser Gebäude darstellen. Jedes Haus ist ein Universum in sich selbst. Die Namen der verschiedenen Gebäude entstammen den Verzierungen, die sie kennzeichnet. Das Haus zur Sonne wurde beispielsweise wegen der Legende in seiner Fassade so benannt. Dort kann man Alexander den Großen und den Philosophen Diogenes sehen. Im Fresko werden sie von den langen Strahlen einer Sonne erleuchtet, die ein menschliches Gesicht hat und Alexander und Diogenes anguckt.

Die Legende besagt, dass der große Anführer den berühmten Philosoph würdigen wollte und ihm anbot, Diogenes einen Wunsch zu erfüllen. Diogenes wohnte in einem Faß als extremes Beispiel seiner Verpflichtung für Selbstkontrolle und Selbstversorgung. Deshalb musste Alexander das Faß betreten, um mit ihm zu sprechen. Dabei verdeckte er mit seinem Körper die Sonnenstrahlen, die das “Haus” des Philosophen erleuchteten. Als Wunsch bat Diogenes Alexander den Großen darum, dass der mächtige König “aus seinem Licht herausstehe”.

Ein anderes bemerkenswertes Gebäude ist das Haus zum roten Ochsen. Der Name einer der ältesten Tavernen der Schweiz entstammt selbstverständlich dem Tier, das sich unter den zahlreichen Details an den Wänden dieses Gebäudes befindet.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, Stein am Rhein zu besuchen, könnt ihr das älteste Fresko der Schweiz bewundern. Erkennen könnte ihr das Fresko an dem weißen Adler, der darauf dargestellt ist. Das Gebäude wird – wenig verwunderlich – Haus zum weißen Adler genannt. Das Fresko stammt aus den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts und stellt Bilder aus den Geschichten vom Dekameron des italienischen Poets Giovanni Boccaccio und aus den Gesta Romanorum, einer Sammlung von Anekdoten und Erzählungen aus dem 13.-14. Jahrhundert, dar.

Die Liste der Sehenswürdigkeiten, die ihr mit einem einfachen Spaziergang durch die  Altstadt von Stein am Rhein bewundern könnt, ist unendlich. Das Dorf hat nicht nur wegen seiner wunderschönen Altstadt den Wakkerpreis gewonnen. Eins seiner Museen, das Museum Lindwurm (Bezeichnung für eine legendäre Kreatur der Vergangenheit, vergleichbar mit einem Drachen), wurde nämlich 1995 als “Europäisches Museum des Jahres” anerkannt. Ihr könnt dieses Museum anhand der Drachenfigur erkennen, die fast überall im Umfeld dieses Gebäudes dargestellt wird.  Im Museum wird das Leben der Mittelschicht im 19. Jahrhundert dargestellt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das  Kloster St. Georgen, welches den Rhein überblickt. Es handelt sich um ein Benediktinerkloster mit einer Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Seine gut erhaltenen Zimmer enthalten ein Geschichtsmuseum.

Unsere imaginäre Reise durch den Nordosten der Schweiz geht weiter: Mit dem nächsten Artikel erreichen wir die berühmte Stadt von Sankt Gallen.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Korrektur

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

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Die Wunder der Schweiz: Schaffhausen und der Rheinfall https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/die-wunder-der-schweiz-schaffhausen-und-der-rheinfall/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/die-wunder-der-schweiz-schaffhausen-und-der-rheinfall/#respond Wed, 26 Aug 2020 16:49:38 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2033 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Meeting Halfway nimmt euch mit auf eine imaginäre Entdeckungsreise durch den Nordosten der Schweiz, welcher an Deutschland grenzt.

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Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Meeting Halfway nimmt euch mit auf eine imaginäre Entdeckungsreise durch den Nordosten der Schweiz, welcher an Deutschland grenzt.

Von Alessandra Ivaldi / 26.8.2020

Unsere Reise beginnt in Schaffhausen, dem Hauptort des gleichnamigen Kantons, an der nördlichsten Ecke der Schweiz, den Ufern des Rheins und nicht weit entfernt von der deutschen Grenze. Die Stadt entstand an diesem Ort insbesondere aufgrund dieses nahegelegenen Flusses, der Güterverkehr ermöglichte, jedoch auch zu einem schwierig zu lösenden Problem führte: Denn nicht weit davon entfernt, befindet sich  der Rheinfall, der größte Wasserfall Europas, der mit den Schiffen unpassierbar ist. Um den Rheinfall zu überschreiten, benötigt man einen sicheren Hafen, in welchem die Waren, die entlang des Flusses bis hierher transportiert werden, hinterlegt werden können. Deshalb entstand die heutige Stadt Schaffhausen. Damals diente sie als Entladeort für die Händler auf dem Rhein. Heute ist sie eine sehr beliebte Destination, nicht nur für europäische Touristen. Nicht weit vom Schwarzwald und Bodensee entfernt und umgeben von eindrucksvollen Rebflächen, stellt Schaffhausen ein perfektes Ziel für spannende Ausflüge oder Aufenthalte dar.

Die Festung Munot

Die beeindruckende Festung Munot erhebt sich über der Altstadt und ist eines der Hauptsymbole von Schaffhausen. Sie wurde im 16. Jahrhundert, in der turbulenten Periode der Reformation, gebaut. Jeden Abend um 21 Uhr lässt ein Wachmann, der im Turm der Festung wohnt, eine Glocke läuten. Die Glockenschläge betonten in der Vergangenheit die Schließung der Tore der Stadt.

Die Altstadt Schaffhausens beeindruckt mit ihren nach dem traditionellen Stil dieser Schweizer Region bemalten Fassaden sowie ihren großzügig dekorierten Balkonen. Besonders hervorzuheben sind hier die herrliche Fassade des Haus zum Ritter, die durch Renaissancefreskomalereien, die Aspekte der ritterlichen Tradition illustrieren, dekoriert wurde oder das Portal der Schmiedstube, welches vor dem Haus der alten Schmiedezunft liegt und durch den barocken Stil sowie die berufsspezifischen Dekorationen gekennzeichnet ist.

Das Haus zum Ritter
Die Schmiedstube

Das Herz der Stadt ist der Fronwagplatz, welcher bereits im Mittelalter einen Marktplatz darstellte und insbesondere aufgrund seiner Brunnen aus dem 16. Jahrhundert bekannt ist, auf denen die Statuen eines Landsknechts und eines Mohrenkönigs sitzen. Von diesem Platz aus ist es möglich, die Fußgängerzone mit ihren unterschiedlichen Geschäften, welche Shopping-Fans begeistern, zu besuchen. 

Auch das Kloster Allerheiligen muss man gesehen haben. In seinem Hof befindet sich die sogenannte Schillerglocke aus dem Jahre 1486. Ihr Name geht auf den berühmten Schriftsteller Friedrich Schiller, der während seines  Aufenthalts in Schaffhausen vom Klang der Glocken dieses Klosters dazu inspiriert wurde, das Lied von der Glocke zu schreiben. Das Kloster umfasst eine Kirche aus dem 11.-12. Jahrhundert und ein Museum, das verschiedene prähistorische und mittelalterliche Artefakte sowie eine Sammlung von Skulpturen und Gemälden schweizerischen Ursprungs enthält.

Der Fronwagplatz

Nach dem Besuch in Schaffhausen muss man unbedingt einen Ausflug zum wunderschönen Rheinfall machen, der nur 4 Kilometer von der Stadt Schaffhausen entfernt liegt. Wenn ihr gerne wandert, dann könnt ihr den Fall auch zu Fuß erreichen, indem ihr dem ausgeschilderten Weg folgt, welcher in der Altstadt Schaffhausens beginnt.

