Europa | MH Deutsch https://de.meetinghalfway.eu Wo Europa sich trifft Sun, 27 Dec 2020 18:50:05 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.4 Ein großes Dankeschön an das Meeting Halfway-Team mit seinen fleißigen Mitarbeitern https://de.meetinghalfway.eu/2020/12/ein-grosses-dankeschoen-an-das-meeting-halfway-team-mit-seinen-fleissigen-mitarbeitern/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/12/ein-grosses-dankeschoen-an-das-meeting-halfway-team-mit-seinen-fleissigen-mitarbeitern/#respond Sun, 27 Dec 2020 18:49:42 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2071 Wir gehen in ein neues Jahr, das sicherlich voller Überraschungen sein wird. Bevor wir in das Jahr 2021 gehen, möchten wir jedoch gerne einen Blick auf das zurückliegende Jahr werfen. Denn Meeting Halfway hat sich auf seine Art mit dem wohl merkwürdigsten und drastischsten Jahr auseinandergesetzt, das uns passieren konnte - das Jahr 2020.

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Wir gehen in ein neues Jahr, das sicherlich voller Überraschungen sein wird. Bevor wir in das Jahr 2021 gehen, möchten wir jedoch gerne einen Blick auf das zurückliegende Jahr werfen. Denn Meeting Halfway hat sich auf seine Art mit dem wohl merkwürdigsten und drastischsten Jahr auseinandergesetzt, das uns passieren konnte – das Jahr 2020.

Von Alessandra Ivaldi / 27.12.2020

2020 haben sich unsere Mitarbeiter sehr intensiv mit dem Projekt Meeting Halfway beschäftigt. Die Covid-19-Pandemie war oft im Zentrum unserer Gedanken, wie Milena Parotti, Ramona Di Bella und Ana Alvarez Calleja mit ihren Artikeln gezeigt haben, welche die verschiedenen Aspekte des Alltagslebens zur Zeit des Coronavirus fokussieren.

Um unsere Tage zu Hause zu versüßen, hat uns unsere Autorin Monica Nicol einige ihrer leckeren Rezepte geschenkt – beispielsweise die Torrijas mit Milch und die Salami aus Schokolade.

Verbunden mit dem Thema Essen sind auch zwei weitere Artikel entstanden, in denen sehr berühmte Produkte der italienischen Tradition näher beleuchtet werden – Nudeln und Kaffee.

Unsere unermüdliche Autorin und Übersetzerin Julia Mayer hat die Erfahrungen ihres Praktikums in Brüssel, im Herzen der EU, mit uns geteilt. Daraus ist eine sehr interessante Artikelserie entstanden, welche persönliche Eindrücke, die Faszination bei der Entdeckung neuer Orte sowie die Vertiefung der Kenntnisse über die europäischen Institutionen vereinen.

Nach dieser detaillierten Betrachtung des Brüsseler „Savoir Vivre“, hat Julia gemeinsam mit Milena und Elena Noventa eine neue Serie erschaffen – You and the EU, eine Serie über die Arbeit der EU und deren Einflüsse auf unser Leben.

Sehr interessant war die Kollaboration mit dem Team des Magazins Treffpunkt Europa, bei der wir darüber berichtet haben, wie Covid-19 das Leben der Asylsuchenden auf der Insel Mayotte, einem französischen überseeischen Departement, beeinflusst hat.

Und dank der Mitarbeit bei Europe on Track konnten wir unseren Lesern eine sehr interessante Möglichkeit mitteilen: EU Botschafter zu werden, verbunden mit der Aufgabe, für ein Monat mit dem Interrail durch 21 europäische Städte zu reisen und andere junge Leute über ihre Meinung zur EU zu interviewen.

Selbst wenn viele Reisen aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht realisiert werden konnten, fehlte es uns nicht an Artikeln zum Thema Reisen. Meeting Halfway hat seine Vorstellungskraft spielen lassen und die Leser mittels einer Serie auf Reisen durch das Elsass und die Schweiz mitgenommen.

Außerdem haben wir den Karneval gefeiert und dabei eine der wahrscheinlich merkwürdigsten Traditionen Italiens herausgefunden – der Kampf mit Orangen beim Karneval in Ivrea! Und gemeinsam haben wir Erzählungen von verschiedenen europäischen Staaten gesammelt, um herauszufinden, wie Ostern in der EU gefeiert wird.

Wir haben uns jedoch nicht nur auf die traditionellen Feste beschränkt. Wir haben ebenso den Europatag am 9. Mai und den Europäischen Tag der Sprachen am 26. September mit den Artikeln unserer Autorin Giulia Barjona gefeiert.

Giulia hat sich auch mit aktuellen Themen wie der “Eroberung des Weltraums” durch Elon Musk, dem Einfluss der Globalisierung auf die Modewelt und den tragischen Mord eines französischen Lehrers am vergangenen 16. Oktober auseinandergesetzt. Und abschließend können Sie unter den aktuellen Themen auch unseren Artikel “The Freedom to Love: Yesterday, Today and Tomorrow” – Homosexualität seit der Antike bis in die heutige Zeit – finden.

An dieser Stelle möchten wir uns herzlichst bei all unseren unermüdlichen Übersetzern und Korrekturlesern bedanken, ohne welche Meeting Halfway nicht existieren könnte.

Folgende Übersetzer haben an den oben ausgeführten Artikeln mitgearbeitet:

Fern Dinsdale, Danielle Kramer, Jason Chern, Nazzareno Lacidogna, Monica Nicol, Arina Agafonova, Julia Mayer, Ramona Di Bella, Eleonora Di Gaetano, Irina Dubovko, Eszter Szabò, Lorena Diana, Anastasia Ushakova, Birger Niehaus, Milena Parotti, Lucy Gannon, Jenneke van der Velden, Elena Bzania, Maria Porenkova, Daria Samokhina, Ricard Lluc, Francesca Barmaz, Alexandra Wood, Ivo Ivanov, Susanna Polakov, Martine Wilmes, Helen Gerasimova, Lise Moncey, Albina Pavlova, Arianna Bordi, Roza Evangelia Ladopoulou, Veronika Zhiliakova, Alex Jedwab, Lobke Maene, Camille Defix, Sara Pitardi, Alejandro Manjón Aspe.

Ergänzend danken wir unserer Illustratorin Daria Subkhangulova.

Vielen herzlichen Dank an alle! Wir wünschen euch ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2021! 

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Proofreader

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

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Die Wunder der Schweiz: Ein reiches historisches Erbe https://de.meetinghalfway.eu/2020/11/die-wunder-der-schweiz-ein-reiches-historisches-erbe/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/11/die-wunder-der-schweiz-ein-reiches-historisches-erbe/#respond Wed, 18 Nov 2020 16:56:11 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2064 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Im dritten und letzten Artikel dieser kurzen Serie stellen wir euch St, Gallen, die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, vor.

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Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Im dritten und letzten Artikel dieser kurzen Serie stellen wir euch St, Gallen, die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, vor.

Von Alessandra Ivaldi / 18.11.2020

In den vorherigen Artikeln dieser Serie haben wir die Städte von Schaffhausen und Stein am Rhein mit Hilfe unserer Fantasie erkundet, und dabei einen Halt am wunderschönen Rheinfall eingelegt. Nun ist es an der Zeit, unsere Reise mit dem letzten, sehr bekannten Ziel zu beenden: St. Gallen.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale im Barockstil, welche Teil einer weitläufigen und spektakulären religiösen Anlage ist. Zu diesem Komplex gehört auch eine prachtvolle Bibliothek, die etwa 170.000 Bände enthält, von denen einige sogar handgeschrieben und tausend Jahre alt sind! Das gesamte Gebiet gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. 

In der Bibliothek befindet sich der wunderschöne Rokokosaal der Schweiz, ein unerreichtes Meisterwerk, das nur mit den korrekten “Pantoffeln” besichtigt werden kann. Diese ermöglichen es, diesen magischen Ort zu erkunden, ohne dabei die prächtigen Fußböden mit Holzintarsien zu schädigen. Das Bibliothekspersonal verteilt die Pantoffeln vor dem Eintreten an die Besucher. 

Neben den sehr kostbaren und antiken Büchern können die Besucher auch eine ägyptische Mumie aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. und ein anderes, faszinierendes Objekt bewundern: Eine originalgetreue Kopie eines Globus aus dem 16. Jahrhundert. Dieser basiert auf einer der ersten Karten der Menschheitsgeschichte – das Original wurde gestohlen und befindet sich heute in Zürich.

Vergesst nach der Bibliothek nicht, die wundervolle Kathedrale aus dem Spätbarock zu besichtigen. Die imposante Fassade, die mit traumhaft schönen Dekorationen beeindruckt, ist nur ein Vorgeschmack auf die Pracht, die euch im im Inneren erwartet.

Der Name der Stadt entstammt dem legendären irischen Mönch St. Gallus, der hier im 7. Jahrhundert n. Chr. eine Wallfahrtskapelle gründete. Die bescheidene Kapelle wurde im Laufe der Zeit zu einer der größten Benediktinerabteien Europas, einem Zentrum der Macht und Kultur. Tatsächlich war der Abt viele Jahrhunderte lang auch Herr der Stadt und der angrenzenden Gebiete.

Der Legende nach soll der heilige Gallus einem hungrigen Bären ein Stück Brot gegeben haben, einem Tier, das damals eine gefährliche Bedrohung für die Dorfgemeinschaft darstellte. Um den heiligen Gallus für seine Großzügigkeit zu belohnen, half ihm der Bär beim Bau einer Kapelle des zukünftigen Klosters, indem er ihm das für diese harte Arbeit benötigte Holz brachte. Der Bär ist auch heute noch eines der Wahrzeichen der Stadt: In der gesamten Altstadt von St. Gallen findet man Statuen und andere Darstellung des Tieres.

