Stadtradeln: cool, inklusiv und gut für die Umwelt.

Die Niederländer wissen das sehr gut: Sanfte Mobilität ist die klügste Wahl innerhalb und außerhalb von Städten. Keine Verkehrsstaus, keine lauten und verschmutzten Städte, keine Parkprobleme. Dies sind nur einige der vielen Vorteile des städtischen Radfahrens. Im Gegensatz dazu ist in einigen europäischen Städten der Verkehr nach wie vor ein großes Problem, mit hoher Luftverschmutzung und, nicht minder wichtig, Lärmbelastung. In einigen dieser Städte müssen die Menschen ein oder mehrere Autos besitzen, weil es keine Alternativen gibt. Aber Städte voller Autos sind etwas, das wir aus dem vergangenen Jahrhundert geerbt haben. Die Umweltkrise, die wir durchmachen, legt nahe, dass wir diese Gewohnheit ändern sollten.

Von Milena Parotti / 10.07.2019

Das Fahrrad ist das schnellste und günstigste Verkehrsmittel zwischen 1 und 5 km – einer Strecke, die den größten Teil unserer Städtetouren ausmacht. Mit einem Elektrofahrrad ist es sogar möglich, 30 km zu fahren, was längere Fahrten mit dem Fahrrad ermöglicht. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit von Autounfällen viel geringer, wenn mehr Straßen für Fußgänger und Fahrräder reserviert sind oder wenn mehr Straßen ein Limit von 30 km/h vorschreiben. Auf diese Weise werden Städte für alle, insbesondere für Kinder und ältere Menschen, sicherer.

@davidmarcu

Es versteht sich von selbst, dass Radfahren auch bei Gewichtsproblemen und Herzerkrankungen gut ist. Stadtradeln ist kein Profisport, aber ein wenig Bewegung, auch wenn sie langsam und kurz ist, ist immer gut für die körperliche Gesundheit. Unsere psychische Gesundheit wird zudem durch Straßenlärm beeinträchtigt. Insbesondere diejenigen, die in der Nähe von lauten Straßen leben, leiden darunter. Das Pendeln mit dem Fahrrad macht nicht nur Spaß und ist gesund, sondern es ist auch die perfekte Möglichkeit, sich beispielsweise nach einem stressigen Arbeitstag zu entspannen.

Last but not least ist das Radfahren inklusiv. Was bedeutet das? Erstens ist die Gesellschaft so aufgebaut, dass einige Menschen keine Chance haben, ein Auto zu besitzen. Wenn wir Städte ohne oder nur mit unsicheren Radwegen bauen, schließen wir einen Teil unserer Gesellschaft von Aktivitäten aus, die für jeden ein Recht sein sollten: zur Schule gehen, zum Supermarkt gehen, zur Arbeit gehen, zum Arzt gehen, etc. Darüber hinaus gibt das Radfahren Kindern und Jugendlichen die Unabhängigkeit, die sie brauchen, und dasselbe gilt für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, insbesondere wenn man die Rolle von Elektrofahrrädern, Dreirädern und Handbikes betrachtet.

@momhasapples

Eine Stadt, die für Menschen und nicht für Autos gebaut wurde, ist weniger laut, friedlicher und die Grundlage für ein angenehmes Leben. Um unsere Städte zu verbessern, benötigen wir Veränderungen auf mehreren Ebenen: sorgfältige Infrastrukturplanung, Investitionen in den öffentlichen Verkehr, Verbote zur Nutzung von Privatfahrzeugen und vor allem einen Mentalitätswechsel. Wenn wir das Radfahren immer wieder als Freizeitbeschäftigung und nicht als Art der Fortbewegung betrachten, dann werden wir nie echte Veränderungen erleben. Autos sind nicht unersetzlich: Wie viele nordeuropäische Städte vormachen, ist es durchaus möglich, im Winter, bei Regen und Schnee, mit Kindern und mit Einkaufstaschen zu radeln.
Worauf warten wir also noch?

Weitere Informationen:

http://www.modacitylife.com/
https://www.colville-andersen.com/
https://www.dutchcycling.nl/countries

Author

Milena Parotti (Italy)

Studium: Öffentliche und politische Kommunikation

Sprachen: Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch

Europa ist… eine große Familie, in der Unterschiede Stärken sind.

Translator

Julia Mayer (Deutschland)

Studium: Public Management

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Europa ist... eine Werte- und Friedensgemeinschaft, die in dieser Form einzigartig ist, uns verbindet und unerlässlich für unser Zusammenleben ist.

Proofreader

Birger Niehaus (Deutschland)

Studium: Deutsch / Skandinavistik

Sprachen: Deutsch, Englisch, Schwedisch, ein bisschen Isländisch und Finnisch

Europa ist … dieses Fleckchen zwischen Alaska und Västerås.

Blog: anseranser.blog

Author: alessandra

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