Wie bereits ausgeführt, handelt es sich dabei um den größten Wasserfall Europas, mit einer Breite von 150 Metern und einer Höhe von 23 Metern. Ich empfehle euch, eine aufregende Exkursion vorzubereiten oder euch auf einen Bootsausflug auf dem Rhein einzulassen, damit ihr die Schönheit des Wasserfalls aus der Nähe bewundern könnt. Auf jeden Fall werdet ihr vom unglaublichen Anblick der Natur nicht enttäuscht!

In der Mitte des Flusses, am Fuße des Wasserfalls, erhebt sich ein mächtiger Fels, der seit Jahrtausenden die Gewalt des Wassers übersteht und auf dem eine Aussichtsplattform gebaut wurde. Die Plattform kann per Boot erreicht werden. Von dort aus können die Besucher den wunderschönen Rheinfall aus nächster Nähe bewundern.

Zum Schluss zeigt sich das Schloss Laufen über den Rheinfall. Die mittelalterliche Festung ist heutzutage für Touristen geöffnet, bietet einen einzigartigen Ausblick und lädt zum Entspannen und Genießen über dem Wasserfall ein..

Und wenn euch das alles noch nicht genug ist, dann reist weiter mit uns und  unserem nächsten Artikel über die Wunder der Schweiz! Die nächste Etappe ist Sankt Gallen und die fabelhafte Stadt Stein am Rhein.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

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Korrektur

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

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Das Elsass entdecken: das Ecomusée d’Alsace https://de.meetinghalfway.eu/2020/06/das-elsass-entdecken-das-ecomusee-dalsace/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/06/das-elsass-entdecken-das-ecomusee-dalsace/#respond Tue, 09 Jun 2020 15:32:03 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1980 Alsace, a region located on the eastern border of France close to Germany and Switzerland, is a magical place full of surprises. In this new series, we will take you to this very special place and give you a taste of the many wonders it has to offer.

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Alsace, a region located on the eastern border of France close to Germany and Switzerland, is a magical place full of surprises. In this new series, we will take you to this very special place and give you a taste of the many wonders it has to offer.

Von Alessandra Ivaldi / 9.6.2020

Zeitreisen sind eine einzigartige Erfahrung – und wir sprechen hier nicht von etwas aus einem Science-Fiction-Roman, sondern von einem ganz besonderen Ort nicht weit von Mülhausen und Colmar, den beiden Städten, die wir in den vorherigen Artikeln dieser Reihe beschrieben haben. Der Ort, um den es hier geht, existiert auf halbem Weg zwischen dem frühen 20. Jahrhundert und unserer Zukunft: Er ist bekannt unter dem Namen „Ecomusée d’Alsace“ und er ist das größte Ökomuseum Frankreichs und eines der wichtigsten Europas.

Zunächst einmal: Was ist ein „Ökomuseum“? Ein Ökomuseum ist eine Institution, deren Ziel es ist, Gebiete mit einem bedeutenden Kultur- oder Naturerbe zu schützen und zu fördern. Ein solches Museum ist weder von einer Mauer umgeben noch in ein Gebäude „gesperrt“: Sein Areal und die darin wohnende Gemeinschaft, die seine Traditionen aufrechterhält, sind selbst das Ökomuseum. Besucher haben die Möglichkeit, das Leben in der Gemeinschaft und das lokale Kulturerbe aus nächster Nähe zu erleben.

Um eins klarzustellen … Nehmen wir das Ecomusée d’Alsace als Beispiel. In den 1970ern konnte man im Elsass ein sonderbares Bauphänomen beobachten: Die wunderschönen und traditionellen elsässischen Häuser, welche mit uralten Techniken gebaut worden waren und die Landschaft seit unvordenklichen Zeit geprägt haben, wurden in raschem Tempo zerstört, um Platz für anonyme und nichtssagende moderne Gebäude zu machen. Die Gründe für diese Abrisswelle waren einerseits soziostruktureller Natur (z. B. Landflucht), hatten aber auch mit Statusdenken zu tun (mit der Zeit gehen, die ländliche Vergangenheit der Region ausradieren).

Glücklicherweise entschloss sich eine Gruppe einfallsreicher Studierender und Freiwilliger, sich für die Bewahrung diesere Gebäude einzusetzen. Ursprünglich hatten sie vor, die entsprechenden Originalhäuser abzubauen und an anderer Stelle wieder aufzubauen, um ihr ehrgeiziges Vorhaben umzusetzen: Eine Art „Zufluchtsort“ für die elsässische Tradition.

Dieser Zufluchtsort lag auf dem ehemaligen Gelände einer Industrieanlage, das durch die Gemeinde Ungersheim zur Verfügung gestellt wurde. Die Gebäude wurden hier genauso wieder aufgebaut, wie sie an ihrem Originalstandort ausgesehen hatten. So entstand das Dorf, das wir jetzt „Ecomusée d’Alsace“ nennen.

Mit der Zeit füllten sich die Räume der Häuser mit Gegenständen aus der elsässischen Tradition sowie Fotografien und Dokumenten, die von Familien aus der ganzen Region gespendet wurden. Heute können Besucher das Dorf betreten, sich in den Gebäuden umsehen und beobachten, wie sich das Leben der Bewohner entfaltet.

Zum Leben erweckt wir das Dorf durch eine Gruppe von Guides/Entertainern, die ihr Leben dem Rhythmus der Vergangenheit angepasst haben und verschiedene Berufe verkörpern: den Barbier, den Schmied, Bauern und Hirten, die Lehrerin mit ihrer kleinen Schule, den Geigenbauer … 

Frauen in entzückenden traditionellen elsässischen Kleidern kochen köstliche Gerichte nach lokaler Tradition, wobei sie den neugierigsten Besuchen manchmal die Geheimnisse einiger Rezepte verraten.

Neben dem Essen gibt es tausend Möglichkeiten, seine Zeit im Ecomusée zu verbringen. Man kann etwa Spiele spielen, die Kinder und Erwachsene einst gleichermaßen zu spielen liebten, oder das gigantische Gebiet des Ökomuseums per Pferdekarren erkunden. Außerdem kann man den Geschichten und Erklärungen der Dorfbewohner über alte Arbeitstechniken oder die eigentümliche  Geschichte der Region und seiner verschiedenen Dialekte (zwischen Französisch und Deutsch) zuhören. Das liegt daran, dass das Elsass eine sehr außergewöhnliche Region ist, dessen Kultur stark von seiner schwierigen Geschichte geprägt wurde: Es war schon immer Anlass von Streitigkeiten zwischen Frankreich und Deutschland.

Über den historischen und kulturellen Aspekt hinaus bemüht sich das Ökomuseum auch, das Naturerbe der Gegend zu bewahren. Tatsächlich werden viele Tier- und Pflanzenarten im Museum geschützt und gepflegt. Das offensichtlichste Beispiel hierfür sind die zahlreichen Störche, die auf den Dächern der Dorfhäuser nisten. Hat man die Gelegenheit, das Museum zu einer bestimmten Zeit im Jahr zu besuchen, kann man viele Exemplare dieses eleganten Vogels von Nahem beobachten.

Eine weitere Besonderheit des Ökomuseums: Auch wenn man es mehrmals im selben Jahr besucht, wird man immer etwas Neues sehen, denn das Leben im Museum muss mit den Veränderungen durch den Klimawandel Schritt halten, wie es das immer getan hat. Die Bewohner des Dorfes folgen dem Verlauf der Jahreszeiten mit Hilfe von Festen und Veranstaltungen, die typisch waren für die elsässische Vergangenheit und die mit Volksglauben und Religion zusammenhingen.

Ein Ökomuseum sollte jedoch nicht nur mit der Vergangenheit verbunden sein. Um Traditionen zu bewahren, muss man sie leben und sich nicht nur an sie erinnern. Genau das tun die Bewohner des Dorfes heute, während sie gleichzeitig die Zukunft im Auge behalten.