In dieser Hinsicht ist die Altstadt wirklich schön, und die Behörden haben beschlossen, diese Schönheit zu schützen und erhalten, indem sie die gesamte Zone für den Verkehr gesperrt haben. Nehmt euch die Zeit für einen Besuch dieses faszinierenden Ortes, an dem sich wichtige Zeugnisse der reichen Vergangenheit St. Gallens mit dem pulsierenden Leben einer modernen Universitätsstadt vermischen. St. Gallen und seine Altstadt bieten viele verschiedenen Möglichkeiten für Besucher, die auf ihren Reisen nach Spaß suchen… Und damit ist unsere Reise durch die Wunder der Schweiz vorerst vorbei. Kennt ihr weitere Orte im Nordwesten dieses kleinen, aber faszinierenden Landes, die eurer Meinung nach einen Besuch wert sind? Lasst es uns wissen, indem ihr einen Kommentar auf der Meeting Halfway Website oder auf unseren sozialen Medien hinterlasst!

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Übersetzung

Martine Wilmes (Luxemburg)

Sprachen: Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch, ein bisschen Spanisch

Studium:  MA in englischer Literatur

Europa ist... interkulturelle Beziehungen aufzubauen

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Europäischer Tag der Sprachen und Zweisprachigkeit https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/europaeischer-tag-der-sprachen-und-zweisprachigkeit/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/europaeischer-tag-der-sprachen-und-zweisprachigkeit/#respond Tue, 27 Oct 2020 17:25:56 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2052 26. September 2001: Der Europarat und die Europäische Union haben den Internationalen Tag der Europäischen Sprachen eingeführt, um die sprachliche Vielfalt zu feiern und die Bürger zum Erlernen einer Fremdsprache zu motivieren.

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26. September 2001: Der Europarat und die Europäische Union haben den Internationalen Tag der Europäischen Sprachen eingeführt, um die sprachliche Vielfalt zu feiern und die Bürger zum Erlernen einer Fremdsprache zu motivieren.

Von Giulia Barjona / 27.10.2020

Das Erlernen einer Sprache bietet die Möglichkeit, eine neue Kultur zu entdecken, und sich mit dieser auseinanderzusetzen. Es geht darum, sich den Herausforderungen des Lernens zu stellen, und einen Teil des Gehirns weiterzuentwickeln, der normalerweise nur begrenzt benutzt wird.

Viele Kinder lernen bereits von Geburt an mehr als nur eine Sprache: Sie sind zweisprachig. Aufgrund von Forschungs- und Recherchearbeit  hat sich diese Definition  im Laufe der Jahre verändert, und Mythen wurden aufgeklärt.

Zunächst einmal hat hat die Erfahrung gezeigt, dass die Hälfte der Welt zweisprachig ist. Das heißt, dass es Länder gibt, in denen es innerhalb der Familie zur Gewohnheit, und manchmal sogar zur Regel wird, zwei oder mehr Sprachen zu sprechen. Darüber hinaus sind Schulen, in denen das Erlernen einer Fremdsprache einen festen Platz im Lehrplan hat, ebenfalls weit verbreitet.

Zweitens wird heutzutage das Wort zweisprachig verwendet, um Menschen zu bezeichnen, die in ihrem Alltag regelmäßig zwei Sprachen verwenden. Andererseits hat sich die Erwartung, dass eine zweisprachige Person beide Sprachen problemlos beherrscht, weiterentwickelt: Sie kann zum Beispiel einen Akzent haben, oder die Fremdsprache nur in bestimmten Situationen oder abgestimmt auf spezifische Aktivitäten, welche in jedem Sozialbereich unterschiedlich sind, beherrschen. 

Drittens haben Forscher falsche Überzeugungen, wie zum Beispiel der Glaube, dass Zweisprachigkeit eine Ursache für Sprachverzögerung und Sprachbeeinträchtigung sei, beseitigt. Insbesondere haben sie festgestellt, dass es eine Vielzahl an Vorteilen für Kinder gibt. Die Probanden konnten beispielsweise zwischen verschiedenen Lauten unterscheiden, sie waren geistig flexibler, und ihre Gedanken waren komplexer. Darüber hinaus trägt eine ausgeprägtere neuropsychologische Entwicklung dazu bei, das Konzentrationsniveau und die Intuition zu verbessern, und hilft bei der Vorbeugung gegen Alzheimer.

Warum sollte man sich also nicht auf das Studium einer neuen Sprache oder die Verwendung und Vertiefung einer bereits erlernten Fremdsprache einlassen?

Autorin

Giulia Barjona (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Französisch 

Studium:  Erziehungswissenschaft

Europa ist... eine riesige Inspirationsquelle

Übersetzerin

Martine Wilmes (Luxemburg)

Sprachen: Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch, ein bisschen Spanisch

Studium:  MA in englischer Literatur

Europa ist... interkulturelle Beziehungen aufzubauen

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Die Wunder der Schweiz: Die Entdeckung eines versteckten Schatzes https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/die-wunder-der-schweiz-die-entdeckung-eines-versteckten-schatzes/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/die-wunder-der-schweiz-die-entdeckung-eines-versteckten-schatzes/#respond Tue, 13 Oct 2020 20:30:07 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2037 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Heute werden wir euch die Existenz eines fabelhaften Schatzes verraten, der am Ufer des Rheins liegt und von der lokalen Gemeinschaft gut gehütet wird.

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Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Heute werden wir euch die Existenz eines fabelhaften Schatzes verraten, der am Ufer des Rheins liegt und von der lokalen Gemeinschaft gut gehütet wird.

Von Alessandra Ivaldi / 13.10.2020

Der erste Artikel unserer kurzen Serie über die “Wunder der Schweiz” hat uns nach Schaffhausen geführt. Dort haben wir die Altstadt und das Rheinufer mit dem spektakulären Rheinfall, wo die Kraft der Natur sogar bei den am wenigsten empfindlichen Besuchern für Erstaunen sorgt, bewundert.

Etwa 20 Minuten von Schaffhausen entfernt befindet sich ein Dorf, in dem sich ein sehr wertvoller Schatz versteckt. Dieses kann mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Das Dort heißt Stein am Rhein und bildet die Stelle an der der Bodensee und der Rhein zusammentreffen. 1972 bekam es den Wakkerpreis – eine Anerkennung, welche der Schweizer Heimatschutz jeder Jahr einer schweizerischen Gemeinde vergibt, die sich für die Erhaltung und die Entwicklung des architektonischen Erbes einsetzt. Stein am Rhein war die erste Gemeinde, die einen solchen Preis bekommen hat. Sicherlich würde keine andere Stadt diese Anerkennung mehr verdienen als dieses wundervolle mittelalterliche Dorf. Insbesondere die  Altstadt von Stein am Rhein wird euch sprachlos machen.

Trotz der begrenzten Dimensionen – man kann in kurzer Zeit Stein am Rhein zu Fuß erkunden – könnte man einen ganzen Tag unter den Gebäuden der Altstadt verbringen und dabei die Einzelheiten ihrer Fassaden bewundern. Selbst bei einer erneuten Erkundung der Altstadt am darauffolgenden Tag würde man noch einige neue, überraschende Details herausfinden! Diese Gebäude sind einzigartig. Es scheint, als könnten die großartigen Fresken mit ihren dekorierten und farbenfrohen Fassaden die Besucher in eine fabelhafte Welt führen – weit entfernt vom chaotischen alltäglichen Leben.

Es ist kein roter Faden erkennbar, der die Geschichten verbindet, die die Fresken dieser Gebäude darstellen. Jedes Haus ist ein Universum in sich selbst. Die Namen der verschiedenen Gebäude entstammen den Verzierungen, die sie kennzeichnet. Das Haus zur Sonne wurde beispielsweise wegen der Legende in seiner Fassade so benannt. Dort kann man Alexander den Großen und den Philosophen Diogenes sehen. Im Fresko werden sie von den langen Strahlen einer Sonne erleuchtet, die ein menschliches Gesicht hat und Alexander und Diogenes anguckt.

Die Legende besagt, dass der große Anführer den berühmten Philosoph würdigen wollte und ihm anbot, Diogenes einen Wunsch zu erfüllen. Diogenes wohnte in einem Faß als extremes Beispiel seiner Verpflichtung für Selbstkontrolle und Selbstversorgung. Deshalb musste Alexander das Faß betreten, um mit ihm zu sprechen. Dabei verdeckte er mit seinem Körper die Sonnenstrahlen, die das “Haus” des Philosophen erleuchteten. Als Wunsch bat Diogenes Alexander den Großen darum, dass der mächtige König “aus seinem Licht herausstehe”.

Ein anderes bemerkenswertes Gebäude ist das Haus zum roten Ochsen. Der Name einer der ältesten Tavernen der Schweiz entstammt selbstverständlich dem Tier, das sich unter den zahlreichen Details an den Wänden dieses Gebäudes befindet.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, Stein am Rhein zu besuchen, könnt ihr das älteste Fresko der Schweiz bewundern. Erkennen könnte ihr das Fresko an dem weißen Adler, der darauf dargestellt ist. Das Gebäude wird – wenig verwunderlich – Haus zum weißen Adler genannt. Das Fresko stammt aus den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts und stellt Bilder aus den Geschichten vom Dekameron des italienischen Poets Giovanni Boccaccio und aus den Gesta Romanorum, einer Sammlung von Anekdoten und Erzählungen aus dem 13.-14. Jahrhundert, dar.

Die Liste der Sehenswürdigkeiten, die ihr mit einem einfachen Spaziergang durch die  Altstadt von Stein am Rhein bewundern könnt, ist unendlich. Das Dorf hat nicht nur wegen seiner wunderschönen Altstadt den Wakkerpreis gewonnen. Eins seiner Museen, das Museum Lindwurm (Bezeichnung für eine legendäre Kreatur der Vergangenheit, vergleichbar mit einem Drachen), wurde nämlich 1995 als “Europäisches Museum des Jahres” anerkannt. Ihr könnt dieses Museum anhand der Drachenfigur erkennen, die fast überall im Umfeld dieses Gebäudes dargestellt wird.  Im Museum wird das Leben der Mittelschicht im 19. Jahrhundert dargestellt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das  Kloster St. Georgen, welches den Rhein überblickt. Es handelt sich um ein Benediktinerkloster mit einer Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Seine gut erhaltenen Zimmer enthalten ein Geschichtsmuseum.

Unsere imaginäre Reise durch den Nordosten der Schweiz geht weiter: Mit dem nächsten Artikel erreichen wir die berühmte Stadt von Sankt Gallen.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Korrektur

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

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Kohäsionspolitik und Covid-19: Die Coronavirus Response Investment Initiative https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/kohaesionspolitik-und-covid-19-die-coronavirus-response-investment-initiative/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/10/kohaesionspolitik-und-covid-19-die-coronavirus-response-investment-initiative/#respond Sat, 03 Oct 2020 21:37:11 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2042 “Kohäsionspolitik” heißt die Strategie der EU, um eine gleichmäßige Entwicklung aller europäischen Regionen zu fördern. Ihr Ziel ist es deshalb, den ökonomischen und sozialen Zusammenhalt zu stärken und Ungleichheiten innerhalb der Regionen zu reduzieren. In den Jahren von 2014 bis 2020 erhielt die Kohäsionspolitik (auch Regionalpolitik genannt) zirka 32,5 % des gesamten EU-Haushalts.

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“Kohäsionspolitik” heißt die Strategie der EU, um eine gleichmäßige Entwicklung aller europäischen Regionen zu fördern. Ihr Ziel ist es deshalb, den ökonomischen und sozialen Zusammenhalt zu stärken und Ungleichheiten innerhalb der Regionen zu reduzieren. In den Jahren von 2014 bis 2020 erhielt die Kohäsionspolitik (auch Regionalpolitik genannt) zirka 32,5 % des gesamten EU-Haushalts.

Von Milena Parotti / 3.10.2020

Die finanziellen Grundpfeiler der Regionalpolitik sind drei Fonds aus den europäischen Struktur- und Investmentfonds (ESIF): Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF) und der Kohäsionsfonds (KF).

Im Gegensatz zu anderen Sorten europäischer Fördergelder (Direktförderung) basiert diese Politik auf dem Subsidaritätsprinzip, dessen Ziel es ist, sicherzustellen, dass Entscheidungen so bürgernah wie möglich getroffen werden: von Mitgliedstaaten, Regionen und Städten. Das bedeutet, dass jeder Staat alle sieben Jahre eine gewisse Fördersumme, abhängig von dessen BIP, erhält und dafür einem Partnerschaftsabkommen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission zustimmt. Danach setzt jede Region ein “operationelles Programm” auf, das heißt einen detaillierten Plan, um zu erklären, wie die ESIF während dieser sieben Jahre verwendet werden sollen.

Das mag kompliziert erscheinen, aber es ist eine effiziente und gerechte Methode, um sicherzustellen, dass jede Region ihr Geld in wirkliche wichtige Dinge investiert.

Als sich Covid-19 im März 2020 in Europa auszubreiten begann, beschloss die Europäische Kommission, sich dieses finanzielle Instrument in ihrer ersten Reaktion auf den Notfall zunutze zu machen. Der EFRE wurde für Gesundheitsausgaben und kleine bis mittlere Unternehmen eingesetzt. Der ESF wurde stattdessen für Smart-Working, Lohnsubventionen, E-Learning und vieles andere auf dem Arbeitsmarkt verwendet.

Vor allem jedoch wurden Beschränkungen aufgehoben, damit Regionen die verbleibenden Fördermittel für die Pandemie ausgeben konnten. Die Vereinfachung bürokratischer Vorgänge half den Regionen dabei, ihre Ressourcen für den Notfall umzuverteilen, als die Mitgliedsstaaten immer noch weit entfernt von einer Einigung hinsichtlich des Europäischen Aufbauplans 

Diese Maßnahmen wurden im April 2020 als Coronavirus Response Investment Initiative (CRII) und Coronavirus Response Investment Initiative Plus (CRII+) lanciert, unterstützt vom Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat und dann vom REACT-EU-Paket ergänzt.

Nach Elisa Ferreira, Beauftragte für Zusammenhalt und Reformen, „nutzen die Mitgliedstaaten drei Monate nach Annahme von CRII+ und einer bevorstehenden Einigung zum REACT-EU-Paket die vom Kohäsionsfonds zur Verfügung gestellten flexiblen Möglichkeiten und Mittel voll aus, um die am schwersten Betroffenen zu unterstützen: die Arbeitskräfte im Gesundheitswesen und Krankenhäuser, KMUs und Arbeitnehmer*Innen. […] CRII hat Notfallhilfe dort geleistet, wo sie am meisten gebraucht wurde. Es gibt großartige Beispiele für die Mobilisierung von Fördergeldern und umgesetzten Maßnahmen in vielen Städten und Regionen in ganz Europa.“

Ein Beispiel: Bulgarien hat 20 Millionen Euro an Geldern aus dem Kohäsionspolitikfonds umverteilt, um die Gegenmaßnahmen des Gesundheitswesens gegen den Ausbruch des Coronavirus zu fördern. Die meisten EU-Mitgliedstaaten haben dasselbe getan. Neugierig geworden? Hier kannst du weitere Informationen und Beispiele finden:

https://ec.europa.eu/regional_policy/en/newsroom/coronavirus-response/

Autorin

Milena Parotti (Italy)

Studium: Öffentliche und politische Kommunikation

Sprachen: Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch

Europa ist… eine große Familie, in der Unterschiede Stärken sind.

Übersetzer

Birger Niehaus (Deutschland)

Studium: Deutsch / Skandinavistik

Sprachen: Deutsch, Englisch, Schwedisch, ein bisschen Isländisch und Finnisch

Europa ist … dieses Fleckchen zwischen Alaska und Västerås.

Blog: anseranser.blog

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Die Wunder der Schweiz: Schaffhausen und der Rheinfall https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/die-wunder-der-schweiz-schaffhausen-und-der-rheinfall/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/die-wunder-der-schweiz-schaffhausen-und-der-rheinfall/#respond Wed, 26 Aug 2020 16:49:38 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2033 Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Meeting Halfway nimmt euch mit auf eine imaginäre Entdeckungsreise durch den Nordosten der Schweiz, welcher an Deutschland grenzt.

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Die Schweiz ist ein ziemlich kleiner Staat. Trotzdem bietet sie zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Meeting Halfway nimmt euch mit auf eine imaginäre Entdeckungsreise durch den Nordosten der Schweiz, welcher an Deutschland grenzt.

Von Alessandra Ivaldi / 26.8.2020

Unsere Reise beginnt in Schaffhausen, dem Hauptort des gleichnamigen Kantons, an der nördlichsten Ecke der Schweiz, den Ufern des Rheins und nicht weit entfernt von der deutschen Grenze. Die Stadt entstand an diesem Ort insbesondere aufgrund dieses nahegelegenen Flusses, der Güterverkehr ermöglichte, jedoch auch zu einem schwierig zu lösenden Problem führte: Denn nicht weit davon entfernt, befindet sich  der Rheinfall, der größte Wasserfall Europas, der mit den Schiffen unpassierbar ist. Um den Rheinfall zu überschreiten, benötigt man einen sicheren Hafen, in welchem die Waren, die entlang des Flusses bis hierher transportiert werden, hinterlegt werden können. Deshalb entstand die heutige Stadt Schaffhausen. Damals diente sie als Entladeort für die Händler auf dem Rhein. Heute ist sie eine sehr beliebte Destination, nicht nur für europäische Touristen. Nicht weit vom Schwarzwald und Bodensee entfernt und umgeben von eindrucksvollen Rebflächen, stellt Schaffhausen ein perfektes Ziel für spannende Ausflüge oder Aufenthalte dar.

Die Festung Munot

Die beeindruckende Festung Munot erhebt sich über der Altstadt und ist eines der Hauptsymbole von Schaffhausen. Sie wurde im 16. Jahrhundert, in der turbulenten Periode der Reformation, gebaut. Jeden Abend um 21 Uhr lässt ein Wachmann, der im Turm der Festung wohnt, eine Glocke läuten. Die Glockenschläge betonten in der Vergangenheit die Schließung der Tore der Stadt.

Die Altstadt Schaffhausens beeindruckt mit ihren nach dem traditionellen Stil dieser Schweizer Region bemalten Fassaden sowie ihren großzügig dekorierten Balkonen. Besonders hervorzuheben sind hier die herrliche Fassade des Haus zum Ritter, die durch Renaissancefreskomalereien, die Aspekte der ritterlichen Tradition illustrieren, dekoriert wurde oder das Portal der Schmiedstube, welches vor dem Haus der alten Schmiedezunft liegt und durch den barocken Stil sowie die berufsspezifischen Dekorationen gekennzeichnet ist.