Wie? Bei der Erkundung des Museums wird man auf ein Areal mit eher bizarr aussehenden Gebäuden stoßen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, sie wären mit traditionellen Techniken gebaut worden, aber die Ausstattung im Inneren kommt aus der modernen Welt oder vielmehr der Gesellschaft der Zukunft. Diese Gebäude sind Teil des Projekts „Das 21. Jahrhundert im Elsass leben“ und sie dienen als Experiment, um zu erproben, wie zukünftige Generationen von den Techniken und dem Wissen unserer Vergangenheit profitieren könnten, um eine umweltfreundlichere Gesellschaft zu gestalten.

Dieser fortwährende Dialog zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und der Fähigkeit, sich stetig weiterzuentwickeln, ohne das ursprüngliche Ziel aus dem Blick zu verlieren, stellt die wahre Bedeutung des Ecomusée dar.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Übersetzer

Birger Niehaus (Deutschland)

Studium: Deutsch / Skandinavistik

Sprachen: Deutsch, Englisch, Schwedisch, ein bisschen Isländisch und Finnisch

Europa ist … dieses Fleckchen zwischen Alaska und Västerås.

Blog: anseranser.blog

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Das Europaviertel – internationaler Austauschpunkt und Machtzentrum der EU https://de.meetinghalfway.eu/2020/05/das-europaviertel-internationaler-austauschpunkt-und-machtzentrum-der-eu/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/05/das-europaviertel-internationaler-austauschpunkt-und-machtzentrum-der-eu/#respond Mon, 25 May 2020 05:56:22 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1968 Ein Stadtviertel Brüssels, welches in meinen letzten Beiträgen keine Erwähnung fand, ist das Europaviertel. Dass dieser Teil Brüssels noch nicht näher beleuchtet wurde, bedeutet jedoch nicht, dass er (mir) nicht wichtig ist, sondern genau das Gegenteil. Bei dem Europaviertel handelt es sich nämlich um das Herzstück Brüssels, welchem mit diesem Artikel nun eine besondere Bedeutung geschenkt werden soll.

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Ein Stadtviertel Brüssels, welches in meinen letzten Beiträgen keine Erwähnung fand, ist das Europaviertel. Dass dieser Teil Brüssels noch nicht näher beleuchtet wurde, bedeutet jedoch nicht, dass er (mir) nicht wichtig ist, sondern genau das Gegenteil. Bei dem Europaviertel handelt es sich nämlich um das Herzstück Brüssels, welchem mit diesem Artikel nun eine besondere Bedeutung geschenkt werden soll.

Von Julia Mayer / 25.5.2020

Das EU-Viertel zeichnet sich – wie sein Name bereits verrät – durch eine hohe Konzentration an Institutionen der EU aus. Um zunächst einen Überblick über die europäischen Institutionen zu bekommen, bietet es sich an, die „Station Europe“ als Ausgangspunkt zu wählen. In dem ehemaligen Bahnhof Bruxelles-Luxembourg können Sie mithilfe eines „Augmented Reality“-Modells das EU-Parlament erkunden sowie weitere Informationen über Brüsseler Sehenswürdigkeiten und das EU-Viertel erhalten.

Wer einen tiefergehenden Einblick in die bewegende Geschichte Europas erhalten möchte, dem ist das Parlamentarium, das Besucherzentrum des Europaparlaments, und das Haus für europäische Geschichte absolut zu empfehlen. Beide Wissensquellen sind kostenlos und alles andere als langweilig. So können Sie im Parlamentarium mithilfe eines 360°-Panoramafilms das Geschehen im Plenarsaal des Europäischen Parlaments erleben und sich für einen Moment wie ein Abgeordneter fühlen. Durch zahlreiche interaktive Multimedia-Angebote wird es Ihnen ermöglicht, die EU-Abgeordneten näher kennenlernen oder den Stimmen von Europäerinnen und Europäern lauschen, welche darlegen, was Europa für Sie bedeutet. Eine interaktive Karte bietet Ihnen weiter die Möglichkeit zu sehen, was die EU in Ihrer Region bereits bewirkt hat. Das Haus der Europäischen Geschichte veranschaulicht internationale, kontinentprägende Ereignisse und legt dabei Erfahrungswerte aus unterschiedlichen Blickwinkeln dar.

So interaktiv die vorgestellten Informationsquellen auch sind, eines können Sie nicht ersetzen, nämlich den persönlichen Besuch des Parlaments. Und das ist für Besuchergruppen und sogar Einzelpersonen nach entsprechender Anmeldung auch möglich! Also nutzen Sie dieses Angebot und erleben Sie das EU-Parlament, welches aufgrund seiner Ähnlichkeit mit der Form des französischen Weichkäses humorvoll auch Caprice des Dieux genannt wird, hautnah. 

Wie die meisten sicherlich wissen, arbeiten im Europaparlament die Abgeordneten, welche im Zuge der Europawahlen alle fünf Jahre von uns gewählt werden. Das Europaviertel würde jedoch nicht diesen Namen tragen, wenn sich nicht noch weitere EU-Institutionen in diesem Stadtviertel befinden würden. So findet man im Europaviertel zahlreiche Gebäude der EU-Kommission, darunter das sogenannte Berlaymont. Hier ist auch das Büro der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verortet. Die Kommission entspricht der Regierung in staatlichen Systemen und hat größtenteils das alleinige Initiativrecht im EU-Gesetzgebungsverfahren, kann also einen Gesetzesentwurf den anderen Institutionen zur Abstimmung vorlegen. Einige Dienststellen der Kommission befinden sich in Luxemburg.

Apropos Standorte: Der offizielle Sitz des Europäischen Parlaments ist Straßburg. Dort finden jährlich zwölf jeweils viertägige Plenarsitzungen statt. Da in Brüssel jedoch die Ausschüsse und Fraktionen des Parlaments tagen, werden hier bis zu sechsmal im Jahr zweitägige Plenartagungen abgehalten. Das Generalsekretariat des Parlaments sitzt wiederum in Luxemburg. So, das war jetzt ganz schön kompliziert. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen: Der Großteil der Abgeordneten hält sich unter der Woche eigentlich in Brüssel auf, am Wochenende meistens in der Heimat und einmal im Monat ist die sogenannte Straßburgwoche. Selbst wenn man nicht weiß, wann diese ist, wird man es sehr schnell merken, da das Europaviertel in dieser Woche ziemlich leer ist.

Das Europäische Parlament übt im europäischen System zusammen mit dem Rat der Europäischen Union die Rechtsetzung aus. Dieses Gremium wird auch oft als Ministerrat bezeichnet und ist nicht zu verwechseln mit Europarat oder dem Europäischen Rat. Der Europarat ist eine europäische internationale Organisation und debattiert über europäische Fragen. Im Gegensatz zu den anderen beiden Gremien, sitzt dieser auch in Straßburg. Aber was unterscheidet den Europäischen Rat vom Rat der Europäischen Union? Beide haben zumindest den Sitz in Brüssel gemeinsam. Im Europäischen Rat tauschen sich jedoch die Staats- und Regierungschefs aus, wohingegen der Rat der Europäischen Union die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten repräsentiert und aktiv an der Gesetzgebung beteiligt ist.

Allen EU-Bauten ist gemeinsam, dass es sich um architektonisch eindrucksvollen Gebäude handelt. Diese werden durch wunderschöne Parks eingebettet, nicht zuletzt, durch den Parc Léopold, der praktisch direkt an das EU-Parlament angrenzt.

Im Europaviertel finden sich ergänzend auch zahlreiche Cafés und Restaurants. Besonders beliebt, insbesondere bei jungen Expats der EU-Institutionen und ein echter Geheimtipp ist der Place du Luxembourg, auch „Plux“ genannt. Vorzugsweise donnerstagabends kann man hier schnell internationale Kontakte knüpfen.