Das Haus zum Ritter
Die Schmiedstube

Das Herz der Stadt ist der Fronwagplatz, welcher bereits im Mittelalter einen Marktplatz darstellte und insbesondere aufgrund seiner Brunnen aus dem 16. Jahrhundert bekannt ist, auf denen die Statuen eines Landsknechts und eines Mohrenkönigs sitzen. Von diesem Platz aus ist es möglich, die Fußgängerzone mit ihren unterschiedlichen Geschäften, welche Shopping-Fans begeistern, zu besuchen. 

Auch das Kloster Allerheiligen muss man gesehen haben. In seinem Hof befindet sich die sogenannte Schillerglocke aus dem Jahre 1486. Ihr Name geht auf den berühmten Schriftsteller Friedrich Schiller, der während seines  Aufenthalts in Schaffhausen vom Klang der Glocken dieses Klosters dazu inspiriert wurde, das Lied von der Glocke zu schreiben. Das Kloster umfasst eine Kirche aus dem 11.-12. Jahrhundert und ein Museum, das verschiedene prähistorische und mittelalterliche Artefakte sowie eine Sammlung von Skulpturen und Gemälden schweizerischen Ursprungs enthält.

Der Fronwagplatz

Nach dem Besuch in Schaffhausen muss man unbedingt einen Ausflug zum wunderschönen Rheinfall machen, der nur 4 Kilometer von der Stadt Schaffhausen entfernt liegt. Wenn ihr gerne wandert, dann könnt ihr den Fall auch zu Fuß erreichen, indem ihr dem ausgeschilderten Weg folgt, welcher in der Altstadt Schaffhausens beginnt.

Wie bereits ausgeführt, handelt es sich dabei um den größten Wasserfall Europas, mit einer Breite von 150 Metern und einer Höhe von 23 Metern. Ich empfehle euch, eine aufregende Exkursion vorzubereiten oder euch auf einen Bootsausflug auf dem Rhein einzulassen, damit ihr die Schönheit des Wasserfalls aus der Nähe bewundern könnt. Auf jeden Fall werdet ihr vom unglaublichen Anblick der Natur nicht enttäuscht!

In der Mitte des Flusses, am Fuße des Wasserfalls, erhebt sich ein mächtiger Fels, der seit Jahrtausenden die Gewalt des Wassers übersteht und auf dem eine Aussichtsplattform gebaut wurde. Die Plattform kann per Boot erreicht werden. Von dort aus können die Besucher den wunderschönen Rheinfall aus nächster Nähe bewundern.

Zum Schluss zeigt sich das Schloss Laufen über den Rheinfall. Die mittelalterliche Festung ist heutzutage für Touristen geöffnet, bietet einen einzigartigen Ausblick und lädt zum Entspannen und Genießen über dem Wasserfall ein..

Und wenn euch das alles noch nicht genug ist, dann reist weiter mit uns und  unserem nächsten Artikel über die Wunder der Schweiz! Die nächste Etappe ist Sankt Gallen und die fabelhafte Stadt Stein am Rhein.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Korrektur

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

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WENN MAYOTTES ASYLBEWERBER*INNEN ZU ALLTAGSHELD*INNEN WERDEN https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/wenn-mayottes-asylbewerberinnen-zu-alltagsheldinnen-werden/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/08/wenn-mayottes-asylbewerberinnen-zu-alltagsheldinnen-werden/#respond Fri, 21 Aug 2020 07:20:16 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2022 In Mayotte, Frankreichs jüngstem Überseedepartement im Indischen Ozean, war das tägliche Leben für Asylsuchende zwischen verwehrten Rechten, Diskriminierung und nicht enden wollender Bürokratie von Anfang an eine Herausforderung. Die strengen Ausgangsbeschränkungen der Regierung während der Covid-19-Pandemie haben ihre prekäre Situation noch verschärft. Statt ihre Situation zu bedauern, beschlossen zwei Asylsuchende jedoch, anderen zu helfen und ihre Geschichten zu erzählen.

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In Mayotte, Frankreichs jüngstem Überseedepartement im Indischen Ozean, war das tägliche Leben für Asylsuchende zwischen verwehrten Rechten, Diskriminierung und nicht enden wollender Bürokratie von Anfang an eine Herausforderung. Die strengen Ausgangsbeschränkungen der Regierung während der Covid-19-Pandemie haben ihre prekäre Situation noch verschärft. Statt ihre Situation zu bedauern, beschlossen zwei Asylsuchende jedoch, anderen zu helfen und ihre Geschichten zu erzählen.

Von Celina Wald, Elena Iwanski, Malek S, Pierre, Stéphanie-Fabienne Lacombe / 21.8.2020

Malek ist 30 Jahre alt, hat einen Master-Abschluss in Englisch und Linguistik und sieht sich aktuell mit einem Durcheinander konfrontiert, mit dem er nicht gerechnet hatte, als er 2019 beschloss, in Mayotte Asyl zu beantragen. Er und seine beiden Zimmergenossen müssen ihr Zimmer bis Ende des Monats verlassen. Infolge der Ausgangsbeschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie konnten sie ihre Miete nicht zahlen, und ihr Vermieter scheint inzwischen die Geduld verloren zu haben.

Der Boden des winzigen Zimmers in Mamoudzou, der Hauptstadt von Mayotte, ist mit bemalten Fliesen ausgelegt. Darauf liegen stellenweise einige Decken und Kissen: drei improvisierte Schlafplätze. Ein kleiner Schrank und ein schäbiges Sofa wurden von früheren Mieter*innen zurückgelassen, die in Mayotte, einem französischen Überseedepartement, Asyl beantragt hatten. Ebenso wie Malek. Der junge Mann aus dem Jemen versucht, den Kopf nicht hängen zu lassen, aber manchmal ist er von den Auswirkungen der Ausgangssperre schlichtweg überwältigt. “Ich habe das Gefühl, die verbleibenden Tage meines Lebens zu zählen”, beginnt er Anfang Mai unseren Videoanruf.

Derzeit sind 2434 Fälle von Covid-19 auf der Insel bestätigt worden. Die von der französischen Regierung erlassenen Verordnungen halten die Bewohner*innen der Überseedepartements in ihren Häusern. Im Falle von Asylsuchenden in Mayotte bestehen diese jedoch oft nur aus einem einzigen Raum, den sie mit anderen teilen, oder aus winzigen Hütten aus Blech.

Photo: Elena Iwanski

Mayotte: ein Ort mit zunehmenden Asylanträgen

Mayotte, eine Insel auf dem Komoren-Archipel zwischen Madagaskar und Mosambik, wurde 2011 zunächst als Überseedepartement Frankreichs und 2014 als ein Gebiet in äußerster Randlage der EU anerkannt. Aufgrund seiner geografischen Lage erhält Mayotte zunehmend Asylanträge von den Komoren, aber auch aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC), Burundi, Ruanda sowie aus Syrien, Jemen und Kamerun. Im Jahr 2018 wurden offziellen Berichten zufolge insgesamt 809 Asylgesuche auf der Insel registriert.

Die meisten Antragsteller*innen sind sich der prekären Situation der Asylsuchenden in Mayotte sowie der Gefahr, langfristig auf der Insel gestrandet zu sein, nicht bewusst. „Ich glaubte, in Mayotte die gleichen Rechte zu haben wie Asylsuchende in anderen Teilen der EU“, erklärt Malek, der sich vor der Reise im Internet informierte. Welche Information ihm allerdings fehlte: die große Diskrepanz zwischen dem französischen Festland und Mayotte, wenn es um das Durchsetzen der Rechte von Asylsuchenden geht.

Ein Teil der EU, in dem die Rechte Asylsuchender missachtet werden

Maleks Reise vom Jemen nach Mayotte dauerte fast zwei Monate und kostete ihn einige tausend Dollar. Wegen der restriktiven Visabestimmungen für Jemenit*innen hatte er nach mehreren Flügen keine andere Wahl, als mit dem Boot von Madagaskar auf die Komoren überzusetzen. „Diese 26 Stunden waren die gefährlichste Situation, der ich in meinem Leben je ausgesetzt war“, beschreibt er die Fahrt auf dem winzigen Segelboot mit 20 Personen an Bord, die alle auf eine sicherere Zukunft hofften.

Bei ihrer Ankunft waren die Asylsuchenden auf sich allein gestellt. Malek wusste, dass Solidarité Mayotte, eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Mamoudzou, Hauptakteur hinsichtlich der Unterstützung von Asylbewerber*innen auf der Insel ist. Da er ihre Kontaktdaten vorsorglich notiert hatte, wandte er sich an ihr Büro. Solidarité Mayotte bietet in erster Linie Hilfe bei bürokratischen Abläufen und gewährt Asylsuchenden eine kleine finanzielle Unterstützung. Die Organisation verfügt sogar über ein paar Unterkünfte, die für die Zahl der ankommenden Menschen jedoch nicht ausreichen. „Im Grunde genommen habe ich mir selbst geholfen“, berichtet Malek, der in einer Moschee Unterschlupf suchte, wo er die ersten 15 Tage verbrachte.