Zum Schluss noch ein paar nützliche Tipps: Um das Europaviertel zügig mit der Metro zu erreichen, wählen Sie am besten die Station Schuman, benannt nach dem ehemaligen französischen Ministerpräsidenten und Präsidenten des EU-Parlaments Robert Schuman. Zur Erkundung des Viertels ist ebenfalls folgende Karte zu empfehlen, auf welcher Sie erkennen, wo sich die EU-Institutionen und die Ständigen Vertretungen der Mitgliedstaaten befinden: https://www.consilium.europa.eu/media/29697/qc0214964enn.pdf

Viel Spaß beim Rundgang durch das Kernstück Brüssels!

Autorin

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Das Europaviertel – internationaler Austauschpunkt und Machtzentrum der EU erschien zuerst auf MH Deutsch.

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Die grüne Seele Brüssels https://de.meetinghalfway.eu/2020/04/die-gruene-seele-bruessels/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/04/die-gruene-seele-bruessels/#respond Mon, 20 Apr 2020 13:15:15 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1950 Bereits in meinem letzten Bericht, in welchem ich die kulturellen und kulinarischen Sehenswürdigkeiten Brüssels beleuchte, wurde das Thema Natur angerissen. Dort habe ich den prachtvollen Parc du Cinquantaire oder auch Jubelpark genannt, vorgestellt. Dieser bietet eine willkommene Abwechslung und ist insbesondere in der Mittagspause sehr beliebt, da er nahe an den Europäischen Institutionen liegt und einen hohen Erholungswert hat. Dies ist nicht zuletzt auf das prachtvolle Arc de Triomphe zurückzuführen, auf welches ich unter anderem in diesem Beitrag Brüssels kulturelle und kulinarische Sehenswürdigkeiten näher eingehe.

Der Beitrag Die grüne Seele Brüssels erschien zuerst auf MH Deutsch.

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Bereits in meinem letzten Bericht, in welchem ich die kulturellen und kulinarischen Sehenswürdigkeiten Brüssels beleuchte, wurde das Thema Natur angerissen. Dort habe ich den prachtvollen Parc du Cinquantaire oder auch Jubelpark genannt, vorgestellt. Dieser bietet eine willkommene Abwechslung und ist insbesondere in der Mittagspause sehr beliebt, da er nahe an den Europäischen Institutionen liegt und einen hohen Erholungswert hat. Dies ist nicht zuletzt auf das prachtvolle Arc de Triomphe zurückzuführen, auf welches ich unter anderem in diesem Beitrag Brüssels kulturelle und kulinarische Sehenswürdigkeiten näher eingehe. 

Von Julia Mayer / 20.4.2020

Wenn man jedoch eine längere Auszeit in der Natur genießen möchte, bietet Brüssel wunderschöne Grünanlagen, von welchen ich meine zwei Favoriten vorstellen möchte.

Zum einen sind das die sogenannten Jardins du fleuriste, also die „Gärten der Floristen“. In diesen, in die königlichen Parks und Gärten von Laken eingebundenen Gärten, finden sich viele selten Pflanzen. Im Besitz der königlichen Schenkung, wurde der Park durch die Verwaltung von Brussels Environment zu einem Ort für Experimente und Ausstellungen dieser seltenen Pflanzen. Das Ende des 19. Jahrhunderts von König Leopold II. erworbene Grundstück sollte dazu dienen, exotische Pflanzen und Zierblumen für die königliche Residenz anzubauen. Und diesen Zweck erfüllte es, damals sowie heute. Die im 19. Jahrhundert angelegte Freifläche sowie die Gewächshäuser bestehen auch heute noch in der ursprünglichen Struktur beziehungsweise Bauart. Mit dem Tod König Leopolds II. wechselten sich die Besitzverhältnisse und der Park wurde dem belgischen Staat übertragen.

Was sich über die Zeit jedoch nicht verändert hat, sind die bemerkenswerten Pflanzen in den Gärten der Floristen. Die Individualität hängt mit der geringen Verbreitung dieser in anderen Brüsseler Parks zusammen, welche unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass diese eine besondere Pflege benötigen. Und dass diese Fürsorge nicht nur heute, sondern auch über die lange Geschichte des Parks gewährleistet wurde, beweisen die vielen über hundert Jahre alten Pflanzen.

Die Öffnungszeiten des Blumengartens orientieren sich an denen des benachbarten Kolonialgartens: Der Garten hat ganzjährig von 8.15 Uhr geöffnet. Die Schließzeiten variieren je nach Jahreszeit von 17.00 bis 20.00 Uhr.

Um den Park in Kürze zu erreichen, nimmt man am besten die Metro nach Stuyvenbergh. Alternativ empfiehlt es sich, an der Metrostation Bocksteal auszusteigen und sich das sehenswerte Stadtviertel Laken anzuschauen, bevor man in Richtung Schloss Stuyvenbergh und dem Jardins du fleuriste aufbricht. Wer sich für letztere Variante entscheidet, sollte unbedingt einen Abstecher zur Église Notre-Dame de Laeken machen. Diese Kirche wird wegen der angrenzenden Königskapelle, deren Krypta viele belgische Könige beherbergt, als Königskirche bezeichnet. Die neugotische Kirche aus dem 19. Jahrhundert wurde im Auftrag von König Leopold I. für die Aufbewahrung der sterblichen Überreste seiner Frau, Königin Louise-Marie von Orléans errichtet. Seitdem ist die Zielsetzung auf das belgische Königshaus erweitert worden. Dennoch ist die Liebfrauenkirche der Soziallehre stark verbunden, sodass in ihr eine Form des religiösen Lebens praktiziert wird, welche in direkter Abhängigkeit zu der ihr umgebenden sozialen Realität steht.

Eine weitere Attraktion und meine zweite Empfehlung befindet sich in der Gemeinde Woluwe-Saint-Pierre. Dabei handelt es sich um ein Gebiet mit zwei Parks und vielen Seen, welches insbesondere an den Wochenenden stark frequentiert ist, aber auch unter der Woche speziell Jogger anlockt. Und das nicht ohne Grund: Gerade nach einem langen Arbeitstag, geben einem die Seen, Wasserläufe, Grünanlagen und liebevoll gestalteten Brücken einen tollen Ausgleich.

Zum einen ist da der Parc des Sources, dessen Namen auf die zahlreichen, dort vorhandenen Quellen zurückzuführen ist. In den Wasserläufen und Seen kann man die unterschiedlichste Vegetation bewundern. Der im englischen Stil angelegte Landschaftspark verzaubert mit seinen hübschen Steingärten und den romantischen Brücken. Einen ebenso großen biologischen Wert bietet der Parc Parmentier. Dieser Park steht in Privatbesitz und wird durch eine gemeinnützige Organisation verwaltet. Auch hier gibt es wunderschöne Orte, die zum Erholen und die Natur genießen einladen. Die Parks sind nicht nur zu Fuß, sondern auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar und bieten weiter einen Zugang zu diversen Aktivitäten, die im Großraum Brüssel angeboten werden.

Wie Sie sehen hält Brüssel nicht nur Sehenswürdigkeiten in Form von Gebäuden, Museen oder Speisen bereit. Nein, die belgische Hauptstadt hat auch biologisch viel zu bieten und es lohnt sich, diese Vielfalt im Ganzen zu erleben!

Autorin

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Die grüne Seele Brüssels erschien zuerst auf MH Deutsch.

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Das Elsass entdecken: Colmar https://de.meetinghalfway.eu/2020/04/das-elsass-entdecken-colmar/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/04/das-elsass-entdecken-colmar/#respond Tue, 07 Apr 2020 14:49:34 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1941 Das Elsass, eine Region an Ostgrenze Frankreichs nahe Deutschland und der Schweiz, ist ein magischer Ort voller Überraschungen. In dieser neuen Reihe werden wir euch an diesen besonderen Ort mitnehmen und euch einen Eindruck von den vielen wunderbaren Dingen geben, die diese Landschaft zu bieten hat.

Der Beitrag Das Elsass entdecken: Colmar erschien zuerst auf MH Deutsch.