Theoretisch gilt in Mayotte das gleiche Asylgesetz wie auf dem französischen Festland. In Frankreich haben registrierte Asylsuchende das Recht auf eine Unterkunft, finanzielle Unterstützung sowie medizinische Versorgung und können nach sechs Monaten eine Arbeitserlaubnis beantragen. Faktisch werden den Asylsuchenden in Mayotte diese Rechte jedoch systematisch verweigert: Die Behörden stellen keine Unterkunft zur Verfügung und das Anmieten eines Zimmers ist ohne offizielle Dokumente oft unmöglich. Arbeitserlaubnisse sind in der Realität fast nicht zu bekommen und ein vergleichbares System finanzieller Unterstützung gibt es auf der französischen Insel nicht. Solidarité Mayotte hat diese sehr besorgniserregende Situation bereits in ihrem ersten Tätigkeitsbericht von 2008 angeprangert. Seitdem hat sich nichts geändert.

Dokumente beschaffen – ein umständlicher Prozess…

Pierre [1], ein politischer Flüchtling aus Burundi, der vor ein paar Jahren in Mayotte ankam, suchte anfangs ebenfalls Zuflucht in einer Moschee, bevor er eine andere Bleibe fand. „Am Anfang muss man sich hier wirklich allein durchschlagen und neu gewonnene Freund*innen um Hilfe bitten“, sagt er heute. „Gib niemals auf“ – das ist in dieser Zeit zu seinem Mantra geworden.

Malek und Pierre wurde nicht nur jegliche Unterstützung verweigert, auch der bürokratische Prozess erwies sich deutlich schwieriger als auf dem europäischen Kontinent. Es dauerte fast ein Jahr, bis Malek eine erste Anhörung bei OFPRA, dem französischen Amt zum Schutz von Asylsuchenden und Staatenlosen, erhielt. OFPRA ist für alle Asylanträge zuständig, die bei der französischen Departementverwaltung, sowohl auf dem Festland als auch in den Überseegebieten, gestellt werden. In Mayotte verfügt OFPRA jedoch über keinen ständigen Sitz, weshalb Malek auf die Ankunft der OFPRA-Delegation warten musste. Diese reist einmal jährlich nach Mayotte, um ihre Untersuchungsmission durchzuführen.

„Ich bitte die französische Regierung, den Menschen in Mayotte zu helfen und das Bewerbungsverfahren zu verbessern, damit die Menschen nicht so lange auf ihre Papiere warten müssen“, verlangt Pierre. In der Tat erfordert das gesamte Verfahren lange Wartezeiten, die oft mit wiederholtem Anstehen vor der „Präfektur“ verbunden sind, der Institution des Departements, die die Anmeldungen bearbeitet. Termine können zwar online vereinbart werden, sind aber nur auf ein Datum und auf keine bestimmte Uhrzeit festgelegt. Um sich Gehör zu verschaffen, ist eine frühe Anreise erforderlich, was wiederum zu einer langen Schlange vor der „Präfektur“ führt. Da die Online-Einreichung von Dokumenten nicht möglich ist, muss man dieses Verfahren im Zweifelsfall sogar mehrmals durchlaufen, sollte etwas fehlen. Hinzu kommt, dass eine kurzfristige Absage lang erwarteter Anhörungen vor dem Nationalen Asylgericht (CNDA) aufgrund infrastruktureller Probleme wie Stromausfällen keine Seltenheit ist. Die Anhörungen finden gewöhnlich per Videoanruf statt, da auch diese Institution in Mayotte nicht ständig präsent ist.

Photo: Elena Iwanski

Die Zeit überbrücken: Von Geduld und Tatendrang

Für Malek bedeutete dieses Verfahren elf Monate voller Unsicherheit, in denen er nicht arbeiten durfte. Während der ersten sechs Monate, in denen ein Fall von OFPRA bearbeitet wird, ist es unmöglich, eine Arbeitserlaubnis zu erhalten – und es ist grundsätzlich ein langwieriger Prozess. Keine sinnvolle Beschäftigung zu haben bezeichnet Malek als „langsamen Tod“. Deshalb begann er, sich freiwillig für andere zu engagieren. Da sich Malek der Bedeutung und des Mangels an emotionaler und praktischer Unterstützung für Asylsuchende bewusst ist, hilft er nun anderen Asylbewerber*innen, die in Mayotte ankommen. Als Übersetzer begleitet er sie ins Krankenhaus oder bei Behördengängen – und hilft, wo immer er kann.

Einerseits fehlt es Mayotte an qualifiziertem Personal für seinen defizitären Gesundheitssektor und die überfüllten öffentlichen Schulen. So erreichen die Ausgaben Frankreichs pro Schüler*in in Mayotte beispielsweise nur zwei Drittel von dem, was der Staat für eine*n Schüler*in auf dem Festland ausgibt. Andererseits bringen Ankommende oft die erforderlichen akademischen Qualifikationen mit, dürfen diese aber nicht nutzen. Stattdessen sind sie gezwungen, sich dem informellen Sektor zuzuwenden, werden anfällig für Ausbeutung und erwirtschaften ihr Einkommen als Straßenverkäufer*innen, Haushaltshilfen oder Arbeiter*innen auf Baustellen. „Im Jemen war ich Akademiker – in Mayotte verkaufte ich Zwiebeln“, sagt Pierre. Paradoxerweise wurde er häufig von seiner Kundschaft beschuldigt, aus seinem Land geflohen zu sein, um den Reichtum Mayottes auszunutzen.

Das gesellschaftliche Umfeld von Mayotte ist zweifellos alles andere als einladend. Malek erlebte einige verbal anstößige Begegnungen mit den Einwohner*innen, ist aber allgemein davon überzeugt, dass „die Mahorianer*innen gut sind“. Pierre hat andere Erfahrungen gemacht: Seinem Asylgesuch wurde stattgegeben und er hat in Mayotte eine Stelle gefunden. Dennoch leidet er unter Rassismus und plant, die Insel wieder zu verlassen: „Einige Mahorianer*innen sind der Meinung, dass wir kein Recht haben, hier zu leben.“ Mayotte hat die höchste Arbeitslosenquote in der EU, während niedrige Löhne in Verbindung mit hohen Lebenshaltungskosten zusätzlichen Druck auf die Einwohner*innen ausüben. Diese alltäglichen Herausforderungen sind einer der Gründe für die teils negativen Reaktionen der Mahorianer*innen auf die Einwandernden. Und als ob die administrativen und sozialen Widrigkeiten nicht schon genug gewesen wären, „kam im März 2020 das Chaos“, führt Malek fort.

Photo: Elena Iwanski

Zunehmende Probleme im Zusammenhang mit den Einschränkungen durch Covid-19

Tatsächlich haben Frankreichs strenge Vorschriften als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie die Schwächsten in Mayotte am härtesten getroffen. 40% der Bevölkerung leben in Blechhütten, wo der Zugang zu sanitärer Infrastruktur nicht gewährleistet ist. 30% aller Häuser haben kein fließendes Wasser. Für Asylsuchende ist die Situation besonders heikel. Die strengen Corona-Maßnahmen von Präsident Macron berauben die Menschen der Möglichkeit, ein tägliches Einkommen zu erwirtschaften, was die Einhaltung der Vorschriften beinah unmöglich macht. Oder wie Malek es ausdrückt: „Draußen tobt das Virus, drinnen sucht uns das Virus namens Hunger heim. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass Covid-19 vor allem Menschen im Alter von 55-60 Jahren tötet, aber Armut und Hunger unterscheiden nicht zwischen den Altersgruppen. Allerdings betreffen sie weder Politiker*innen noch wohlhabende Menschen, sodass diese Bedrohungen systematisch übersehen werden.“

Pierre kommentiert die Unfähigkeit der französischen Behörden so: „Das ist eine Ungerechtigkeit! Die Regierung weiß von unserer Existenz, sobald wir unsere Papiere beantragen. Aber einige Menschen sind einfach vergessen worden“. Die Asylsuchenden wurden bei der öffentlichen Verteilung von Lebensmitteln in der Tat übersehen. An Polizeipräsenz mangelt es auf der Insel nicht. Mit dem Verstoß gegen die Ausgangsbeschränkungen geht daher das Risiko einer Geldstrafe einher. Malek beobachtet: „Die meisten Menschen halten sich an die Beschränkungen, aber andere beachten sie nicht. Sie können nicht mit gefesselten Händen zu Hause bleiben und sich ihrem Schicksal ergeben“.

Ebenso wie Malek entschied Pierre sich zu helfen. Mithilfe von Freund*innen und Verwandten im Ausland baute er ein internationales Netzwerk auf, das Gelder sammelt, um Nahrungsmittel für die Bedürftigen kaufen und verteilen zu können. „Die Menschen hatten ihre Hoffnung verloren, aber die Hilfsaktion hat sie ihnen zurückgegeben. Jetzt können sie wieder leben – dank der Hilfe von Menschen, die sie nicht einmal kennen. Es scheint für sie wie ein Wunder zu sein.“ Nichtsdestotrotz bleiben sie auf die Hilfe von Pierre und seinem Netzwerk angewiesen, zumindest für die Dauer der Ausgangssperre.

Photo: Elena Iwanski

Die Hilfsaktion hat viele Asylsuchende in allerletzter Minute erreicht, aber die grundsätzlichen Probleme bleiben dieselben. Während Präsident Macron die Beschränkungen auf dem Festland langsam (und eine Woche später auch in Mayotte) aufhebt, hat Covid-19 die bestehenden Ungleichheiten weiter verschärft.

„Wir sind nicht nach Mayotte gekommen, um uns zu amüsieren. Wir haben unsere Heimatländer verlassen, weil wir dort mit vielen Problemen konfrontiert waren. Um unser Leben zu retten, mussten wir unser altes Leben hinter uns lassen“, erklärt Pierre. Er wird die Verteilung der Lebensmittel fortsetzen, bis sich die Lage stabilisiert hat.