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Das Elsass, eine Region an Ostgrenze Frankreichs nahe Deutschland und der Schweiz, ist ein magischer Ort voller Überraschungen. In dieser neuen Reihe werden wir euch an diesen besonderen Ort mitnehmen und euch einen Eindruck von den vielen wunderbaren Dingen geben, die diese Landschaft zu bieten hat.

Von Alessandra Ivaldi / 7.4.2020

Angesichts der unsichtbaren Bedrohung durch das Coronavirus werden wir heute nostalgisch, wenn wir an die “gute alte Zeit” denken, in der wir einfach losreisen und die Grenzen zwischen den EU-Staaten ohne Probleme überqueren konnten. Ich war zunächst etwas zögerlich, ob ich diesen Artikel schreiben sollte. Ich fragte mich, ob es nicht unangemessen wäre, mit unserer Reihe “Das Elsass entdecken” gerade jetzt weiterzumachen, da Reisen zu einem potentiellen Sicherheitsrisiko geworden ist.
Nach einiger Überlegung haben wir uns entschlossen, die Reihe fortzusetzen. Es wird nicht immer so sein. Bald wird diese Pandemie verschwunden sein und unser Leben wird weitergehen, wo es einst so unerwartet unterbrochen wurde. Wir werden die Freude des Reisens wiederentdecken. In gewisser Weise wird es sogar wertvoller als vorher sein, da wir durch die Grenzschließungen für einen beunruhigenden Augenblick die Einschränkung unserer Bewegungsfreiheit erlebt haben, was so für die meisten von uns nie ein Problem dargestellt hat.
Also dann: Macht euch bereit, einen neuen Teil der magischen Region Elsass zu entdecken. Vorerst müssen wir uns allerdings mit unserer Fantasie begnügen, in dem sicheren Wissen, dass wir bald wieder reisen werden können.

Nachdem wir die Geheimnisse von Mülhausen erforscht haben, wird es jetzt Zeit, sich an einen neuen Ort zu begeben. Dieser Ort ist ein Muss für jeden, der einen Ausflug ins Elsass plant. Es handelt sich nicht um Straßburg, obwohl das die berühmteste Stadt der Region ist, sondern das herrliche Colmar. Mit einer Landschaft wie aus einem Märchenbuch zieht Colmar jeden Besucher in seinen Bann.

Falls du die ersten beiden Artikel unserer Reihe “Das Elsass entdecken” noch nicht gelesen hast, kannst du einfach auf die folgenden Links klicken, um alles über Mülhausen und seine Sehenswürdigkeiten zu erfahren.

Maison des Têtes

Colmar ist die drittgrößte Stadt im Elsass. Es liegt am Fuß der Vogesen. Als Tourist sollte man zuerst einfach durch die Stadt gehen und die Schönheit der uralten Gebäude genießen.

Colmar ist geprägt von seiner einzigartigen Architektur, die größtenteils mittelalterlichen Ursprungs ist. Großartige Fachwerkhäuser, manchmal mit filigranen Dekorationen, rufen die Märchenatmosphäre hervor. Jedes Gebäude weist unendlich viele klitzekleine Details auf, die der aufmerksame Beobachter wahrnehmen und bewundern kann. Man nehme beispielsweise die Maison des Têtes (Haus der Köpfe), das sich tatsächlich leicht von den anderen Gebäuden in Colmar unterscheidet, da es kein sichtbares Fachwerk hat, vor allem aber durch die unzähligen kleinen Köpfe, die von den Wänden und Balkons dieses ungewöhnlichen Hauses hervorstehen.

Die vielen Dekorationen, mit denen die Einwohner Colmars ihre Stadt schmücken, machen diese unglaublichen Gebäude noch viel zauberhafter: von den farbenfrohen Blumen, die Balkone und kleine Brücken in den wärmeren Jahreszeiten bedecken, bis zu den aufwändigen Schildern der Geschäfte und Boutiquen – für sich genommen bereits Kunstwerke.

Absolut nicht zu übersehen ist das mit Recht so genannte Petite Venise (Klein-Venedig) im ältesten Teil der Stadt. Dieser Bezirk wurde aufgrund der atemberaubenden Schönheit seiner malerischen Ansichten, seiner die Einzigartigkeit Venedigs heraufbeschwörenden Kanäle und den sich im Wasser spiegelnden Farben seiner alten Gebäude so benannt.

Nach einer Erkundungstour durch die Straßen der Stadt wartet der überdachte Markt Colmars. Hier können Besucher typisch regionales Essen und Handwerk finden.

Zuletzt noch zwei Tipps für Kunstliebhaber. Wer sich auf Fremdenführer oder Empfehlungen aus dem Internet verlässt, ist sicher schon auf das Unterlinden-Museum gestoßen. Gelegen in einem ehemaligen Dominikanerkloster, beherbergt es viele unersetzliche Werke aus verschiedenen Epochen: von Gemälden aus dem 16. Jahrhundert bis zu moderneren Künstlern wie Renoir oder Picasso. Möchte man jedes Kleinod dieser entzückenden Stadt entdecken, darf man sich Martin Schongauers wunderbare Madonna im Rosenhag nicht entgehen lassen, sorgfältig aufbewahrt in der Dominikanerkirche, abseits der Touristenpfade.

Hat man genug von Colmar gesehen, sollte man sich auch Zeit nehmen, seine drei Nachbardörfer zu erkunden: Riquewihr, Kaysersberg und Eguisheim. Es handelt sich keineswegs um wimmelnde Touristen-Hotspots, sondern zierliche Dörfer, deren malerische elsässische Architektur derjenigen in Colmar in nichts nachsteht. Nicht umsonst haben diese Dörfer die Hintergründe eines der berühmtesten Disney-Filme inspiriert: “Die Schöne und das Biest”.

Aber wann sollte man diese außergewöhnlichen Orte am besten erkunden? Ganz einfach: immer! Im Frühling und im Sommer ist es eine Freude an der frischen Luft umherzuwandern, umgeben von den Farben und duftenden Blumen Colmars, während die Stadt sich im Winter in einen magischen und wunderbaren Ort verwandelt, wo die Magie von Weihnachten über allem liegt und der köstliche Geruch warmen Gebäcks die Straßen im Stadtinneren erfüllt und die Besucher dazu einlädt, kurz innezuhalten und eine der vielen lokalen Spezialitäten zu probieren.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Übersetzer

Birger Niehaus (Deutschland)

Studium: Deutsch / Skandinavistik

Sprachen: Deutsch, Englisch, Schwedisch, ein bisschen Isländisch und Finnisch

Europa ist … dieses Fleckchen zwischen Alaska und Västerås.

Blog: anseranser.blog

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Brüssels kulturelle und kulinarische Sehenswürdigkeiten https://de.meetinghalfway.eu/2020/03/brussels-kulturelle-und-kulinarische-sehenswurdigkeiten/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/03/brussels-kulturelle-und-kulinarische-sehenswurdigkeiten/#respond Fri, 27 Mar 2020 08:28:38 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1935 In meinem letzten Bericht habe ich bereits einige Hotspots von Brüssel vorgestellt, die Sie unbedingt sehen müssen. Wenn man jedoch mehrere Tage in Brüssel verbringt lohnt es sich, einige Stadtviertel Brüssels genauer unter die Lupe zu nehmen.

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In meinem letzten Bericht habe ich bereits einige Hotspots von Brüssel vorgestellt, die Sie unbedingt sehen müssen. Wenn man jedoch mehrere Tage in Brüssel verbringt lohnt es sich, einige Stadtviertel Brüssels genauer unter die Lupe zu nehmen.