Auch Malek setzt seine ehrenamtliche Arbeit als Übersetzer fort, während er auf eine positive Entscheidung von OFPRA wartet, und darauf, dass seine Familie sich ihm anschließt. „Die Internetverbindung in den Dörfern im Jemen ist so schlecht, dass ich nicht einmal Videogespräche führen kann, um meine Frau und meine Tochter zu sehen“, bemerkt er. Seine größte Hoffnung ist es, sich endlich niederzulassen und zu arbeiten: „Es spielt keine Rolle, ob es in Mayotte, La Réunion oder auf dem europäischen Festland sein wird. Alles, was ich will, ist in Frieden zu leben“.

Kurz bevor er sein Zimmer verlassen musste, hat Malek glücklicherweise eine andere provisorische Unterkunft gefunden. Es ist zwar nur ein Zimmer im Souterrain, aber immerhin ist es erschwinglich und bietet ihm ein Dach über dem Kopf – ein Hoffnungsschimmer in schwierigen Zeiten.

Dieser Artikel wurde zuerst bei treffpunkteuropa.de veröffentlicht. treffpunkteuropa.de ist das Magazin der Jungen Europäischen Föderalisten. Die dort erscheinenden Inhalte werden auch in französischer, englischer und deutscher Sprache veröffentlicht.

Der Beitrag WENN MAYOTTES ASYLBEWERBER*INNEN ZU ALLTAGSHELD*INNEN WERDEN erschien zuerst auf MH Deutsch.

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Möchten Sie eine Tasse Kaffee? https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/moechten-sie-eine-tasse-kaffee/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/moechten-sie-eine-tasse-kaffee/#respond Mon, 20 Jul 2020 12:15:47 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2011 Alles, was ihr über italienischen Kaffee wissen solltet: Die enorme Vielfalt dieses Getränks und seine legendäre Geschichte: Von einem Kampf der Religionen und einem naschhaften Papst…

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Alles, was ihr über italienischen Kaffee wissen solltet: Die enorme Vielfalt dieses Getränks und seine legendäre Geschichte: Von einem Kampf der Religionen und einem naschhaften Papst…

Von Alessandra Ivaldi / 20.7.2020

Was ist Kaffee? Zunächst mal ein weltberühmtes Getränk, das jede Nation auf seine eigene Weise konsumiert. Beim Kaffeetrinken unterscheiden sich die Nationen voneinander. In der italienischen Kultur ist Kaffee ein wesentlicher Teil des Alltags und sein Konsum stellt ein echtes Ritual dar. Ein guter Kaffee weckt uns morgens und macht unseren Tag besser. Dagegen sind wir mit einem schlechten Kaffee schlecht gelaunt und gereizt. In Italien trinkt man Kaffee nicht nur zum Frühstück. Die Italiener trinken nämlich jeden Tag mehrmals Kaffee, obwohl Ärzte davon abraten. 

Eine weitere Besonderheit, welche die Italiener vom Rest der Welt unterscheidet, ist mit der Vielfalt der von ihnen erfundenen Kaffeesorten verbunden. Wenn ihr in ein Café in Italien eintretet, dann findet ihr sicherlich zu jeder Tageszeit mehrere Personen, die einen Kaffee trinken. Wenn ihr aufmerksam seid, werdet ihr sehen, dass es kaum zwei Personen gibt, die dieselbe Sorte von Kaffee trinken. Man muss den italienischen Barista große Kreativität sowie Anpassungsfähigkeit an die seltsamsten Forderungen zugestehen, denn die Kunden können – zusätzlich zu der enormen Vielfalt von Kaffeesorten, die normalerweise angeboten werden – auch verlangen, ihre Tasse Kaffee durch Ergänzungen und kleine Änderungen des originalen Rezepts zu “personalisieren”. Aber einen Schritt nach dem anderen. Fangen wir mit einigen der berühmtesten italienischen Kaffeesorten an.

Zuerst sollte man wissen, dass der klassische italienische Kaffee eigentlich die Sorte ist, die im Ausland “Espresso” genannt wird. Er ist sehr konzentriert und wird in einer kleinen Tasse serviert. Die Traditionalisten trinken ihn ohne Zucker. Es gibt eine noch stärkere Version des Espressos, der als caffè corto oder ristretto (kurzer oder beschränkter Kaffee) bekannt ist. Er ist noch konzentrierter als der Espresso. Wenn ihr ihn in einem italienischen Café bestellt, seid nicht überrascht, wenn der Kellner/die Kellnerin euch eine kleine Tasse mit einer geringen Menge bringt – vielleicht nur ein paar Tropfen. So trinkt man einen caffè ristretto! Wenn man einen solchen Kaffee trinkt, kann man den Geschmack des Getränks am besten genießen. Aber nicht alle mögen den caffè ristretto. Auch unter den Italienern gibt es Leute, die ihn zu stark finden, und im Ausland ist es fast unmöglich, einen caffè ristretto zu finden.

Die Kaffeesorte, die normalerweise im Ausland getrunken wird, nennt man in Italien caffè lungo (langer Kaffee). Er wird in größeren Tassen serviert und hat einen feineren Geschmack als der Espresso, weil seine Mischung mit mehr Wasser zubereitet wird. Ein “Verwandter” descaffè lungo ist der sogenannte amerikanische Kaffee, dem mehrere Italiener misstrauen, weil er viel schwächer als die oben erwähnten Kaffeesorten ist. Er wird in einer großen Tasse serviert und mit Wasser verdünnt.

Cappuccino ist auch weltberühmt. Er wird durch die Mischung von Kaffee und Milchschaum zubereitet. Aber die Italiener geben sich mit einem normalen einfachen Cappuccino nicht zufrieden! Wenn sie an der Bar sitzen und beim Barista einen Cappuccino bestellen, können sie einen dunklen (mit mehr Kaffee in der Mischung) oder einen hellen (mit wenig Kaffee) nehmen. Und man sollte ihn nicht mit einem caffè e latte (Kaffee und Milch) verwechseln! Caffè e latte wird normalerweise in einem großen Glas serviert und mit Kaffee und heißer Milch zubereitet. Was ist dann der Unterschied zwischen caffè e latte und Cappuccino? Ganz einfach: Ein caffè e latte hat mehr Milch.

Ähnlich wie der Cappuccino ist der sogenannte Mocaccino. Seine Mischung ist fast sowie die vom Cappuccino, aber beim Mocaccino fügt man auch eine kleine Menge von Schokolade und Sahne hinzu – eventuell mit Kakaopulver obendrauf. Und für naschhafte Leute gibt es den sogenannten Marocchino, typisch in den nordwestlichen Regionen Italiens. Hier hat jedes Café sein eigenes Geheimrezept für die Zubereitung von Marocchino. In der Regel wird er auf folgende Weise zubereitet: Man gießt den Milchschaum in ein kleines Glas, auf dessen Wände man zuvor Schokoladencreme gestreut haben kann – aber es gibt auch Versionen von Marocchino, die ohne die Schokoladencreme im Gläschen serviert werden. Danach mischt man Kaffee mit Milch und fügt Schokolade oder Kakao hinzu. Es gibt Varianten dieses Rezepts, die noch spektakulärer sind. Bei ihnen fügt man nämlich auch Sahne und Zimt hinzu!

Viel nüchterner ist der caffè macchiato (befleckter Kaffee). Um ihn zuzubereiten, muss man dem Kaffee einen “Fleck” (eine geringe Menge) von Milch hinzufügen. Im Gegensatz dazu trinkt man einen latte macchiato (befleckte Milch), wenn man Milch mit einem “Fleck” von Kaffee nimmt.

Besonders beliebt in den nordöstlichen Regionen Italiens ist der caffè corretto (korrigierter Kaffee). Es handelt sich um einen Espresso, dem man Grappa oder einen anderen Schnaps hinzufügt.

Und nachdem wir die Traditionen Norditaliens entdeckt haben, werfen wir einen Blick auf den Süden, wo sich eine besondere Gewohnheit beim Konsum von Kaffee wegen der höheren Temperaturen entwickelt hat. Es geht um den sogenannten caffè in ghiaccio (Kaffee im Eis). Wenn ihr in den Ferien nach Süditalien fahrt, könnt ihr ihn probieren. Ihr müsst nur in ein Café gehen und einen Kaffee und ein Glas voller Eis bestellen. Gebt soviel Zucker hinzu, wie ihr wollt, und dann gießt den Kaffee ins Glas. Wichtig ist, dass die Eiswürfel im Glas gerade aus dem Gefrierschrank kommen. Sie dürfen nicht schon geschmolzen sein, sonst würde der Kaffee verwässert. Eine Alternative zu dieser Art Kaffee ist der caffè shakerato (geschüttelter Kaffee). Um ihn zuzubereiten, muss man Kaffee, Zucker und Eis in einen Shaker geben und alles gut schütteln. Mit der Ergänzung von Schnaps oder Schokolade kann er zu einem leckeren Dessert werden.

Nachdem wir einige der wichtigsten Kaffeesorten, die man in den italienischen Cafés finden kann, entdeckt haben, können wir jetzt auf einen letzten merkwürdigen Aspekt der Beziehung zwischen dem berühmten Getränk und der italienischen Halbinsel fokussieren. Man sollte nämlich wissen, dass der Kaffee in Italien – trotz aller Stereotype über die “Kaffeeabhängigkeit” der Italiener – anfangs ziemlich negativ wahrgenommen wurde!