Von Julia Mayer / 27.3.2020

Etwas außerhalb der Kernstadt befindet sich das Wahrzeichen der Brüsseler Weltausstellung von 1958, das Atomium. Eine echte Sehenswürdigkeit und ein berühmter Ort für Selfies, die belegen, dass man sich in Brüssel aufhält. Doch was hat es mit dem Gebäude auf sich? Symbolisiert wird damit die milliardenfache Vergrößerung eines Eisenkristalls, der wiederum auf das Atomzeitalter bezogen ist und auf die friedliche Nutzung der Kernenergie aufmerksam machen soll. Und das gelingt ihm sehr gut, nicht zuletzt durch seine Größe von 102 Meter und der damit verbundenen Wirkung. Übrigens, ursprünglich sollte das Gebäude etwa ein Viertel größer sein. Diese Ausführung konnte jedoch letztlich aufgrund der zu gewährleistenden Flugsicherheit nicht realisiert werden. Das Atomium ist nicht nur von außen schön anzuschauen. Die Kugeln und Verbindungsröhren haben ein Innenleben, welches ebenfalls sehenswert ist. In den Röhren befinden sich Rolltreppen und im mittleren Rohr ein Aufzug, der die Besucher in Sekundenschnelle in die oberste Kugel bringt. Von dort aus kann man mit einem Kaffee die ganze Stadt überblicken. Wie weit man die Dächer Brüssels sehen kann, hängt natürlich selbstverständlich immer vom Wetter ab. Deshalb empfiehlt es sich, diese Attraktivität an einem schönen Tag anzuschauen – wobei der Nebel Belgiens natürlich auch seine Reize hat, keine Frage.


Wo wir gerade bei schöner Aussicht sind, diese hat man auch am Brüsseler Justizpalast, welcher im 19. Jahrhundert unter Einfluss verschiedenster Stilrichtungen erbaut wurde. So finden sich an diesem, auf einer Anhöhe im Süden errichteten Bauwerk, altägyptische, babylonische und klassisch-antike Stilrichtungen wieder, die den Justizpalast zu einem stadtbildprägenden Monument gemacht haben. Einen Steinwurf vom Palais de Justice, dem bedeutendsten Gerichtsgebäude Belgiens, entfernt, findet sich ein Riesenrad, das in seinem höchsten Punkt etwa die Hälfte der Höhe des Atomiums erreicht und einen ebenso tollen Blick über die Stadt bietet.

Die sich im Justizpalast wiederfindenden Baustile spiegeln sich auch in den verschiedensten Gebäuden der Stadt wieder. Brüssel ist dadurch äußerlich gesehen ein interessantes Beispiel eines Nebeneinanders verschiedenster Architekturstile und -traditionen, vom hohen Mittelalter bis in die Moderne reichend.

Unweit der Innenstadt befindet sich der Jubelpark mit dem Arc de Triomphe. Der Triumphbogen soll die großartige Geschichte Brüssels illustrieren und als Eingangstor für die Besucher des Parks dienen. Zugänge zum Park gibt es jedoch sehr viele, sodass dieser sehr frequentiert für Sport- und Freizeitaktivitäten genutzt wird.


Wer sich nach einem Spaziergang durch die Natur noch weiterbilden möchte, hat die Möglichkeit dies in drei Museen, welche an den Triumphbogen angrenzen, zu tun. Es gibt das Museum für Kunstgeschichte für Kunst- und Geschichtsbegeisterte sowie das Autoworld-Museum für Oldtimer Fans. Das Königliches Museum der Streitkräfte und der Militärgeschichte präsentiert eine Militärgeschichte über 12 Jahrhunderte – von mittelalterlichen Rüstungen bis zum F-16 Düsenjäger. Besonders sehenswert sind die 130 Flugzeuge in der Luftfahrthalle.

Eine Kunst, die durch originelle Ideen eine große Breitenwirkung erzielt hat, soll nicht unerwähnt bleiben, nämlich die Comics. Sehr wenig bekannt ist den meisten, dass die drei der erfolgreichsten Comic-Serien ihren Ursprung in Belgien haben. Dies sind der Detektiv und Reporter, der mit seinem kleinen Hund Abenteuer auf der ganzen Welt erlebt, „Tim und Struppi“, „Die Schlümpfe“ und schließlich der Westernheld „Lucky Luke“. Wenn man sich in der belgischen Hauptstadt aufhält, bemerkt man jedoch nach einiger Zeit, dass diese Figuren aus Belgien stammen, da man an vielen Gebäuden diese Comichelden wiederfindet. Sie stellen dabei eine Verschönerung des Stadtbildes sowie eine Würdigung dieser Kunst dar.

Nun kommen wir zu den kulinarischen Spezialitäten, welche ich ja bereits in meinem ersten Bericht „Unterwegs im Herzen der EU“ angerissen habe. Was Sie in Brüssel auf jeden Fall versuchen sollten, sind Frites, besser bekannt als Pommes frites. Dieses Gericht, welches in Belgien für gewöhnlich nicht als Beilage, sondern als Hauptspeise gegessen wird, stammt ursprünglich aus Belgien und unterscheidet sich, zumindest von den deutschen Pommes frites. Außen knusprig, innen zart, doppelt frittiert und mit einer Vielzahl an möglichen Soßen angeboten – das ist das belgische Wahrzeichen. Dieses bekommt man an sehr vielen Orten in Brüssel. Am bekanntesten sind jedoch die Pommesbuden Frit Flagey und Maison Antoine. Bei Letzterer haben bereits viele Prominente wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel eine ihrer Mittagspausen verbracht. Demnach sind auch die Warteschlangen etwas länger, jedoch kann man sich in der Zwischenzeit bereits Gedanken machen, welche der etwa 30 Soßen man an liebsten zu seinen Pommes hätte.

Eine weitere Besonderheit hier in Belgien ist, dass an vielen Kneipen um die Pommesbuden herum, das Schild „Frites acceptées“ zu finden ist. Dies bedeutet, dass man die Pommes mit in die Kneipe nehmen darf, wenn man sie zum Beispiel durch ein vorzügliches, belgisches Bier ergänzen möchte. Womit wir auch schon bei der nächsten kulinarischen Spezialität wären. Belgien steht im Ländervergleich beim Bier im Pro-Kopf-Verbrauch ganz oben. Lediglich die Bayern können in dieser Hinsicht mithalten. Von keinem Reinheitsgebot gezügelt, weist Belgien eine kaum zu übertreffende Vielfalt an Biertypen und -marken auf. Flexibel wie der belgische Biertrinker ist, wird je nach Situation, Stimmung, Wetter oder Speise das passende Bier gewählt. Vor allem konzentriert sich der „echte“ Belgier dabei auf obergärige Biere von Weißbier bis Alt sowie auf Lambic in seinen Abwandlungen von Kriek bis Gueuze.

Doch die Belgier spielen auch im süßen Bereich vorne mit. Rund um den Grand Place sowie in sehr vielen Gassen der Kernstadt findet sich ein süßer Duft wieder, der darauf schließen lässt, dass es in diesem Umkreis viele Leckereien gibt. Und das ist auch der Fall, so findet man dort die unterschiedlichsten Varianten von Schokolade und Pralinen, bis hin zu den berühmten belgischen Waffeln. Diese sind dicker als jene, welche in Deutschland bekannt sind und weisen ein tiefes Muster auf. Auch hier sind der Phantasie hinsichtlich Toppings keine Grenzen gesetzt – nahezu alle Soßen, Früchte und Verzierungen sind denkbar.

Ich denke, Sie haben nun einen guten Einblick in die Brüsseler Spezialitäten bekommen und ja, die meisten davon sind etwas fetthaltig – aber man muss ja nicht alle der Varianten versuchen und das auch nicht jeden Tag! Außerdem kann man in den wunderschönen Parks einen Ausgleich zu den Köstlichkeiten schaffen. Hierzu wird es in meinem nächsten Bericht nähere Ausführungen geben.

Und – es gibt auch salzige Speisen, die weniger Fett enthalten, wie die Tartes, die übrigens auch in den unterschiedlichsten Sorten erhältlich sind. Ja, Sie haben richtig gehört, in Belgien ist es üblich, eine ganze Tarte und nicht nur ein Stück zu kaufen, aber beides ist natürlich möglich.