Der Kaffee kam  erst 1600 durch die Handelsbeziehungen zwischen Venedig und den Osmanen, die schon seit langer Zeit dieses geheimnisvolle Getränk konsumierten, nach Italien. Deshalb wurde der Kaffee in der öffentlichen Wahrnehmung mit der islamischen Kultur verbunden und die unnachgiebigsten Katholiken mieden ihn, denn sie hielten ihn für ein Werk des Teufels! Die Kirche bezeichnete Kaffee als ein teuflisches Instrument, das eine Person zu wachsam, gesprächig und ungehemmt machen konnte. Und ironischerweise war es gerade die Kirche, die zum Schluss intervenierte, damit der Kaffee von den Katholiken akzeptiert wurde. Papst Clemens VIII. wollte nämlich das gefährliche Getränk des Teufels probieren. Der Legende zufolge schlürfte er seinen ersten Kaffee und behauptete, dass es eine Sünde gewesen wäre, den Ungläubigen ein solch leckeres Getränk zu überlassen. Deswegen entschied sich Clemens VIII., den Kaffee zu taufen, um ihn dem Teufel wegzunehmen. Und von diesem Moment an begann die erstaunliche Verbreitung des Kaffees in Italien.

Autorin

Alessandra Ivaldi (Italien)

Sprachen: Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Europa ist... ein kulturelles Erbe.

Webseite: https://iva1794.wixsite.com/home

Korrektur

Birger Niehaus (Deutschland)

Studium: Deutsch / Skandinavistik

Sprachen: Deutsch, Englisch, Schwedisch, ein bisschen Isländisch und Finnisch

Europa ist … dieses Fleckchen zwischen Alaska und Västerås.

Blog: anseranser.blog

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Wie die Europäische Union Falschinformationen bekämpft https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/wie-die-europaeische-union-falschinformationen-bekaempft/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/wie-die-europaeische-union-falschinformationen-bekaempft/#respond Tue, 14 Jul 2020 08:10:36 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=2007 In der sogenannten „Post-Truth-Ära“ stellen Fehlinformationen eine reale Bedrohung für die Freiheit der Bürger, das Funktionieren von Institutionen und die Demokratie dar. Während der globalen Covid-19-Pandemie gefährdeten die rasche Ausbreitung von Fake News sowie (insbesondere politische) Verschwörungstheorien die Gesundheit der Bevölkerung. Kostenlose und verlässliche Informationen zu gewährleisten gehört zu den wichtigsten Pflichten auf Seiten von Bürgern und Institutionen. Wie geht die EU also gegen Falschinformationen vor?

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In der sogenannten „Post-Truth-Ära“ stellen Fehlinformationen eine reale Bedrohung für die Freiheit der Bürger, das Funktionieren von Institutionen und die Demokratie dar. Während der globalen Covid-19-Pandemie gefährdeten die rasche Ausbreitung von Fake News sowie (insbesondere politische) Verschwörungstheorien die Gesundheit der Bevölkerung. Kostenlose und verlässliche Informationen zu gewährleisten gehört zu den wichtigsten Pflichten auf Seiten von Bürgern und Institutionen. Wie geht die EU also gegen Falschinformationen vor?

Von Elena Noventa / 14.07.2020

Der mediale Kontext, in dem wir uns täglich bewegen, bietet uns Hunderte von Artikeln, Enthüllungsgberichten und anderen Inhalten, sehr oft unvollständig, fehlinterpretiert oder rundweg falsch: Fake News, Halbwahrheiten, irreführende Werbung, Schwindeleien, Verschwörungskampagnen. All das ist das Ergebnis einer wettbewerbsbasierten Kommunikationskultur zwischen verschiedenen Medienkanälen, die Informationen nicht mehr prüfen, nur damit sie diese als Erste publizieren können; oder einer Clickbait-basierten Kultur, die von den vielen Views und geteilten Inhalten auf Fake News oder viralem Content profitiert. Sehr oft haben Falschinformationen auch politische Ziele. Sie sollen beispielsweise von innen oder außen die Glaubwürdigkeit eines bestimmten Staates, einer bestimmten Regierung oder Institution unterminieren, um eine Schieflage herbeizuführen.

Als Ex-Hohe-Vertreterin des EAD (Europäischer Auswärtiger Dienst) hat Federica Mogherini betont: „Europa ist verpflichtet, die Demokratie zu schützen und die Verbreitung von Fake News, die Hass, Spaltung und das Misstrauen gegenüber der Demokratie schüren, zu verhindern. Wir haben uns entschieden, als Europäische Union gemeinsam zu handeln und unsere Gegenmaßnahmen zu verstärken, unsere Prinzipien zu fördern und die Widerstandskraft der Gesellschaften innerhalb unserer Grenzen und in unserem Erdteil zu unterstützen. Das ist die europäische Art und Weise, auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren. “

EU-Plan gegen Desinformation

Im Jahr 2015 hat der EAD eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von russischen Desinformationskampagnen eingerichtet. Sie soll spezifische Ziele für klare und verlässliche Kommunikation mit den östlichen Anrainerstaaten festlegen, besonders mithilfe der Unterstützung der Pressefreiheit und der Stärkung unabhängiger Medien; sie soll des Weiteren die Fähigkeit der Union verbessern, Desinformationsaktivitäten, die den Kreml begünstigen, vorherzusehen und zu bewältigen sowie die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren. In diesem Zusammenhang wurde das Webportal EUvsDisinformation kreiert, wo Faktenprüfer und Experten falsche Inhalte und Nachrichten aus Russland veröffentlichten, die die EU und ihre Mitgliedstaaten schädigen sollen. 

Im April 2018 wurde dann der EU-Plan gegen Desinformation verabschiedet, der vier Hauptziele verfolgt:

  1. Die allgemeine Fähigkeit der EU-Institutionen und Mitgliedstaaten verbessern, feindliche Desinformationsaktivitäten zu erkennen.
  2. Koordinierte Reaktionen zwischen Staaten und Institutionen zu vereinfachen.
  3. Medien und die Betreiber von digitalen Plattformen zu stärken.
  4. Schulen, Universitäten, Think-Tanks für IT-Dienstleistungen und individuelle Bürger mit einzubeziehen und zu stärken.

Im Juni 2019 wurde der Plan über erreichte Fortschritte mit dem bis dahin umgesetzten Plan präsentiert: Ein Schnellwarnsystem war geschaffen worden, eine digitale Plattform, auf der Staaten und Institutionen rasch miteinander kommunizieren können, Informationen austauschen, sich über die aktuelle Lage einzelner Staaten, entdeckte Probleme und angewandte Lösungen informieren, regelmäßige Berichte übermitteln sowie die Situation im Blick behalten, besonders in empfindlichen Momenten wie den europäischen Wahlen.

Am 16. Oktober 2018 unterzeichneten Facebook, Google, Twitter und Mozilla den Code of good practice, der sie dazu verpflichtet, innerhalb von fünf Bereichen auf ihren Plattformen zu handeln:

  • Die Aussetzung von Werbeeinnahmen von bestimmten Accounts und Webseiten, die Desinformationen verbreiten;
  • Politische und themenbezogene Werbung transparenter machen;
  • Das Problem mit Fake-Accounts und Online-Bots angehen;
  • Konsumenten die Möglichkeit geben, Falschinformationen zu melden und unterschiedliche Nachrichtenquellen zu konsultieren sowie die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit verbindlicher Inhalte zu verbessern;
  • Die Forschungsgemeinschaft darin stärken, Falschinformationen online durch Zugang zu Netzwerkdaten zu überwachen bei gleichzeitiger Achtung der Privatsphäre.

Der Covid-19-Notfall und die Infodemie

Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie im März 2020 hat das schwerwiegende und sich immer weiter ausbreitende Phänomen der „Infodemie“ mit sich gebracht: Die Zirkulation einer exzessiven Menge von Informationen und medizinischen Vorkehrungen, sehr oft unbestätigt, falsch, halbwahr oder falsch interpretiert, Verschwörungskampagnen anderer Länder, Mythen. All das hat die öffentliche Meinung verzerrt und negativ beeinflusst, was nicht nur die Demokratie und ihre Funktionalität, sondern auch die Gesundheit der Bürger in Gefahr bringt; wie EAD-Präsident Josep Borrel sagte: „Falschinformationen können töten.“

Die Reaktion der EU erfolgte unmittelbar, indem sie erklärte, dass der Schutz der Freiheit und der Gesundheit der Bürger neutrale Informationen und Respekt vor der Wahrheit erfordere. Am 17. April 2020 setzte das Europäische Parlament die Ziele und zu realisierenden Maßnahmen dafür fest:

  • Den Kampf gegen aggressive Propaganda auswärtiger Einflüsse wie Russland oder China zu verstärken
  • Eine enge Zusammenarbeit mit den offiziellen europäischen Medien und eine Intensivierung der direkten Kommunikation mit den Bürgern, indem man bspw. Kanäle wie offizielle Webseiten für eine sichere und transparente Art, sich zu informieren, anbietet
  • Die Bereitstellung von 5,1 Millionen Euro, um Projekte zu finanzieren, die Pressefreiheit und unabhängige Medien fördern
  • Die Nutzung und Verbesserung der EUvsDisinformation-Plattform als ein Kanal, Informationen, offizielle Nachrichten, monatliche EAD-Berichte über Desinformation and Faktenchecks zu veröffentlichen

Hilf der EU dabei, dir zu helfen

Europa handelt in unserem Interesse und dem Interesse der Gemeinschaft, aber wir sollten nicht vergessen, dass es bei Europa vor allem um uns geht, die es ausmachen, und deshalb können auch wir einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, Desinformation zu bekämpfen. 

Zunächst einmal kann es hilfreich sein, sich zwei Grundprinzipien für korrekte Informationen zu vergegenwärtigen: Wähle Quellen aus und überprüfe sie! Überstürze nichts, sei gründlich dabei. Hier noch ein paar nützliche Links, um sich in den Aktivitäten der EU gegen Desinformation zu vertiefen:

Un’Europa che protegge: l’UE interviene per contrastare la disinformazione

Disinformation: how to recognise and tackle Covid-19 myths

Fighting disinformation

Disinformation around the coronavirus pandemic: opening statement by the HR/VP Josep Borrell at the European Parliament

Coronavirus response

Autorin

Elena Noventa (Italien)

 Studium: Kommunikationswissenschaft

Sprachen: Italienisch, Französisch, Englisch

Europa ist… verbunden durch die Grenzen, die es unterteilen.

Übersetzer

Birger Niehaus (Deutschland)

Studium: Deutsch / Skandinavistik

Sprachen: Deutsch, Englisch, Schwedisch, ein bisschen Isländisch und Finnisch

Europa ist … dieses Fleckchen zwischen Alaska und Västerås.

Blog: anseranser.blog

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Kommunale Interessenvertretung für ein starkes Europa https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/kommunale-interessenvertretung-fuer-ein-starkes-europa/ https://de.meetinghalfway.eu/2020/07/kommunale-interessenvertretung-fuer-ein-starkes-europa/#respond Mon, 06 Jul 2020 13:43:45 +0000 http://de.meetinghalfway.eu/?p=1994 Wie ich in einem meiner letzten Beiträge bereits erwähnt habe, hatte ich die Chance im Rahmen der Praxisphase meines Studiums Public Management drei Monate im Ausland, genauer gesagt in der belgischen Hauptstadt, zu verbringen. In den letzten Ausführungen habe ich die Stadt Brüssel mit all ihren Sehenswürdigkeiten näher beleuchtet. Nun möchte ich Ihnen sehr gerne meine Praktikumsstelle vorstellen sowie einen Einblick in meine Tätigkeiten im Europabüro des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) geben.

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Wie ich in einem meiner letzten Beiträge bereits erwähnt habe, hatte ich die Chance im Rahmen der Praxisphase meines Studiums Public Management drei Monate im Ausland, genauer gesagt in der belgischen Hauptstadt, zu verbringen. In den letzten Ausführungen habe ich die Stadt Brüssel mit all ihren Sehenswürdigkeiten näher beleuchtet. Nun möchte ich Ihnen sehr gerne meine Praktikumsstelle vorstellen sowie einen Einblick in meine Tätigkeiten im Europabüro des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) geben.

Von Julia Mayer / 6.7.2020

Das Europabüro des DStGB

Kommunalpolitik und Europapolitik sind unmittelbar miteinander verwoben. In der EU werden sehr viele Regelungen gestaltet, die sich auf die kommunale Selbstverwaltung auswirken. Umso wichtiger ist es, dass die kommunalen Interessen in Brüssel eingebracht werden können. Seit 1991 sind die deutschen Kommunen hierzu mit einem eigenen Büro in Brüssel vertreten. Im Zentrum der europäischen Politikgestaltung ist der DStGB europaweit vernetzt wie beispielsweise als Partner der kommunalen Spitzenverbände in Europa oder des europäischen Dachverbandes, dem Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE). Weiter können die Delegierten des DStGB im Ausschuss der Kommunen und Regionen der EU (AdR) aktiv an der Gestaltung der europäischen Politik mitwirken. Darüber hinaus unterhält das Europabüro enge Kooperationen mit den kommunalen Partnern in Österreich und Frankreich.

Die aktive Vertretung der politischen Positionen und Forderungen der Kommunen gegenüber den Einrichtungen der EU, der Politik und der Öffentlichkeit stellt den Schwerpunkt der Arbeit des Europabüros des DStGB dar. Als Sprachrohr steht das Europabüro insbesondere der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament als Ansprechpartner zur Verfügung. Auf der anderen Seite werden die Kommunen Deutschlands über alle relevanten Entwicklungen in Brüssel informiert. Die Bereiche Binnenmarktpolitik, Regionalförderung, Umweltpolitik und Soziales spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Das folgende Zitat des Direktors der Europabüros des DStGB Herrn Dr. Klaus Nutzenberger fasst die Aufgaben nochmals schön zusammen: „In Brüssel sind über 10.000 Lobbyisten tätig. Wir aber repräsentieren die bürgernächste, demokratisch legitimierte Ebene in Deutschland. Der Dialog Europas mit uns muss dieser herausgehobenen Besonderheit umfassend Rechnung tragen.“

Praktikum im Europabüro des DStGB

Wenn man ein Praktikum im Europabüro des DStGB absolviert, bekommt man einzigartige Einblicke in die Arbeit des DStGB als kommunaler Spitzenverband in Brüssel. Schwerpunkte liegen hierbei insbesondere auf der Zusammenarbeit mit den EU-Institutionen, den Europäischen Dachverbänden und deutschen sowie ausländischen Partnerverbänden. Der Besuch von und die anschließende Berichterstattung über Veranstaltungen, sowie die Zusammenfassung aktueller Maßnahmen der EU sind darüber hinaus von besonderer Bedeutung.

Die Beobachtung und Bewertung der Tätigkeiten der EU-Institutionen mit Auswirkungen auf die kommunale Ebene in Deutschland – etwa durch den Besuch von Veranstaltungen, Konferenzen oder Recherchearbeit – stellt eine der zentralen Tätigkeiten dar. Des Weiteren bietet sich einem als Praktikant im Europabüro des DStGB die Möglichkeit, Gesetzesinitiativen, Dokumente der europäischen Institutionen sowie Projekte selbständig zu bearbeiten. Regelmäßig finden im Europabüro Veranstaltungen statt oder Besuchergruppen sind bei dem kommunalen Spitzenverband zu Gast. Die Organisation der Events und die Betreuung von Gästen darf ebenfalls von den Praktikanten gestaltet werden. Zu den Praktikumstätigkeiten zählen zudem allgemeine organisatorische und administrative Tätigkeiten wie beispielsweise Terminvereinbarungen.

Um sich für ein Praktikum beim Europabüro des DStGB zu bewerben ist es von Vorteil, wenn das eigene Studium in folgenden Fachrichtungen beheimatet ist: Verwaltungswissenschaften, Rechtswissenschaften, Politikwissenschaften, Kommunikationswissenschaften oder Volkswirtschaft. Darüber hinaus ist es hilfreich, wenn man gute Kenntnisse in Deutsch und Englisch sowie zumindest Grundkenntnisse in Französisch besitzt. Die Kommunikation im Büro erfolgt auf Deutsch. Beim Kontakt mit Entscheidungsträgern auf EU-Ebene oder den Europäischen Partnerverbänden erfolgt der Austausch auf Englisch. Hier sei zu erwähnen, dass das Praktikum natürlich auch die großartige Möglichkeit bietet, die eigenen Sprachkenntnisse zu erweitern. Ein Praktikum beim Europabüro des DStGB kann mit einer Dauer von zwei bis sechs Monaten absolviert werden.

Persönliche Erfahrungen

In den drei Monaten, in welchen ich im Europabüro tätig sein durfte, habe ich sehr viel gelernt. Ich konnte dabei meine Kenntnisse hinsichtlich der europäischen Institutionen und deren Entscheidungsprozesse wesentlich erweitern. Nicht zuletzt hierfür ursächlich sind die vielen Veranstaltungen und Gespräche mit Entscheidungsträgern, an denen ich teilnehmen durfte. Ich hatte daneben die Gelegenheit bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, Konferenzen und Sitzungen wie jener des Deutsch-Französischen Ausschusses in Augsburg mitarbeiten. Durch die Arbeit mit Gesetzestexten und Schriftstücken der europäischen Institutionen sowie das Verfassen von Artikeln konnte ich mich ebenfalls weiterentwickeln und wertvolle Erfahrungen sammeln. Wenn ich nochmals vor die Entscheidung gestellt werden würde, ein Praktikum beim Europabüro des DStGB absolvieren zu dürfen, würde ich dies ohne zu zögern sehr gerne wieder tun. Ich kann mir darüber hinaus ebenfalls vorstellen, in einer Position, welche im Kontext zu Europa steht oder gar direkt in Brüssel ist, zu arbeiten. Das Praktikum bei Herrn Dr. Nutzenberger hat mir außerordentlich großen Spaß gemacht und meinen Erfahrungsschatz um einiges erweitert. Es ist sehr schade, dass die drei Monate im Europabüro des DStGB so schnell vorbeigingen.

Mein Dank gilt allen, die mich in dieser Zeit im Europabüro des DStGB betreut und unterstützt haben, insbesondere Herrn Dr. Nutzenberger, dem Direktor des Europabüros. Er hat mich mit interessanten und verantwortungsvollen Aufgaben betraut sowie immer gefördert und mich damit fachlich und persönlich mit wertvollen Praxistipps auf eine Berufslaufbahn im Bereich Europa vorbereitet.

Ich würde mich jederzeit wieder für ein Praktikum im Europabüro des DStGB entscheiden und kann dies nur jedem Interessierten weiterempfehlen!

Weitere Informationen:

http://www.eurocommunal.eu/

https://www.dstgb.de/dstgb/Homepage/Schwerpunkte/Europa%20und%20Internationales/Europa-Info/Informationen%20zum%20Europab%C3%BCro%20des%20DStGB/

Autorin

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Der Beitrag Kommunale Interessenvertretung für ein starkes Europa erschien zuerst auf MH Deutsch.

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