Gemeinsam haben die belgischen Speisen, dass sie mit sehr viel Liebe zubereitet werden – und das sieht und schmeckt man! Aber überzeugen Sie sich selbst und kombinieren sie die kulinarischen mit den kulturellen Spezialitäten der belgischen Hauptstadt.

Autorin

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

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Unterwegs im Herzen der EU https://de.meetinghalfway.eu/2020/03/unterwegs-im-herzen-der-eu/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/03/unterwegs-im-herzen-der-eu/#respond Mon, 16 Mar 2020 07:09:08 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1895 Im Rahmen meines Studiums Public Management habe ich die Möglichkeit innerhalb meiner Praxisphase ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Ich habe mich dafür entschieden und wusste auch gleich, in welches Land ich gehen möchte, nämlich nach Belgien, genauer gesagt nach Brüssel, in das Herz der EU. Nun befinde ich mich seit Mitte Februar für 3 Monate in Brüssel und möchte hiermit gerne Spezialitäten und Eindrücke der belgischen Hauptstadt mit Ihnen teilen. 

Der Beitrag Unterwegs im Herzen der EU erschien zuerst auf MH Deutsch.

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Im Rahmen meines Studiums Public Management habe ich die Möglichkeit innerhalb meiner Praxisphase ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Ich habe mich dafür entschieden und wusste auch gleich, in welches Land ich gehen möchte, nämlich nach Belgien, genauer gesagt nach Brüssel, in das Herz der EU. Nun befinde ich mich seit Mitte Februar für 3 Monate in Brüssel und möchte hiermit gerne Spezialitäten und Eindrücke der belgischen Hauptstadt mit Ihnen teilen. 

Von Julia Mayer / 16.3.2020

Die ersten Tage waren für mich erst einmal eine große Umstellung, denn neben der anderen Kultur musste ich mich wieder in die englische und vor allem die französische Sprache einfinden. Dies verlief glücklicherweise relativ schnell, sodass ich mich bereits nach einer Woche auch gut im Alltag, wie mit der Metro und Tram sowie in den Supermärkten zurechtfand. 

An meinem ersten Tag in Brüssel wusste ich sofort, was ich machen möchte. Nämlich mir die Institutionen der EU anschauen – zumindest von außen. Gesagt, getan. Wenn man an der Metrostation Schuman aussteigt, sind alle Institutionen eigentlich nur einen Steinwurf entfernt. Was einem zuerst ins Auge fällt, ist das Hauptgebäude der Kommission. Hauptgebäude deshalb, da es in ganz Brüssel, insbesondere im Europaviertel, verteilt, weitere, auf bestimmte Themenbereiche spezialisierte, Außenstellen der Kommission gibt. Auf jeden Fall sind diese hohen, modernen Gebäude sehr prachtvoll und schön anzuschauen. Sie sind sehr beeindruckend und symbolisieren zugleich, wie viele Menschen aus unterschiedlichen Nationen tagtäglich im Kern der EU an einem lebenswerten Europa arbeiten.

Ganz in der Nähe des Place Schuman befindet sich das Europäische Parlament, in dem die von den EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern gewählten Abgeordneten arbeiten. Dieses Gebäude ist noch größer als die bisherigen Institutionen und viel gläserner, was nicht zuletzt die Transparenz ausstrahlen soll, die in den Institutionen gelebt wird.

Die Natur kommt jedoch in Brüssel auch nicht zu kurz. So gibt es sehr viele Parks auch direkt in der Stadtmitte, die zum Spazieren einladen. Die meiste Nutzung erfahren die Parks jedoch wahrscheinlich durch die Bediensteten der Brüsseler Behörden, die in Ihrer Mittagspause oftmals eine Joggingrunde durch die grüne Umgebung drehen.

Kulinarisch hat die belgische Hauptstadt auch viel zu bieten. Die vielfältigen Spezialitäten werde ich in einem gesonderten Bericht nochmals beleuchten. So viel sei jedoch schon einmal gesagt: Ganz in der Nähe des Europäischen Parlaments, nämlich auf dem Place de Luxembourg kann man eine der besten Pommes der Welt, na ja zumindest von Brüssel – so der Ruf – essen. Frau Angela Merkel, die deutsche Bundeskanzlerin hat bei „Maison Antoine“, so heißt der Imbissstand, auch bereits mindestens eine ihrer Mittagspausen verbracht. 

Weitere Sehenswürdigkeiten? Ja, da gibt es in Brüssel noch viele. Zum Beispiel den wohl bekanntesten Mann der Stadt, den Manneken Pis, das große – na ja in echt dann doch eher ziemlich kleine – Wahrzeichen der Stadt. Auf jeden Fall sorgt er bei den Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt für gute Laune. Und wer jetzt denkt, dass der kleine Mann immer unbekleidet ist, irrt. An die 1.000 Kostümen stehen dem Manneken Pis zur Verfügung, um sich zu besonderen Anlässen angemessen zu präsentieren. Aber was hat es mit diesem Wahrzeichen auf sich? Wie bei nahezu jedem Wahrzeichen, gibt es auch hinsichtlich des Manneken Pis viele Legenden, die sich das Bestehen des kleinen Mannes erklären. Die wohl Schönste ist, dass es durch die Hilfe des Wasserstrahls des Manneken Pis gelang, eine brennende Lunte einer Bombe zu löschen, welche den Grand Place zerstören sollte.

Auch wenn der Brunnen unter königlicher Herrschaft gebaut wurde, um das Gebiet mit Trinkwasser zu versorgen, ist die vorherige Geschichte jene, die sich hier meistens erzählt wird; sie bleibt den Besucherinnen und Besuchern wahrscheinlich auch eher in Erinnerung und bietet eine gute Überleitung zur nächsten Sehenswürdigkeit, nämlich dem Grand Place.

Der Grand Place stellt den Kern des Stadtzentrums dar. Nicht ohne Grund findet sich hier das Rathaus, welche wie alle umliegenden Gebäude durch seine detailverliebte Architektur und die mühevolle ausgestalteten Verzierungen beeindruckt. Auf diesem Platz treffen nicht nur Touristen zusammen, sondern auch die Belgierinnen und Belgier, die sich in den umliegenden Cafés verabreden, um die tolle Aussicht auf die wunderschönen Häuser bei einer Tasse Kaffee und einer belgischen Waffel oder belgischen Pralinen zu genießen.

An diesen Platz anschließend finden sich viele verwinkelte Gassen, die zum Verweilen und einkaufen einladen. All diese Gassen werden durchzogen von einem leichten süßlichen Duft aus Schokolade und Waffeln, aber das kann man nicht beschreiben, sondern muss es selbst erleben. Denn zu diesem Ambiente gehören auch die Gebäude, welche oftmals sehr schmal und detailverliebt sind und das nicht nur am Grand Place, sondern in einem großen Gebiet darum. Dies zeigt auch ein wunderschöner Platz ganz in der Nähe, an welchem man zwangsläufig auf dem Weg vom Gare Central zum Grand Place vorbeikommt. Souvenirshops gibt es hier auch ohne Grenzen, sodass man sich sein persönliches Andenken an Brüssel aussuchen kann. 

Nun bin ich etwa zwei Wochen hier und habe schon sehr viel erlebt. Nicht zuletzt durch mein Praktikum beim Europabüro des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, durch welches ich das Parlament und die Kommission von innen kennenlernen durfte und in den Kontakt mit Entscheidungsträgern sowie bei unterschiedlichen Veranstaltungen auch mit Interessenvertretern gekommen bin. Ich freue mich auf die kommende Zeit und viele weitere bereichernde Erfahrungen!

Autorin

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Unterwegs im Herzen der EU erschien zuerst auf MH Deutsch.

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Karneval in Ivrea https://de.meetinghalfway.eu/2020/03/karneval-in-ivrea/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/03/karneval-in-ivrea/#respond Thu, 05 Mar 2020 17:48:23 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1884 Wer in den Wintermonaten eine Reise nach Italien plant, muss darüber informiert sein, dass viele italienische Städte während dieser Zeit Karneval mit spektakulären Veranstaltungen feiern, bei denen alles möglich ist!

Der Beitrag Karneval in Ivrea erschien zuerst auf MH Deutsch.

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Wer in den Wintermonaten eine Reise nach Italien plant, muss darüber informiert sein, dass viele italienische Städte während dieser Zeit Karneval mit spektakulären Veranstaltungen feiern, bei denen alles möglich ist!

Von Alessandra Ivaldi / 5.3.2020

Jetzt konzentrieren wir uns auf einen der verrücktesten Karnevale der italienischen Halbinsel. Vielleicht ist er nicht der berühmteste Karneval für die Touristen aus dem Ausland, aber er stellt den ältesten Karneval in Italien dar. Wir sprechen über den historischen Karneval in Ivrea.

Photographer: Edoardo Forneris // Flickr

Es ist sehr schwierig, alle Aspekte dieses Fests zu erklären. Das Fest ist ein sehr wichtiges Ereignis für die Einwohner von Ivrea und hat tiefe Wurzeln. Beim heutigen Karneval handelt es sich um ein langes und kompliziertes Ritual, das die Organisation von mehreren Veranstaltungen beinhaltet. Die zwei wichtigsten Momente des Fests sind die Figurenparade mit historischen Kostümen und der legendäre Kampf mit Orangen.

Beginnen wir mit der Parade, bei der die Einwohner von Ivrea und die Besucher eine durch die Stadt marschierende farbenreiche Prozession bewundern können, die von Musikern mit Flöten und Trommeln angeführt wird. Bei der Parade gibt es Figuren, welche die wichtigsten Momente der Geschichte von Ivrea darstellen.

Dieses Fest geht auf das 16. Jahrhundert zurück, in welchem die verschiedenen Stadtviertel von Ivrea in Konkurrenz zueinander ihre eigene Feste organisierten, um den Karneval zu feiern. Das bedeutet, dass die Stadt nicht nur einen Karneval hatte, sondern mehrere! Zu dieser Zeit waren die Hauptfiguren des Fests die sogenannten Abbà, eine Gruppe von fröhlichen Jugendlichen, welche die verschiedenen Stadtviertel von Ivrea vertreten sollten. Nach dem heutigen Karnevalritual muss jedes von den fünf Stadtviertel zwei Abbà als Vertreter haben – aber heute sind die Abbà Kinder mit mittelalterlichen Kostümen, die mit einem kleinen Schwert bewaffnet sind.

Aus Gründen der öffentlichen Ordnung wurde die Vereinigung der verschiedenen Karnevale von der napoleonischen Autorität, die am Anfang des 17. Jahrhunderts über Ivrea herrschte, eingeführt. Genau aus dieser Epoche entwickelte sich eine weitere grundlegende Figur des Karnevals von Ivrea: der General, der die Stadtverwaltung symbolisierte und die Uniform der napoleonischen Armee während der historischen Parade trägt.

Photographer: Edoardo Forneris // Flickr

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ergab sich eine neue Figur für das Karnevalritual aus der Verbreitung der risorgimentalen Idealen. Heute stellt sie, die “vezzosa Mugnaia” (die hübsche Tochter des Müllers) die Hauptfigur des gesamten Fests dar. Diese Figur wurde von der Legende von Violetta inspiriert. Sie war die Tochter des Müllers von Ivrea und heiratete jemanden namens Toniotto, aber sie wurde von den Schergen des bösen Tyrannen, der über Ivrea herrschte, entführt. Er sperrte sie in seinem Schloss (dem sogenannten “Castellazzo”) ein, doch der klugen Violetta gelang es, ihn betrunken zu machen und ihn im Schlaf zu töten. Damit begann die Rebellion des Volkes gegen den schikanierenden Adel, die sogar zur Zerstörung des Castellazzo führte. Es ist nicht klar, was die Wahrheit hinter dieser von den Einwohner von Ivrea geliebten Legende ist.

Heute wird die Figur von Violetta, die “vezzosa Mugnaia”, jedes Jahr von einer neuen Frau dargestellt. Diese Frau soll folgende Anforderungen erfüllen: eine Einwohnerin von Ivrea und eine verheiratete Frau sein. Außerdem muss sie während der Parade in weiß gekleidet sein. Dies ist ein Symbol für Reinheit und Treue gegnüber ihrem Mann. Ihr Kleid ist dann mit grünen und roten Symbolen dekoriert, die auf die italienische Flagge verweisen.

Jetzt haben wir die Hauptfiguren der historischen Parade, die jedes Jahr zum Karneval stattfindet und an der auch Musikgruppen aus anderen italienischen Regionen oder aus Ausland teilnehmen, kennengelernt.

Aber der spektakulärste Moment ist der Kampf mit Orangen, der jedes Jahr tausende Besucher anzieht – die um am Karneval in Ivrea teilzunehmen auch die Gefahr, von einer Orange getroffen zu werden, in Kauf nehmen. Worum geht es dabei?

Der Kampf findet am Sonntag, am Montag und am Fastnachtsdienstag in den größten Plätzen von Ivrea statt. Einerseits gibt es die Truppen des Tyrannen, die von Gruppen von “aranceri” (Werfern von Orangen) dargestellt werden und mit Pferdewagen fahren. Andererseits gibt es das aufständische Volk, dargestellt durch die Orangenwerfer, welche zu Fuß unterwegs sind.

Photographer: Edoardo Forneris // Flickr

Die Orangenwerfer im Wagen tragen zum Schutz Kostüme mit sichtbaren Füllungen und beunruhigenden Masken aus Leder mit Gittern aus Eisen, um das Gesicht zu schützen. Sie können mit beiden Armen Orangen werfen, um die “Feuerkraft” zu steigern. Dagegen stürmen die Gruppen zu Fuß die Pferdewagen. Sie bestehen aus Hunderten von Orangenwerfern, sowohl Männern als auch Frauen, die bunte Kostüme, mit Klingeln um die Knöchel und um die Hüfte gebundenen Paradekleidchen tragen. Diese Kleider sin auf der Vorderseite halboffen, damit sie möglichst viele Orangen enthalten können. Die Gruppen zu Fuß dürfen aber über keinen Schutz verfügen. Jede Gruppe hat seinen Namen, seine Symbole und seine Farben. Gegner sind nicht nur das Volk und die Truppen des Tyrannen – es besteht Rivalität auch zwischen den verschiedenen Gruppen von Orangenwerfern! Eine besondere Jury hat die Aufgabe, den Kampf zu beobachten und nach den drei Tagen des Kampfes einen Preis an die Gruppen zu verleihen, die am meisten Leidenschaft, Fairness und eine gute Angriffsstrategie zeigen.

Als Würdigung der Ideale der Freiheit, welche die Französische Revolution nach Piemont brachte, müssen alle Einwohner und Besucher in Ivrea in den Tagen des Karnevals eine phrygische Mütze, ein Symbol der Revolution, tragen. Für den, der diese Regel bricht, besteht die Gefahr, ein Ziel für die Orangenwerfer zu werden!

Schon immer hat der Kampf mit Orangen wegen der angeblichen Verschwendung von Orangen und des “Bulletins der Verletzten”, das jedes Jahr diese verrückte Feier beendet, Kontroversen entfacht. Jedoch muss man bemerken, dass die geworfenen Orangen, die am Ende jedes Kampfs die Straßen der Stadt bedecken, Abfallstoffe sind, welche auf jeden Fall eingestampft werden würden.

Das ist nur ein Vorgeschmack des komplizierten Rituals vom Karneval in Ivrea. Wenn ihr mehr über diese ganz ungewöhnliche Feier erfahren möchtet, habt keine Angst und besucht die Straßen von Ivrea… Aber vergesst nicht die phrygische Mütze! 

 

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Übersetzerin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Proofreader

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Karneval in Ivrea erschien zuerst auf MH Deutsch.

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